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Bilder aus der Anderwelt

Bilder aus der Anderwelt

Titel: Bilder aus der Anderwelt
Autoren: Simon R. Green
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„Sie haben den Frieden der Nightside gestört, und es war nur eine Frage der Zeit, bis ein Bürgerkrieg ausgebrochen wäre. Ich habe getan, was ich tun musste."
    „Natürlich ohne jeden Hintergedanken daran, dass die drei Ihre Autorität untergraben könnten", stellte ich fest.
    Walker schmunzelte.
    „Aber ... warum haben Sie den General umbringen lassen?", wollte Bettie wissen, während sie mit grausiger Faszination die aufgespießten Köpfe betrachtete. „Er war doch einer von den Guten — oder etwa nicht?"
    „Es gibt kaum jemanden, der für den Status quo gefährlicher ist als die Guten", sagte ich. „Stimmt's, Walker?"
    Er streckte eine Hand aus. „Sie haben etwas für mich, vermute ich."
    Ich gab ihm den Wassermannschlüssel. Walker wog ihn auf seiner Handfläche. „Sie haben doch nicht ernstlich geglaubt, Sie dürften ein so mächtiges Spielzeug behalten?"
    Ich zuckte die Achseln. „Seien Sie dankbar. Ich hätte ihn dem Sammler geben können."
    Er nickte, tippte in Betties Richtung an seine Melone und schlenderte wieder zurück in seinen Club. Hinter sich ließ er seine Botschaft zurück, pour d é courager les autres .
    „Du hättest den Schlüssel behalten können", stellte Bettie fest. „Er ist nicht mächtig genug, um dich zu etwas zu zwingen, das du nicht tun willst."
    „Möglich", sagte ich. „Vielleicht aber auch nicht. Es läuft alles auf die Frage hinaus, woher er inzwischen seine Macht bezieht ... aber wie auch immer, ich bin noch nicht bereit, es auf eine offene Konfrontation ankommen zu lassen. Noch nicht, und sicherlich nicht wegen überbewerteten magischen Sondermülls. Wir sind immer noch auf derselben Seite. Glaube ich jedenfalls."
    „Selbst nach dieser Sache?", fragte Bettie und deutete auf die abgetrennten Köpfe. „Sieh sie di r an! Getötet von einem von Wal kers Schoßmeuchelmördern, nur weil sie für seine Position eine Bedrohung darstellten! Du mochtest den General! Ich weiß das."
    „Walker hat schon viel schlimmere Dinge getan", sagte ich, „und ich auch."
    Bettie umfasste meine Hände mit ihren und zwang mich, sie anzusehen. „Du bist besser, als du glaubst, John. Besser, als du dir selbst zugestehst. Ich weiß ... du hast fragwürdige Dinge getan. Ich habe einige davon gesehen. Aber du bist kein kaltblütiger Mörder, wie es die Legende gerne behauptet."
    „Bettie ..."
    „Du bist wegen ihr so geworden! Wegen Suzie Shooter, wegen Flintensuzie. Sie will, dass du ein Killer bist wie sie. Weil ihr nur dadurch je etwas gemeinsam haben werdet - anstatt wie alle anderen auch Dinge zu teilen. Du musst nicht so sein. Ich kann dir ein besseres Leben zeigen."
    „Bettie, nicht ..."
    „Hör mir zu. Ich liebe dich. Ich will mit dir zusammen sein und will, dass du mit mir zusammen bist. Du kannst dein Leben nicht wegen Suzie Shooter wegwerfen, nur, weil sie dir leid tut. Sie ist kalt und kaputt ... sie kann niemals eine echte Frau für dich sein. Nicht, wie ich das sein kann. Wie kannst du eine wirkliche Beziehung mit jemandem führen, den du noch nicht einmal berühren kannst? Ich könnte dich so glücklich machen, John. Du könntest ein Heim haben, ein Leben, ein Liebesleben."
    Sie kam näher, wobei sie immer noch meine Hände eng umfasst hielt. Ihr Gesicht war meinem so nahe, dass ich ihren Atem fühlen konnte, als sie sprach.
    „Ich kann jede Art von Frau sein, die du begehrst, John. Jede Traum, den du jemals hattest. Ich bin genau die richtige Frau für dich, mit einem Bein im Himmel und dem anderen in der Höl le. Komm mit mir: Du weißt, du willst es."
    „Ja", sagte ich. „Ich will es. Aber das ist nicht genug."
    „Was gibt es sonst noch? Ich kann dir helfen! Du musst kein Killer sein. Du musst nicht so kalt sein ... mit meiner Hilfe kö nn test du ein besserer Mensch werden, ein echter Held!"
    „Aber das bin ich nicht”, entgegnete ich, „und das war ich auch nie. Ich bin, was ich sein muss, um mein Leben zu leben; und das schließt die schlechten Seiten ebenso ein wie die guten. Suzie versteht das. Sie hat mich immer verstanden. Sie nimmt mich, wie ich bin. Sie ist meine Freundin, meine Partnerin und meine Liebe. Ich liebe sie, und sie liebt mich, so gut sie das kann, und sie empfindet etwas für mein wahres Ich, nicht für die Legende, die du immer noch so krampfhaft in mir sehen willst. Ich will dich, Bettie. Aber ich brauche dich nicht, nicht so, wie ich Suzie brauche."
    „Aber ... warum?"
    „Vielleicht, weil Ungeheuer zusammengehören", meinte ich. Ich
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