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Bilder aus der Anderwelt

Bilder aus der Anderwelt

Titel: Bilder aus der Anderwelt
Autoren: Simon R. Green
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Nightside zurechtzukommen. Sie brennen aus. Aber es gibt immer Leute, die glauben, es besser als alle anderen zu wissen, und die nur auf eine Gelegenheit warten, die Welt nach ihrem Abbild neu zu formen ..."
    „Weshalb haben Sie die Entferner geschaffen?", fragte ich. „Mir geht einfach nicht in den Kopf, warum sich der Chefredakteur des Unnatural Inquirers so viel aus den Moralvorstellungen der Nightside machen sollte."
    „Da haben Sie recht, Mr. Taylor. Die sind mir auch schnurzegal. Außer, wenn sich daraus eine gute Ausgabe machen lässt. All die Laster und Fehltritte in der Nightside publik zu machen und an den Pranger zu stellen hat die Seiten meines Blattes über Generationen hinweg gefüllt. Aber ein Menschenleben war nicht genug. Ich wollte mehr. Es gibt noch so viel zu erfahren, zu sehe und zu tun. Also fand ich einen Weg. Man kann in der Nightsid e immer einen Weg finden, auch wenn manche nicht nett sin d. Wenn ein Entferner ein Ding oder eine Person aus dem Unive r sum löscht, wird die potentielle Energie aller Dinge frei, die s ie hätten tun können. Ich brauche nur zugreifen, und sie gehö rt allein mir. Diese Energie hat mich lang über meine natürliche Lebensspanne hinaus am Leben erhalten und mich sehr mächtig werden lassen."
    „Sie sind der, der mir den Zugang zu meiner Gabe verweigerte!", sagte ich.
    „Ja", entgegnete du Rois. „Es war nötig, Sie zu kastrieren, damit Sie Donavon nicht zu schnell aufspürten. Ich brauchte Zeit, um Gerüchte über die Jenseitsaufnahme zu streuen und sie wachsen zu lassen, um das Interesse meiner Leser zu wecken. Als ich Sie hinzuzog, konnte ich sicher sein, dass das die Aufmerksamkeit des Publikums auf die Angelegenheit lenken würde. Jeder weiß, wenn Sie in einen Fall verwickelt sind, muss er wichtig sein, und wenn dann endlich meine Sonntagsausgabe mit meiner Gratis-DVD auf den Markt kommt, werden sich die Leute zerfleischen, um ein Exemplar zu ergattern, und das alles dank Ihnen ..."
    „Verkaufszahlen?", stieß ich hervor. „Das alles wegen Verkaufszahlen?"
    „Natürlich. Ich denke, Ihnen ist nicht klar, wie viel Geld ich genau an dieser ganzen Chose verdiene, Mr. Taylor."
    „Warum sind Sie hier?", fragte Bettie. „Warum erzählen Sie uns die Wahrheit?"
    Du Rois lächelte sie fast milde an. „Du stellst immer noch die richtigen Fragen. So eine begabte Reporterin. Was für eine S ch ande, dass du nie die Gelegenheit haben wirst, diese Geschichte tatsächlich zu schreiben. Es tut mir schrecklich leid, meine L iebe, aber ich bin hier, um meine Interessen und die meiner Z eitung zu schützen, und deine Story mit der Wahrheit über die Je nseitsaufnahme darf niemals in Druck gelangen. Ich publiziere Nachrichten nur. Ich habe nicht den geringsten Wunsch, selbst H auptperson darin zu sein."
    „Sie wollen die DVD?", erkundigte ich mich. Ich nahm sie aus der Manteltasche und warf sie ihm hin. „Nehmen Sie sie. Sie ist ohnedies nur eine gottverdammte Fälschung."
    Er machte nicht die geringsten Anstalten, die DVD zu fangen, od er sie fiel klappernd auf den Boden vor ihm. „Echt oder falsch ist nicht von Bedeutung. Ich kann sie dank Ihrer Beteiligung immer noch verkaufen. Sie haben sich als extrem nützlich erwiesen, Mr. Taylor, da sich durch Ihr Engagement die Sache überall herumgesprochen hat und sich jeder für die Jenseitsaufnahme interessiert. Aber das ist jetzt vorbei. Ich habe meine Story, und da jede Story einen mitreißenden Schluss braucht ... wie könnte man die Öffentlichkeit besser von der Bedeutung der Jenseitsaufnahme überzeugen als durch Ihren Tod, während Sie die DVD in meinem Auftrag finden sollten? Nichts peppt einen Artikel so auf wie eine berühmte Leiche." Er sah Bettie an. „Ich fürchte, du wirst auch sterben müssen. Ich kann es mir nicht leisten, jemanden übrigzulassen, der meiner Version der Geschichte widerspricht, die ich den Leuten verkaufe."
    „Aber ... ich gehöre zu Ihrem Team!", kreischte Bettie. „Ich arbeite für den Inquirer !"
    „Ich habe so viele Journalisten, und ich kann immer mehr bekommen. Pssst, meine Liebe. Deine Stimme kratzt ziemlich an meinen Nerven ... keine Bewegung, Mr. Taylor. Ich habe abermals die Vorsichtsmaßnahme ergriffen, Sie von Ihrer Gabe zu trennen, falls Sie gerade daran denken, sie gegen mich einzusetzen, und Ihnen steht ansonsten nichts zur Verfügung, das mächtig genug ist, um mich aufzuhalten."
    „Wetten?", grinste ich. Mit diesen Worten zog ich den Wassermannschlüssel aus
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