Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bei Dir bin ich geborgen

Bei Dir bin ich geborgen

Titel: Bei Dir bin ich geborgen
Autoren: Patricia Kay
Vom Netzwerk:
der Polizei hast.“
    „Doch, Dan ist sechs Jahre älter als ich. Er war über siebzehn Jahre beim Chicago Police Department. Vor drei Monaten hat er sich hierher versetzen lassen und ist nun Lieutenant beim Ivy Police Department“, erklärte Kat.
    „Das hört sich gut an“, befand Gregg. „Sicher hat er mehr Erfahrung als die Polizisten hier.“
    „Seh’ ich genauso“, sagte Kat, „und du kannst mir glauben, dass er alles tun wird, um Olivia zu finden. Alles.“
    „Und du, brauchst du irgendetwas?“ fragte Sabrina, besorgt an Glynnis gewandt.
    Glynnis schüttelte den Kopf. Allein bei dem Gedanken, etwas zu essen, wurde ihr übel.
    Die Minuten vergingen quälend langsam, und Glynnis’ Hoffnungen begannen zu schwinden. Wenn Livvy noch im Einkaufszentrum gewesen wäre, hätte man sie längst finden müssen. Schließlich stand Sabrina auf.
    „Glynnis, ich muss jetzt leider gehen. Ich habe versprochen, Samantha um halb zehn abzuholen, und es ist fast schon so weit. Aber Gregg wird hier bei dir bleiben.“ Samantha war Greggs und Sabrinas kleine Tochter.
    Glynnis sah nun ihre Schwägerin an. „Ist doch schon gut.
    Ich verstehe.“
    „Wie wär’s, wenn ich Michael mitnehme? Er könnte doch bei uns schlafen.“ Michael war bereits vor einer Stunde eingeschlafen, den Kopf an Glynnis’
    Schulter gelehnt. „Und eigentlich könntest du auch bei uns übernachten. Ich finde, du solltest nicht allein sein, wenn…“ Bestürzt brach Sabrina ihren Satz ab.
    „Wenn sie Olivia heute Nacht nicht finden“, ergänzte Glynnis. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. „Ich glaube kaum, dass sie noch hier ist.“
    „Oh, Honey“, tröstete Kat. „Gib die Hoffnung nicht auf! Die Suche hier ist noch nicht abgeschlossen. Vielleicht hat diese Frau sich irgendwo versteckt.“ Glynnis schüttelte den Kopf. Sie wusste instinktiv, dass es nicht so war.
    Gregg, der sich mit den Sicherheitsleuten besprochen hatte, kam zurück in den Warteraum. „Fährst du jetzt?“
    „Ja“, antwortete Sabrina. „Und wenn es Glynnis recht ist, nehme ich Michael mit.“
    „Ja, das ist eine gute Idee“, stimmte Glynnis zu. „Aber ich fahre lieber zu mir nach Hause, wenn die Suche hier beendet ist.“
    „Du solltest aber nicht allein sein“, widersprach Sabrina und sah zu Kat. „Meinst du nicht?“
    Kat bestätigte es, doch Glynnis widersprach. „Was, wenn diese Frau mich anruft?
    Ich muss doch zu Hause sein.“
    „Warum sollte diese Frau Sie anrufen? Sie sagten doch, Sie kennen sie nicht.
    Glauben Sie, sie kennt Sie?“ Die Frage kam von Dan O’Neill, der hinter Gregg eingetreten war.
    „Nein, aber wer weiß das schon, was in den Köpfen von solchen Leuten vor sich geht? Außerdem hat Olivia ein Etikett mit ihrem Namen in der Jacke. Das wird im Kindergarten verlangt. Dort steht auch unsere Adresse und Telefonnummer.“
    „Dann solltest du tatsächlich nach Hause fahren“, bemerkte Kat. „Sabrina, mach dir keine Gedanken, ich bringe Glynnis nach Hause und bleibe über Nacht.“
    „Mrs. March“, Dan ignorierte den scharfen Blick seiner Schwester, „wir haben nun alle Läden überprüft. Auch das Areal um die Einkaufsmall herum wurde durchsucht, leider ohne Ergebnis.“
    Glynnis sackte zusammen. Auch wenn sie schon lange befürchtet hatte, dass sich die Frau und Olivia längst nicht mehr in der Ivy Mall aufhielten, war es doch ein Unterschied, jetzt die Gewissheit darüber zu haben.
    „Jetzt wo wir wissen, dass Ihre Tochter nicht mehr hier ist“, fuhr Dan fort, „wird das landesweite Notruf System aktiviert. Die großen Radiostationen und TV

    Sender bekommen eine Beschreibung von Olivia, ihr Foto und ein Bild der Frau auf dem Überwachungsvideo. Sie werden ihre Programme unterbrechen und die Suchmeldung ausstrahlen. Auch auf elektronischen Werbetafeln an den Highways wird die Meldung gebracht, und dazu wird die Nummer einer kostenfreien Hotline eingeblendet.“
    Glynnis konnte nicht sprechen, sie nickte nur.
    „Chief Crandall lässt Ihnen ausrichten, dass wir Tag und Nacht arbeiten werden, bis wir Ihre Tochter wieder finden.“
    „D…danke“, war alles, was Glynnis hervorbringen konnte. Auch die anderen sprachen Dan ihren Dank aus.
    „Ich glaube, Sie gehen nun besser nach Hause und versuchen ein wenig zu schlafen“, schlug Dan O’Neill vor.
    Ein wenig schlafen? Jeder hier wusste, dass Glynnis heute kein Auge zutun würde. Erst wenn Olivia wieder daheim war und sicher in ihrem Bett lag, würde Glynnis wieder schlafen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher