Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition)

Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Beziehungskiller: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Martin Mucha
Vom Netzwerk:
schon.«
    »Fein.
Ich hoffe, ihr wisst, dass es ratsam wäre, das Vorgefallene so schnell wie
möglich zu vergessen?«
    »Ich
denke schon.«
    Laura
und Anne schauten sich über den Glastisch hinweg an. Beide hielten die Gläser
so, als ob ihre Hände für nichts anderes gemacht geworden wären. Beide waren
schön, gut angezogen und beherrscht. Sie wirkten wie aus einem Guss, daran
änderte auch die Tatsache nichts, dass Anne blond und Laura dunkelhaarig war.
Ich kam mir vor wie ein Schoßhündchen beim Gespräch zweier feiner Damen und
fragte mich, ob Gunzmar sich auch so fühlte.
    »Es
beruhigt mich zu hören, dass ihr beide über ein ausgezeichnet schlechtes
Gedächtnis verfügt. Ich persönlich kenne mich da zwar nicht aus, aber von
kompetenter Seite aus wurde mir versichert, dass schon Leute gestorben sind.
Was, nebenbei gesagt, eine Schande wäre.«
    »Das
wird sicher nicht nötig sein.«
    »Gut.
Ich habe dich immer schon als außerordentlich vernünftig eingeschätzt, Laura.
Du wirst es noch weit bringen.«
    »Danke.«
Laura kann viele Dinge gut, aber am besten nimmt sie Komplimente an. »Ich versuche
immer, von den Besten zu lernen.«
    »Dann,
meine Liebe, lass dir gesagt sein, dass mein Buch zu mehr gut gewesen wäre, als
nur um einen Ex-Lover aus der Bredouille zu holen.«
    »In die
er sich selbst hineingeritten hat«, merkte Laura an.
    »Ohne
Zweifel. Ich sehe, wir verstehen uns sehr gut. Aber ich denke, das war schon
immer der Fall. Und es gibt auch keinen Grund, warum es nicht auch in Zukunft
so sein sollte. Ihr habt das Buch, wir haben Klaus und Herrn Ftacek. Eigentlich
ist ja nichts passiert.«
    »Es ist
nichts passiert«, bestätigte Laura.
    Beide
lächelten sich an. Anne dämpfte ihre Zigarette aus und holte ein Handy aus der
Handtasche. Fast hätte ich ein Business-Handy erwartet, egal ob mit Apfel oder
Roboter, aber Anne hatte wirklich Stil. Ihr Handy hatte in etwa die Form eines
Eis, das Licht glänzte auf der spiegelglatten Oberfläche, sodass es schwer war,
sich auf eine Farbe festzulegen. Ich tippte auf ein Schwarz mit Kupfernuancen.
Sie ließ es aufschnappen und wählte eine Nummer.
    »Ja.
Genau. So, wie wir es abgesprochen hatten. Gut.« Sie legte auf.
    »Nun
müssen wir nur mehr eine halbe Stunde warten und alles ist gut«, meinte Anne.
    Eine
halbe Stunde später, die mir vorgekommen war wie ein ausgewachsenes Jahrhundert,
klopfte es höflich an der Tür. Anne zeigte mit der Rechten einladend zur Tür.
Laura nickte mir zu, ich stand auf und ging in den Vorraum. Hypervorsichtig
stellte ich mich an die Seite der Türe, an der sich die Angeln befanden, legte
eine Hand sanft auf den Knauf und lehnte mich zum Spion. Draußen standen der
Rumäne und Gütkens. Die Sicht war fischäugig verzerrt, jedoch schienen Gütkens
Hände auf dem Rücken gefesselt zu sein und der Rumäne hatte seine Rechte im
Nacken des Deutschen. Wumme konnte ich keine ausmachen, also trat ich zur
Schlossseite der Türe und öffnete. Ich war angespannt und fokussiert, aber
nichts passierte. Der Rumäne schob Gütkens einfach zur Tür herein, hielt selbst
einen Meter Abstand, und ich ließ beide passieren.
    »Hi,
Laura.«
    »Hi, Klaus.«
    »Danke.«
    »Später.«
    Laura
trank aus und stand auf. Das Buch hielt sie nach wie vor fest an die Brust
gedrückt. Anne saß im Stuhl, Gunzmar stand hinter ihr. Der Rumäne, komplett in
Schwarz, zu ihrer Rechten. Als Laura hinter mich getreten war, hätte man die
Spannung im Raum schneiden können, um sie anschließend zu Ziegeln zu backen.
    Gütkens
stand ganz zuhinterst, an der Türe. Ftacek war nirgends zu sehen. Ein heller
Kopf hätte schon das Telefongespräch von Anne merkwürdig gefunden. Spätestens
mit dem Gefangenenauftritt hätten die Alarmsirenen klingen müssen. Aber ich war
so langsam, dass ich nicht einmal merkte, dass wir eingekreist waren und der
Ausweg versperrt. Ich konnte nichts mehr tun.
    »Jetzt
das Buch«, meinte Anne vom Stuhl her. Ein letzter Rest von goldener Flüssigkeit
befand sich noch in ihrem Glas. Die Morgensonne schien durch die Fenster herein
und spiegelte sich im dunklen Rauchglas des Tisches.
    »Sicher.
Wir haben ja jetzt Klaus.« Mein Sarkasmus verpuffte wirkungslos.
    »Genau«,
meinte Anne kalt.
    Laura
streckte dem Rumänen das Buch hin, er nahm es mit der Linken. Die Rechte hielt
plötzlich einen Revolver in der Hand. Einen von der Sorte mit dem kurzen Lauf.
    »Wir
gehen dann jetzt«, meinte Laura.
    »Nein,
ihr werdet bleiben«, tönte es von hinter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher