Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sich anziehen und durch die Innenstadt laufen sollte.
    Das brachte auch nichts, höchstens, wenn sie Pech hatte, den Überfall eines Drogenabhängigen. Von denen hingen noch viele in der Stadt herum. Okay, Betty konnte sich wehren, sie hatte es gelernt, aber sie wollte an diesem Tag keinen Streit.
    Sie entschied sich dafür, in der Wohnung zu bleiben. Sie stand auf und merkte, daß sie leicht schwankte. Alkohol auf nüchternen Magen war doch nicht das Richtige gewesen, aber er hatte dafür gesorgt, daß sich ihre Gedanken in eine andere Richtung bewegten. Sie konnte sich jetzt wieder ins Bett legen und noch etwas schlafen.
    Im Schlafzimmer ließ sie das Licht der Nachttischleuchte brennen. Auch den Bademantel behielt sie an. Er kam ihr vor wie ein Schutz. Die Hände legte sie unter den Kopf. Der Blick war gegen die Decke gerichtet, und wieder kam ihr in den Sinn, welches Grauen sie durchlitten hatte. Aber die Bilder waren nicht so scharf und real, sie verschwammen bereits.
    Betty van Steen wurde müder und schlief bald darauf ein. Diesmal träumte sie nicht.
    ***
    Das Café lag in der Innenstadt. Es gehörte noch zu den alten Treffpunkten und hatte ein unwiderstehliches Flair. Wände und Decken waren mit Holz verkleidet.
    Dazwischen glänzte das Messing, das immer wieder poliert werden mußte. Die Kellner trugen lange Schürzen vor ihren Hosen.
    Um diese Morgenstunde saßen zahlreiche Menschen in diesem großen Raum, frühstückten oder genossen einfach nur einen Schluck Kaffee, wobei die meisten von ihnen Zeitung lasen.
    Geschäftsleute, die ihre erste Pause hier verbrachten. Frühaufsteher unter den Touristen hatten sich ebenso eingefunden wie ältere Frauen, die sich hier mit Freundinnen zum Plausch trafen.
    Eine gemischte Gesellschaft, aber eine ohne Junkies oder Drogendealer, denn sie gehörten nicht zur Szene.
    An einem kleinen runden Tisch, der genau zwischen zwei hohen, mit Bleiglas gefüllten Fenstern stand, saß eine junge Frau und rührte in ihrer mit Milchkaffee gefüllten hohen Tasse. Gebäck lag auf einem kleinen Teller, von dem die Frau hin und wieder ein Stück klaubte, es in den Mund steckte und dann jedesmal auf die Uhr schaute, wie jemand, der auf Besuch wartete.
    Daß ihr die Männer des öfteren Blicke zuwarfen, daran hatte sich die Frau gewöhnt. Sie war das, was man eine exotische Schönheit nannte.
    Mit Mandelaugen, dunkler Haut und pechschwarzem Haar. Sie hatte es eingegelt und glatt nach hinten gekämmt. Ihre Nase war klein, die Augen dafür groß, und sie schauten immer sehr erstaunt in die Welt, das aber lag einzig und allein an ihrer Größe. Sie hieß Imelda und besaß in der City von Amsterdam ein kleines Antiquitätengeschäft, das ganz gut lief.
    Auch deshalb, weil zahlreiche Touristen zu ihnen kamen, vornehmlich aus Deutschland.
    An diesem Tag wollte Imelda den Laden erst am späten Vormittag oder am Mittag öffnen, aber zuviel Zeit hatte sie nicht, da sie noch einige Besorgungen machen mußte.
    Sie war gekleidet wie eine Geschäftsfrau. Ein braunes Kostüm mit kurzem Rock, getönten Strümpfen, Schuhen mit nicht zu hohen Absätzen, und unter der tailliert geschnittenen Jacke trug sie einen dünnen, hellblauen Kaschmirpullover. Als einziges Schmuckstück hing eine dunkelblaue Perlenkette um ihren Hals.
    Imelda bestellte noch eine zweite Tasse und schaute ihre Handtasche an, die sie auf den freien Stuhl gestellt hatte. In ihr befand sich auch das Handy. Wenn Betty in den nächsten fünf Minuten nicht auftauchte, würde sie bei ihr anrufen, denn Imelda machte sich allmählich Sorgen. Betty war einfach nicht die Frau, die sich ohne Grund verspätete. Imelda hoffte, daß Betty nichts zugestoßen war.
    Imelda bekam die zweite Tasse serviert und wollte wieder nach der Zeitung greifen, als ihr die Bewegung an der Tür auffiel. Eine Frau mit langen, blonden, dabei leicht gewellten Haaren, hatte das Café betreten, blieb nach einigen Schritten stehen und schaute sich um. Lange brauchte sie nicht zu suchen, denn Betty sah, daß Imelda den Arm gehoben hatte und ihr zuwinkte.
    Betty nickte und ging mit schnellen Schritten auf den Tisch der dunkelhäutigen Frau zu.
    Auch Betty trug ein Kostüm, allerdings dunkler, und sie hatte sich für einen weißen Pullover entschieden.
    Imelda nahm die Tasche vom Stuhl, stand auf und umarmte die Freundin, bevor diese sich setzte und sich dabei für die Verspätung entschuldigte.
    »Macht nichts, ich habe mich nicht gelangweilt.«
    »Dann ist es gut.«
    Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher