Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sie zu bedrohen und zu umschlingen.
    Totengeister – Tote?
    Sie lachte nicht darüber, obwohl die meisten Menschen sie als harte oder abgebrühte Person sahen, die so leicht nichts umwerfen konnte.
    Das stimmte nur bedingt, denn dieser Horror war für Betty kaum nachvollziehbar.
    Ein Alptraum hin und wieder, das ließ sich verkraften. Aber nicht so viele, denn es war nicht der erste Traum, den sie auf diese Art und Weise durchlitt.
    Ein Horrortrip frei Haus! Grauen in der Nacht! Schrecken in den dunklen Stunden, da kam alles zusammen, und als sie daran dachte, rann ihr eine Gänsehaut über den Körper.
    Betty saß nackt im Bett und hielt ihren Körper fest umschlungen. Sie fror, obwohl das Fenster geschlossen war und die Heizung lief.
    Das war keine normale Kälte. Nach diesem Alptraum vermutete sie, daß es die Kälte des Todes war, was natürlich nicht stimmte. Wer aber ein derartiges Erlebnis hinter sich hatte, der dachte einfach nicht anders.
    Gedankenverloren schaute sie auf den hellen Parkettboden ihres Schlafzimmers. Dabei dachte sie an ihre Wohnung, die schon zu den besseren gehörte, mit Parkettfußboden in jedem Zimmer, abgesehen vom Bad. Betty zahlte aber auch viel Miete, doch das konnte sie sich leisten. Sie arbeitete bei einer Organisation, die ziemlich geheim war, aber letztendlich unter der Kontrolle des Staates stand. Jedenfalls bekam sie jeden Monat ihr Gehalt überwiesen, und auch die Spesen wurden ihr erstattet. Großzügig.
    Doch die Zerstörung der Psyche war mit Geld nicht zu bezahlen. Diese verdammten Alpträume, die Angst vor den Toten, das hatte eine Ursache, dafür gab es einen Grund. Es waren noch Einbildungen, aber die Träume hatten sie irgendwie kaputtgemacht. Sie konnte sich jetzt vorstellen, daß die Toten tatsächlich zurückkehrten und aus dem Alptraum eine schreckliche, unfaßbare Wahrheit werden würde.
    Nur das nicht! Dachte sie. Das wäre fatal!
    Sie wollte gerade aufstehen, als sie mitten in der Bewegung erstarrte, denn ihr war etwas aufgefallen.
    Ihre Haut spannte sich. Eine Erklärung hatte Betty dafür nicht. Der Traum war doch vorbei!
    Und doch blieb die Spannung bestehen.
    Betty schüttelte den Kopf. Sie hatte vorgehabt, ein Nachthemd überzustreifen, das ließ sie jetzt bleiben, als sie aus dem Bett stieg und in ihre flachen, flauschigen Schuhe schlüpfte, um nicht barfuß über das Parkett zu laufen.
    Das Licht brauchte sie nicht einzuschalten, denn der Vollmond glotzte in ihr Zimmer, so daß sie sich prima darin zurechtfinden konnte.
    Die Tür hatte sie nicht geschlossen. Die stand immer halb offen, schon wegen ihrer Katze Kitty, die sich oft zu ihr aufs Bett legte.
    Kitty war ihre Freundin. Niemand freute sich so sehr wie dieses schwarzweiße Geschöpf auf vier Beinen, wenn Betty nach einem Einsatz wieder zurückkehrte. Wenn Betty unterwegs war, wurde Kitty von den Nachbarn versorgt, aber komischerweise kehrte sie immer wieder gern zu ihrer Herrin zurück. Die Katze schien Bettys Einsamkeit zu spüren.
    Die Tür stand zwar offen, aber Kitty war nicht da.
    Es wunderte Betty nicht, denn in den langen Alptraumnächten hatte die Katze nie bei ihr geschlafen. Entweder hatte sie Bettys Unruhe gestört, oder hatte sie etwa befürchtet, daß die Alpträume auch auf sie übergingen?
    Tiere waren manchmal komisch, aber auch feinfühliger als Menschen, vorsichtiger, zudem mit einem sicheren Instinkt ausgestattet, der sie Gefahren wittern und umgehen ließ.
    Kitty kam auch nicht, als Betty van Steen die Tür des Schlafzimmers ganz aufzog und ihr Blick den Flur durchstreifte. Von Kitty war nichts zu sehen.
    Dunkelheit lastete zwischen den Wänden. Die kleine Kommode an der Garderobe wirkte wie ein hoher Schatten. Die Vase mit den wenigen Blumen darin sah in der Düsternis ungewöhnlich verformt aus, als hätte irgendein Wesen seine Arme nach oben gereckt.
    Betty schaute zu Boden, dabei wanderte ihr Blick durch den Flur. Was ihr beim ersten Hinsehen bereits wie nebenbei aufgefallen war, trat jetzt deutlicher hervor.
    Neben der Kommode, praktisch zwischen ihr und der ihr gegenüberliegenden Wand lag etwas Dunkles auf dem Parkett, als hätte jemand ein Kleidungsstück achtlos zusammengerollt und es dann wegzuräumen vergessen. Das aber war nicht der Fall gewesen, denn daran hätte sich die dreißigjährige Frau erinnert.
    Sie bekam plötzlich Furcht, aber nicht so schlimm wie in ihrem Alptraum.
    Trotzdem wuchs es zu einer regelrechten Beklemmung. Der schwarze Gegenstand verschwamm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher