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Bei Dir bin ich geborgen

Bei Dir bin ich geborgen

Titel: Bei Dir bin ich geborgen
Autoren: Patricia Kay
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Sicherheitsleute, damit niemand durchschlüpft. Die Leute, die sich gerade in den Passagen befinden, sollen die Mall über den Nordausgang verlassen, da können wir jeden Einzelnen kontrollieren.“ Dan drehte sich zu dem Geschäftsführer um. „Können wir Ihr Büro als Kommandozentrale benutzen?“
    „Natürlich.“
    „Gut. Romeo, schick die  überzähligen  Kräfte  zunächst dorthin.“
    Den  Geschäftsführer bat er, das Gleiche mit seinen Sicherheitsleuten zu machen.
    Nachdem er die Aufgaben verteilt hatte, wandte er sich wieder Glynnis zu, die das Handy bereits weggesteckt hatte. „Kommt jemand?“ fragte er.
    Sie nickte. „Meine beste Freundin. Ich… ich habe meinen Bruder nicht erreicht.“
    „Okay. Ich bin froh, dass sich jemand um Sie kümmert.“ Er versuchte ein zuversichtliches Lächeln. „Ich möchte, dass Sie so lange hier bleiben, bis Ihre Freundin da ist, in Ordnung?“
    „Ja. Sie…“ Glynnis holte tief Luft. „Sie werden sie doch finden, nicht wahr?“ Hin und her gerissen zögerte Dan, dann nickte er grimmig. „Ja. Wir werden sie finden.“
    Als er das blinde Vertrauen in ihrem Blick sah, gelobte er im Stillen, dass er sein Versprechen halten würde. Und wenn es das Letzte war, was er tat.

2. KAPITEL
    Glynnis saß da wie gelähmt. Sie wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, seit der Lieutenant gegangen war, aber es kam ihr vor wie Stunden. Sie hatte seinen Namen vergessen. Sie wusste nur noch, dass er freundliche Augen hatte, und sie wollte glauben, was er sagte: Dass sie Olivia finden würden.
    Bitte, betete sie stumm. Er soll sie finden. Hoffentlich passiert ihr nichts, bitte.
    Sie konnte nicht vergessen, wie verängstigt Livvy auf dem Video ausgesehen hatte. Bestimmt stand die Kleine Todesängste aus. Glynnis biss sich wieder auf die Unterlippe und ballte die Hände, die unkontrolliert zitterten.
    Mein Baby.
    Wie hatte sie Livvy nur absetzen können, ohne sie dann gleich an die Hand zu nehmen, damit so etwas nicht passierte? Was war sie überhaupt für eine Mutter?
    Mein ganzes Leben lang habe ich immer die falschen Entscheidungen getroffen.
    Was stimmt denn nicht mit mir?
    Sie wusste zwar, dass es keinen Sinn hatte, über vergangenen Fehlern zu brüten, aber in diesem Moment konnte sie nicht anders. Wollte sie jemand bestrafen? Für alle Fehler, die sie begangen hatte, besonders den schlimmsten, damals vor neunzehn Jahren? Sollte das ein Hinweis sein, in Zukunft vorsichtiger zu sein?
    Glynnis sprang auf und wanderte ruhelos durch den Laden. Gregg, wo bist du?
    Ich brauche dich…
    Ihr ganzes Leben lang hatte sie sich auf ihren Zwillingsbruder verlassen können.
    Alle anderen hatten sie im Stich gelassen, Gregg nie. Sie hatten sich immer nahe gestanden, besonders seit ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen waren, als sie sechzehn war.
    Aber heute war Gregg einfach nicht aufzutreiben, weder zu Hause noch im Restaurant, und auf seinem Handy hatte sich nur die Mailbox eingeschaltet. Sie hatte eine Nachricht hinterlassen, ebenso bei Janine, der Chefkellnerin im Antonelli’s, das Gregg seit sechs Jahren gehörte und das inzwischen eines der erfolgreichsten Restaurants der Gegend war.
    Daraufhin hatte Glynnis Kat Sherman angerufen, ihre beste Freundin, die ihr versprochen hatte, sofort loszufahren. In einer halben Stunde wollte sie da sein.
    Fünfundzwanzig Minuten waren bereits vergangen, Kat musste also jeden Moment hier sein.
    „Mommy?“
    Glynnis schreckte hoch.
    „Mommy, ich muss auf die Toilette.“
    „Oh, Honey, natürlich. Tut mir Leid!“ Was war nur los? Sie hatte ihren Sohn ganz vergessen, er war so still gewesen. „Da drüben ist die Toilette.“ Sie zeigte auf eine Tür hinter ihnen. „Soll ich mitkommen?“
    Michael schüttelte den Köpf. „Nee.“
    Glynnis sah ihm nach, als er die Tür hinter sich zuzog. Er war so ein guter Junge, genauso brav wie Livvy. Sie hatte zwei wunderbare Kinder. Allein deswegen würde sie die Beziehung mit dem Vater ihrer Kinder nie bereuen, denn wenn sie Ben March nicht geheiratet hätte, hätte sie weder Michael noch Olivia bekommen. Sie waren die ganze Erniedrigung wert, die sie erlitten hatte, weil sie so gutgläubig gewesen war und dem Vater ihrer Kinder vertraut hatte.
    Michael kam von der Toilette zurück. „Mommy, wo ist Livvy denn hingegangen?“ Der Ausdruck in seinen Augen brach ihr beinahe das Herz, und sie zog Michael an sich, um ihn zu umarmen. Sein warmer Körper, die vertrauensvolle Art, wie er die Arme
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