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Bei Dir bin ich geborgen

Bei Dir bin ich geborgen

Titel: Bei Dir bin ich geborgen
Autoren: Patricia Kay
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spritzte sich etwas Wasser ins Gesicht, putzte sich die Zähne und kämmte sich das Haar. Als sie in die Küche zurückkam, erfüllte aromatischer Kaffeeduft den Raum.
    Glynnis goss sich eine Tasse ein, nahm Milch und Zucker und setzte sich an den Tisch. Langsam trank sie. Als sie fast fertig war, trat Kat, sich verschlafen die Augen reibend, in die Küche.
    „Hab ich dich geweckt?“ fragte Glynnis.
    „Ich habe den Kaffee gerochen.“ Gähnend ging Kat zum Schrank, um sich eine Tasse zu holen und einzugießen. Dann zog sie sich einen Stuhl heran und setzte sich zu Glynnis. „Hast du wenigstens ein bisschen geschlafen?“ Sie zuckte die Schultern. „Etwas gedöst.“
    „Weißt du, ich habe nachgedacht. Vielleicht sollten wir eine Belohnung aussetzen.“
    Zum ersten Mal seit Olivias Verschwinden regte sich so etwas wie Hoffnung in Glynnis. „Kat, das ist eine gute Idee!“
    „Wir könnten ja zusammenlegen.“
    „Das ist nicht notwendig. Ich kann einen Teil der Aktien verkaufen, die Ben den Kindern hinterlassen hat. Wie hoch sollte die Belohnung sein, was meinst du?
    Fünftausend Dollar? Oder lieber zehntausend?“
    „Zehntausend Dollar bringen wahrscheinlich mehr. Am besten fragen wir Dan, was er dazu meint. Vielleicht ist eine Belohnung auch eher kontraproduktiv.“
    „Wie meinst du das?“
    „Na ja, es könnte sein, dass sich ein Haufen Spinner melden, die uns nur auf die falsche Fährte führen.“
    „Wir werden sehen. Wann meinst du, könnten wir Dan anrufen?“
    „Am besten gleich.“
    „Jetzt? Kat, es ist fünf Uhr morgens. Er schläft doch bestimmt.“
    „Honey, Dan hat wahrscheinlich die ganze Nacht gearbeitet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er schläft, wenn Olivia noch vermisst wird.“ Kat stand auf, um ihre Handtasche zu suchen. Kurz darauf erschien sie mit ihrem Handy und wählte Dans Nummer.
    „Hallo? Könnte ich bitte mit Lieutenant O’Neill sprechen? Danke.“ Grinsend reichte sie Glynnis das Gerät. „Siehst du? Er ist da. Sprich du mit ihm!“ Es tröstete Glynnis, dass Dan immer noch im Einsatz war. Einen Augenblick später kam er an den Apparat.
    „Lieutenant O’Neill.“
    „Dan? Hier ist Glynnis. Glynnis March.“
    „Hi, Glynnis. Wie geht es Ihnen?“
    „Fragen Sie besser nicht.“
    „Ist Kat bei Ihnen?“

    „Ja, sie sitzt mir gegenüber. Wir konnten nicht schlafen.“
    „Ja, das Gefühl kenne ich.“
    „Ähem, warum ich anrufe. Kat hatte eine Idee, und wir wollten wissen, was Sie davon halten. Wir dachten, es wäre vielleicht nützlich, eine Belohnung auszusetzen. Falls jemand Hinweise hat, wissen Sie.“
    „Das ist gar keine schlechte Idee“, erwiderte Dan. „Vielleicht bringt es jemanden dazu, sich an etwas zu erinnern, was er normalerweise gar nicht bemerkt hätte.
    Aber um eine Wirkung zu zeigen, sollte die Belohnung schon eine gewisse Höhe haben.“
    „Ich dachte an etwa zehntausend Dollar.“
    Sie hörte ihn leise pfeifen. „Das dürfte inspirierend genug sein.“ Aus seiner Antwort hörte Glyrinis einen leisen Zweifel heraus, ob sie die Summe überhaupt aufbringen konnte. „Machen Sie sich keine Gedanken, ich habe das Geld. Die Frage ist nur, wie machen wir das am besten publik?“
    „Überlassen Sie das mir. Unsere Leute informieren die Radio und TVStationen sowie die Zeitungen. Spätestens heute Abend weiß jeder Bescheid.“
    „Okay.“ Glynnis brachte sogar ein Lächeln zu Stande. Sie schaltete das Handy aus. „Ich glaube, ich werde mich duschen und frische Sachen anziehen“, sagte sie entschlossen zu Kat.
    „Gut. Wenn du fertig bist, gehe ich auch kurz unter die Dusche.“ Als Glynnis sich auf den Weg ins Schlafzimmer machte, fühlte sie sich zehn Mal besser als vor einer Stunde. Was diese Belohnung betraf, hatte sie ein gutes Gefühl. Wenn alles gut ging, würde Olivia vielleicht schon heute Abend wieder in ihrem Bett schlafen.
    Wie versprochen, informierte ein Kollege von Dan alle Radio und TVStationen über die Belohnung, die Glynnis aussetzen wollte. Den Rest des Tages verbrachten sie damit, Leute zu befragen und den dünnen Spuren zu folgen, die sie finden konnten. Ein paar Mal dachte Dan, er wäre auf einer heißen Fährte, doch immer wieder verlief sie im Sand. Langsam begann er zu befürchten, dass er die Unbekannte niemals finden würde. Niemand hatte gesehen, wie sie das Einkaufszentrum verließ, und bisher schien auch kein Mensch sie erkannt zu haben. Wer war diese Frau, zum Teufel?
    Sie  hatten  nur  das,  was  sie  sich 
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