Bernstein Verschwörung

des Freundes meiner Enkelin erhielt,
brach eine Welt für mich zusammen. Alex war ein
Verbündeter für mich, müssen Sie wissen. Ich habe
mich ihm anvertraut und ihn gebeten, das Bernsteinzimmer zu finden.
Ich bin ein alter Mann und kann nicht mehr so wie ich gerne will.
Deshalb war es mir wichtig, dass die Jugend von meinem Besitz
profitiert.«
    »Moment«,
rief Heike. »Heißt das …« Dann rieselte es
ihr wie Schuppen von den Augen. »Sie sind im Besitz der
Unterlagen, nach denen die Mörder von Alex und Trautler
gesucht haben?«
    »Exakt«,
lächelte der alte Mann und strich sich nervös durch das
silbrige Haar. »Allerdings hätte ich nicht gedacht, dass
mir die Lage dermaßen entgleitet. Offenbar hat sich Alex von
seinen Freunden übers Ohr hauen lassen. Sie wollten ihm den
Schatz abnehmen, noch bevor er gefunden war. Und nun ist er tot,
weil er dicht gehalten hat.«
    »Schrecklich«,
murmelte Heike. »Und die Russen …«
    »Haben mit einem
Deutschen kooperiert. Aber wie ich gehört habe, wurde auch er
in der letzten Nacht verhaftet.«
    »Ja, das wurde
er«, nickte Heike. Sie dachte an Jörn. Nie hatte sie
sich träumen lassen, dass sie ihn unter diesen Umständen
wiedersehen würde. Doch Menschen änderten sich, und
manche wurden zu wilden Tieren, wenn es um Reichtümer ging. Sie hoffte,
Jörn niemals wieder begegnen zu müssen. Sie
verdrängte die düsteren Gedanken. Dann atmete sie tief
durch und lächelte Gustav Blum an. »Kommen Sie«,
sagte sie. »Ich werde Sie unserem Studiogast vorstellen. Er
ist Forscher und wird Ihnen für die Unterlagen sehr dankbar
sein. Denn ich bin sicher, dass Sie beide gemeinsam das
Bernsteinzimmer finden werden.«
    »Und was wird
dann?« Gustav Blum bekam große Augen. »Dann
machen wir natürlich eine Sondersendung«, lachte
Heike. 
    Ende