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Berlin Fidschitown (German Edition)

Berlin Fidschitown (German Edition)

Titel: Berlin Fidschitown (German Edition)
Autoren: D B Blettenberg
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Rückkehr.“
    „Ich auch ...“
    Es schepperte in der Leitung.
    Pa hatte aufgelegt. Farang ging zur Tafel zurück.
    „Alles in Ordnung?“, fragte James Yang beiläufig.
    „Alles wie besprochen!“
    Farang gab das Telefon an die Bedienung weiter und setzte sich wieder zu den anderen. Schon standen einige Speisen auf dem Tisch, und Khun James ließ es sich nicht nehmen, ihm persönlich aufzutragen. Bobby unterhielt sich äußerst angeregt mit Johnny Khoo über marktorientierte Schmuggelstrategien, und Tony befragte Edgar Wong in bester Reportermanier über die Sicherheitsprobleme populärer Restaurants. Heli war ganz mit dem köstlichen Essen beschäftigt und ließ die Männer reden. Farang nutzte die Gelegenheit, um eine noch offene Frage mit Khun James zu klären. „Wie viel sind die Steine denn nun wert?“
    James Yangs Lächeln hätte jeden Werbespot für Asiens Finanzmärkte aufgewertet. „Um die zweieinhalb Millionen Dollar.“
    „Dann haben wir ja beide Grund zur Freude.“
    „So ist es. Und so gehört es sich unter seriösen Geschäftspartnern.“
    Farang widersprach nicht. Er widmete sich dem Essen und stellte Khun James dabei seine Idee mit dem Feinschmecker-Restaurant vor. Der Chinese war nicht unbeeindruckt und bot eine Beteiligung an. „Aber nur, wenn keine Tunnel ratten serviert werden“, schränkte er sein Angebot ein und erregte damit allgemeine Heiterkeit.
    Farang bemerkte, dass sich Ay-Mai wieder in die Küche zurückzog, während Romy alleine an dem kleinen Nebentisch verharrte. Er ging zu ihr.
    „Möchtest du nicht auch etwas essen?“
    Sie schaute ihn aus müden Augen an.
    „Komm, lass den Kopf nicht hängen. Wir lösen dein Problem noch.“
    „Und wie, bitte?“ Sie raffte sich auf und folgte ihm zögernd zur Tafel.
    „Lass das Tony machen. Der ist der richtige Mann dafür!“
    Rojana wischte sich den Mund mit der Serviette. „Was höre ich da? Was hast du mit mir vor?“
    „Das erkläre ich dir noch“, beruhigte Farang den Reporter. „Es wird dir sicher Spaß machen.“

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    „Also, das sind ja geradezu abenteuerliche Unterstellungen! Ich darf doch bitten, Herr ...“, Manfred Hoffmann räusperte sich, „wie war doch gleich der Name?“
    „Rojana, Tony Rojana.“
    „Und Sie sind Journalist?“ Hoffmann strich sich mit Daumen und Zeigefinger über sein Menjoubärtchen und bemühte sich um Konzentration.
    „Reporter.“
    „Und Ihr Blatt ... entschuldigen Sie, wenn ich mir den Namen nicht merken kann ...“
    „Hat die meisten Leser in meiner Heimat.“ Rojanas Grinsen schimmerte durch den struppigen Schnäuzer. „Glasklare Schlagzeilen, knappe aber faktenreiche Texte und vor allem Fotos, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen.“
    „Und was hat das alles mit mir zu tun?“
    „Ich dachte, ich hätte es bereits erwähnt. Sie sind ein bekannter und angesehener Politiker einer nicht unbedeutenden Partei. Sie sitzen sogar im Präsidium dieser Partei. Ihr Spezialgebiet ist die innere Sicherheit. Die zahlreichen Tätigkeiten, denen Sie außerdem noch bezahlt oder ehrenhalber nachgehen, brauche ich Ihnen nicht aufzuzählen. Und gerade deshalb ist ein ganz spezieller Teil ihres Privatlebens so unerquicklich – für Sie und für die Öffentlichkeit.“
    „Welche Öffentlichkeit?“
    „Die wir herstellen werden.“
    „Und was bitte, soll so unerquicklich sein?“
    „Sie scheinen mir nicht richtig zuzuhören. Sie ficken Kinder!“
    „Was ist das denn für ein Ton?“ Hoffmann sprang auf, ging zum Fenster seines Büros und sah hinaus.
    Rojana ließ ihm Zeit. Womöglich brachte der Blick auf das Kulturerbe der Museumsinsel den Mann zu positiven Einsichten. Doch schon nach wenigen Sekunden drehte Hoffmann der schönen Aussicht den Rücken zu.
    „Das ist wohl die Sprache, in der Sie Ihre Schmierartikel fabrizieren?“
    „Unappetitliche Dinge klar zu benennen ist oft segensreicher, als sie zu tun.“
    „Nun werden Sie bitte nicht auch noch philosophisch.“
    Rojana lachte. „Das hat mir bislang noch keiner vorgeworfen.“
    Hoffmann setzte sich hinter seinen Schreibtisch und strich mit manikürten Fingern über den Lack. „Also – was wollen Sie?“
    „Eine gute Freundin, die sich nicht nur hier zu Lande sondern auch in Thailand um die innere Sicherheit verdient gemacht hat, ist in Nöten. Und Sie können ihr helfen! Im Gegensatz zu Ihnen, hat sie sich in meiner Heimat nichts zu Schulden kommen lassen. Ganz im Gegenteil. Man könnte sogar von einer gewissen Popularität
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