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Bilder aus der Anderwelt

Bilder aus der Anderwelt

Titel: Bilder aus der Anderwelt
Autoren: Simon R. Green
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Scheinwerferlicht. Er hatte sanfte Augen und ein angenehmes Lächeln; ich traute ihm nicht so weit, wie ich ihn werfen konnte.
    „Sie taten gut daran, Kid Cthulhu unschädlich zu machen", sagte er mit einer vollen, weichen und kultivierten Stimme. „Ein extrem unerfreulicher Knabe, der sich auf dem besten Weg befand, etwas noch Unerfreulicheres zu werden. Ich hätte ihn selbst vernichtet, wenn es an der Zeit gewesen wäre, aber Sie haben gute Arbeit geleistet, Mr. Taylor."
    „Wer sind Sie?", erkundigte ich mich. „Auch wenn ich die schlimme Vermutung habe, dass ich das bereits weiß."
    „Der Entferner. Eine ehrenvolle Berufung in einer unehrenhaften Welt. Ich bin wegen der Jenseitsaufnahme hier."
    „Natürlich", entgegnete ich. „Es ist einer dieser Tage. Woher wussten Sie, dass ich sie hierherbringen würde?"
    „Mr. Taylor", tadelte der Entferner. „Ich weiß, was ich wissen muss. Das ist Teil meiner Aufgabe. Nun seien Sie bitte ein braver Junge und geben Sie mir die DVD, dann können wir das hier ohne ... Garstigkeiten hinter uns bringen. Die DVD muss entfernt werden; sie ist für alle Beteiligten eine zu große Versuchung."
    „Der Unnatural Inquirer besitzt die Exklusivrechte an der Jenseitsaufnahme", sagte Bettie automatisch, auch wenn man ihr klar ansah, dass sie es langsam satt hatte, dies den Leuten immer wieder unter die Nase reiben zu müssen.
    „Ich erkenne das Gesetz und seine Vorschriften nicht an", sagte der Entferner leichthin. „Ich folge einem höheren Ruf. Geben Sie die DVD heraus, Mr. Taylor, und ich gehe. Dies hier muss nich t in einer Katastrophe enden. Sie müssen doch zugeben, dass d ie Nightside ohne die Aufnahme besser dran sein wird. Sehen S ie sich doch nur an, wie viel Chaos sie schon verursacht hat."
    „Ich muss zunächst einmal überhaupt nichts", antwortete ich.
    Ich bemühte mich, möglichst gelassen und vernünftig zu klin gen, genau wie er. Das ist nicht gerade das Leichteste auf der Welt, wenn man mit jemandem spricht, der einen wahrscheinlich einfach so aus dem Universum tilgen kann, indem er es sich wünscht. Das „wahrscheinlich" fügte ich ein, um meinen Stolz zu besänftigen, aber ich wollte einen Schwanzvergleich mit dem Entferner unbedingt vermeiden. Ich hatte das Gefühl, dass diese Legende ziemlich sicher in einer Liga über mir spielte. „Ich habe gesehen, was auf der DVD ist, und Sie müssen sich keine Sorgen machen. Es eine Fälschung, der psychische Abdruck einer verwirrten Seele."
    „Sie haben sie gesehen?", fragte der Entferner und hob eine elegante Braue. „Du meine Güte, wie überaus bedauernswert. Nun muss ich mich auch um Sie kümmern."
    „Ich habe sie auch gesehen!", rief Bettie. „Sie ist nichts! Sie ist eine Fälschung!"
    Der Entferner schüttelte traurig den rasierten Kopf, wobei jedoch noch immer sein mildes Lächeln seinen Mund umspielte. „Nun, das mussten Sie wohl sagen, meine Liebe."
    „Sie können uns nicht einfach verschwinden lassen!", stieß Bettie trotzig hervor. „Ich arbeite für den Unnatural Inquirer ! Ich habe die volle Unterstützung der Zeitung, und das hier ist John Taylor! Sie wissen, wer seine Freunde sind. Wollen Sie wirklich, dass sich Eddie Messer und Dead Boy an Ihre Fersen heften - und überhaupt, weshalb sind Sie so felsenfest davon überzeugt, immer recht zu haben? Wodurch sind Sie unangreifbar? Was gibt Ihnen das Recht, über die gesamte Welt zu Gericht zu sitzen?"
    „Ah", meinte er süffisan t . „Das Geheimnis der Herkunft des Entferners; ist es das, was Sie wollen, kleine Miss Reporterdämonenmädchen? Mir ist bewusst, wer Sie sind, Miss Göttlich. Ich kenne jeden. Aber gut, wenn es denn sein muss; ich habe Gott meine Seele verkauft. Im Gegenzug habe ich Macht über die Welt und alles, was darauf kreucht und fleucht. Nicht von Gott selbst, aber von einem seiner Abgesandten. Aber das schmälert das Geschäft nicht. Ich bin hier, um über die Bösen zu Gericht zu sitzen, und das tue ich. Weil jemand es tun muss. Ich ändere die Nightside zum Besseren; eine Tatsache, einen Menschen, eine Seele nach d er anderen. Keine Sorge. Es wird nicht weh tun. Allerdings, Mr. Taylor, sollte man in dieser Angelegenheit Herren den Vortritt lassen. Finden Sie nicht?"
    Bettie zwängte sich zwischen mich und den Entferner. „Das können Sie nicht tun! Ich werde das nicht zulassen! John ist ein guter Mann, und er hat viel mehr für die Nightside getan, als Sie es je werden!"
    „Gehen Sie zur Seite", forderte sie der Entferner
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