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Bettys Horrortrip

Bettys Horrortrip

Titel: Bettys Horrortrip
Autoren: Jason Dark
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vor ihren Augen, je länger sie hinschaute. Ein ungewöhnlicher Geruch drang ihr dabei in die Nase, den sie sich nicht erklären konnte.
    Sie traute sich erst nach einer Weile, die Hand zu bewegen und nach dem Lichtschalter zu suchen. Normalerweise fand sie ihn mit dem ersten Griff, auch im Dunkeln, jetzt aber verfehlte sie ihn beim ersten Versuch.
    Weil sie zitterte? Endlich erhellte sich der Flur.
    Betty entdeckte nun den schwarzen Fleck im Licht der Deckenleuchte.
    Sie schrie nicht, sie stand nur da, aber sie war bleich geworden.
    Mitten im Flur lag Kitty, ihre Katze, als blutiger Klumpen!
    ***
    Die Toten kommen! Die Alpträume! Die tote Katze! Plötzlich drehte sich ein Kreislauf in ihrem Kopf, mit dem sie nicht mehr zurechtkam. Es war einiges anders geworden, ihr Leben hatte plötzlich einen Riß bekommen, und Betty merkte, wie ihre Knie anfingen zu zittern und sie Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten.
    Sie ließ einige Sekunden verstreichen, bis sie sich auf den Weg zu ihrer Katze machte. Ihr Kopf war leer und blieb auch so, als sie vor dem Tier stehenblieb.
    Sie sah die Katze, und sie sah sie trotzdem nicht. Kittys Kopf war zertreten worden; sie war nur noch ein blutverschmiertes Knäuel.
    Wer?! Schrie es in ihr. Wer hat das getan? Jemand mußte in ihrer Wohnung gewesen sein, während sie den Alptraum erlebte, denn eine andere Möglichkeit gab es für sie nicht.
    Betty van Steen mußte sich überwinden, um den ersten Schritt gehen zu können, doch sie konnte ihr ohnehin nicht mehr helfen. Betty wollte sehen, was mit ihr selbst geschehen war. Auf dem Weg ins Bad spürte sie bereits die aufsteigende Übelkeit.
    Im Bad befand sich die Tür zum Abstellraum, wo Besen, Eimer, Wischlappen und Putzzeug friedlich zusammenstanden. Wenn sie daran dachte, die Reste der Katze in den Eimer packen zu müssen, um sie dann zu vergraben oder zum Abdecker zu bringen, wurde ihr noch übler.
    Betty schämte sich plötzlich ihrer Nacktheit. In Verbindung mit dem toten Tier kam sie ihr mehr als unpassend vor. Zwar hatte sie der Katze den Rücken zugedreht, das Bild wollte ihr trotzdem nicht aus dem Sinn, es blieb auch, als sie die Badtür öffnete, und es wurde erst schwächer, als das Licht brannte. Nicht das an der Decke. Zwei helle Lampensäulen umrahmten den breiten Spiegel. Betty drehte sich sofort nach links, um nachzuschauen, ob dort ihre Mäntel hingen. Sie waren noch vorhanden.
    Zum einen der Bademantel, zum anderen der Hausmantel.
    Die beigefarbenen Fliesen waren an einigen Stellen von weißen Matten verdeckt, dick und flauschig. Vor der Wanne ebenso wie vor dem Eingang zur Duschkabine, natürlich auch vor dem breiten Waschbecken.
    Dort stellte sich die Frau hin.
    Der Spiegel war weit nach unten gezogen. So konnte sich Betty vom Kopf bis hinab zu den Knien betrachten. Für einen Moment dachte sie über den Grund ihres Kommens nach, bis ihr einfiel, daß sich ihre Haut an einigen Stellen, zumindest im Dunkeln, so anders angefühlt hatte. Sie wollte sich ihren Körper anschauen, und schon beim ersten Blick in den Spiegel stockte ihr der Atem.
    Ihr Körper sah nicht mehr so aus wie noch vor einem Tag. Zwar konnte sie auf ihre Figur durchaus stolz sein, die Kerle leckten sich auch die Finger nach ihr ab, es war etwas ganz anderes, was ihr auffiel.
    Die Streifen auf der Haut.
    Richtige Streifen, die sich deutlich abhoben von der normalen, etwas winterlich blassen Farbe. Streifen rot wie Blut.
    Unter dem rechten Auge fing einer von ihnen an und zog sich über ihren Hals und den Busen, um erst nahe der Hüfte aufzuhören. Sie konnte es nicht fassen, denn es war nicht der einzige Streifen, den sie zu sehen bekam. Es waren mehrere, und sie verteilten sich überall.
    Sie erschrak zutiefst. Eine andere Tatsache verwirrte sie ebenfalls. Die Streifen hatte sie erst in den letzten Stunden bekommen, am Abend waren sie noch nicht vorhanden gewesen. Betty glaubte nicht daran, daß sie sich diese Zeichen selbst beigebracht hatte, obwohl sie sich nicht sicher sein konnte und zunächst mal auf ihre dunkelroten Fingernägel schaute und nachsah, ob sich dort nicht ein paar Hautfetzen abzeichneten.
    Nichts zu finden.
    Sie starrte sich an und schaffte es nicht, sich zu bewegen. Durch ihren Kopf huschten die Gedanken wie Irrläufer. Betty brachte sie einfach nicht in die Reihe. Sie kam mit sich und ihren Verletzungen nicht zurecht. Da war etwas völlig irreal angelaufen, ebenso wie die Ermordung ihrer Katze.
    Die Alpträume kamen ihr in den
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