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Bei Dir bin ich geborgen

Bei Dir bin ich geborgen

Titel: Bei Dir bin ich geborgen
Autoren: Patricia Kay
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um ihren Nacken legte, brachten sie fast zum Weinen. „Ich weiß nicht, Honey, aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Die Polizisten werden Livvy bald finden.“
    „Aber warum ist sie überhaupt weg? Sie weiß doch, dass sie nicht mit fremden Leuten mitgehen soll!“
    „Oh, Schatz, ich…“ Was sollte sie darauf sagen?
    „Glynnis?“
    „Aunt Kat!“ Michael vergaß seine Frage und stürzte zu Kat, die in der Tür des kleinen Büros stand. Die Kinder liebten Kat, die für sie eine Art Tante war. Kat beugte sich herab und schloss Michael in ihre Arme. Als sie sich wieder aufrichtete, schimmerten ihre Augen verräterisch.
    Glynnis war noch nie so froh gewesen, ihre Freundin zu sehen. Sie stand auf, und die beiden Frauen umarmten sich fest.
    „Glynnis, das ist einfach schrecklich. Es tut mir so Leid!“ Glynnis versuchte den Kloß in ihrem Hals hinunterzuschlucken. „Es ist alles meine Schuld.“
    „Oh, komm, mach dir keine Vorwürfe. Du kannst Livvy nicht jede Sekunde im Auge behalten!“
    „Gib dir keine Mühe, Kat. Ich bin eine totale Versagerin. Nichts mache ich richtig.“
    Kat nahm sie an beiden Schultern. „Jetzt hör mir mal zu, Glynnis Antonelli.“ Da Kat es nie verwunden hatte, dass Ben March Glynnis jahrelang betrogen hatte, nannte sie Glynnis immer noch bei ihrem Mädchennamen. Die Ehe zwischen Glynnis und Ben war nie rechtens gewesen, also gab es auch keinen Grund, den Namen dieses Mannes anzunehmen. „Du bist keine Versagerin. Du hattest eben ein paar Mal ziemliches Pech. Nichts von dem, was passiert ist, ist deine Schuld.“
    „Ich habe mein Kind verloren, Kat! Was muss ich denn für eine Mutter sein? Und bloß wegen eines blöden Pullovers! Ich wusste doch, dass die Kinder müde waren. Warum bin ich nicht einfach mit ihnen heimgefahren?“ Sie spürte selbst, wie sie immer lauter und hysterischer wurde, aber sie konnte sich nicht bremsen.
    „Oh, Kat…“, weinte sie.
    „Ach, Honey…“
    Als ihre Freundin sie in die Arme nahm, schluchzte Glynnis hemmungslos.
    „Mommy?“
    „Mommy wird schon wieder“, versuchte Kat den Jungen zu beruhigen, dann zischte sie Glynnis ins Ohr: „Reiß dich ein wenig zusammen. Tu es für Michael.“ Glynnis nahm ihre ganze Kraft zusammen. Während Kat sich setzte und Michael an sich zog, berichtete sie, was geschehen war. Als sie geendet hatte, war ein entschlossener Ausdruck auf Kats Gesicht getreten. „Was macht die Polizei sonst noch, außer die Ausgänge kontrollieren? Haben sie die TVStationen kontaktiert?
    Wer ist der Verantwortliche?“
    „Ich habe seinen Namen vergessen“, erwiderte Glynnis. „Ich habe kaum mitbekommen, was er zu mir sagte. Aber er kam mir kompetent vor, er scheint die Lage im Griff zu haben.“
    „Das hoffe ich. Ich glaube, ich habe dir erzählt, dass mein Bruder wieder hierher gezogen ist und für das Ivy Police Department arbeitet. Wenn er nicht ohnehin schon hier ist, soll er kommen. Er hat eine Menge mehr Erfahrung als die Kleinstadtpolizisten hier.“ Kat wählte energisch eine Nummer auf ihrem Handy und wippte ungeduldig mit dem Fuß, während sie wartete. „Er ist nicht zu Hause.
    Ich rufe auf der Polizeistation an.“
    Glynnis betrachtete ihre Freundin. Wenn sie nicht so voller nagender Sorge gewesen wäre, hätte sie sich amüsiert. Kat zögerte nie. Wenn sie ein Problem sah, packte sie es sofort an. Glynnis wünschte sich, sie wäre auch so. Jedes Mal, wenn sie eine schnelle Entscheidung getroffen hatte, hatte es sich als Fehler erwiesen. Inzwischen war sie vorsichtig geworden. Außer heute. Heute warst du überhaupt nicht vorsichtig.
    „Mhm. Ja. Ah, tatsächlich?“ Kat warf Glynnis ein triumphierendes Lächeln zu und formte mit den Fingern ein Okayzeichen. Einen Augenblick später berichtete sie.
    „Dan ist wirklich hier. Er ist der zuständige Detective bei diesem Fall.“
    „Du machst Witze.“ Glynnis rief sich den Detective ins Gedächtnis zurück, der so nett zu ihr gewesen war – das dunkle widerspenstige Haar, die traurigen blauen Augen, der große athletische Körper. Jetzt, wo sie wusste, dass Dan Kats Bruder war, sah sie die Ähnlichkeit. „Er war sehr nett zu mir.“
    „Weiß er, wer du bist?“ fragte Kat. „Wo ist er denn eigentlich?“
    „Er sagte, er wollte eine Kommandozentrale im Büro des Managements einrichten, also wird er dort sein.“
    „Ist es das Büro in der Nähe der Restaurants?“
    „Ja, ich glaube.“
    „Okay. Ich gehe mal hin und schaue, ob Dan dort ist. Soll ich euch
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