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be-coming

be-coming

Titel: be-coming
Autoren: Simon Rhys Beck
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wäre gut gewesen, aber ... ich war zu schwach. Deswegen musste ich mich umbringen ... etwas drastisch, ich weiß ... aber die Männer von der Agency zu täuschen – das ist unmöglich.«
    »Ich glaube das nicht.«
    »Ist mir egal.« Er versuchte wieder, sich aufzurichten. »Hilf mir hoch, Falk. Ich ... ich will schlafen.«
    Ich stützte ihn vorsichtig.
    »Cieran – du musst mir helfen!« rief ich nach draußen.
    Die Tür öffnete sich langsam, und Cieran trat ein. An seinem Gesicht sah ich, dass er noch immer verunsichert war. Immerhin hatte ich ihm vor ein paar Minuten erst die Tür vor der Nase zugeschlagen.
    Als er sah, dass ich von oben bis unten mit Blut beschmiert war, kam er erschrocken näher. »Scheiße, was ist denn hier passiert?« Er starrte auf Phil hinunter.
    »Frag nicht, Cieran. – Hilf mir lieber, ihn ins Schlafzimmer zu bringen.«
    Gemeinsam brachten wir Phil in das ebenso verwüstete Schlafzimmer und legten ihn auf das Bett. Er blutete tatsächlich nur noch schwach, wahrscheinlich transportierten seine Adern einfach kein Blut mehr.
    Mit großen Augen sah Cieran mich an, dann Phil. »Ich brauche wohl keinen Krankenwagen mehr zu rufen, was?« fragte er unsicher.
    Er ging offensichtlich davon aus, dass Phil in den nächsten Minuten sterben würde. Aber – war er nicht schon tot? Gestorben war er zumindest schon einmal. Ich setzte mich zu ihm, fühlte seinen Puls. Seine Haut war kalt – doch ich tastete nach einem Puls, sehr schwach, doch deutlich fühlbar.
    Er öffnete die Augen und grinste mich an. Es wirkte so unheimlich, dass ich eine Gänsehaut bekam.
    »Ich sterbe nicht«, flüsterte er. »Ich muss nur schlafen.«
    Er schloss die Augen und fiel in einem komatösen Tiefschlaf.
    Ich deckte ihn fürsorglich zu.
    Vor Cieran und mir stand nun die undankbare Aufgabe, irgendwie Ordnung in dieses Chaos zu bringen.
     
     

44
    CIERAN
     
    Zwei Tage lang lag Phil im Koma. Wir wuschen ihn, wechselten die Laken, verbanden den Schnitt, der unglaublich schnell verheilte. Ich wusste nicht, was mit ihm war. Und Falk schwieg hartnäckig zu diesem Thema. Ich wusste, dass ETWAS vor sich ging. Etwas Unheimliches – das hatte ich seit Langem bemerkt.
    »Verdammt, erklär mir, was los ist!« forderte ich wütend, zum wiederholten Male.
    Falk sah mich an. Er wirkte erschöpft, die dunklen Ringe um seine Augen gaben ihm fast ein gespenstisches Aussehen.
    »Setz dich, Cieran. Vielleicht ist es tatsächlich an der Zeit, dir ALLES zu erzählen.« Er lächelte matt. »Zumindest das, was ich weiß.«
    Abwartend setzte ich mich auf einen der aufgeschlitzten Sessel und sah ihn an. Ich war wirklich gespannt darauf, was er mir zu erzählen hatte. Ich wollte alles wissen, aber vor allem, warum Phils Wunde so schnell heilte. Und was überhaupt passiert war ...
    »Phil ist kein Mensch«, begann Falk seinen äußerst befremdlichen Vortrag.
    »Ach nein – er ist ein Borg «, unterbrach ich ihn sofort ärgerlich. Wieder spürte ich die Angst, wie sie langsam an meiner Wirbelsäule nach oben kroch.
    »Cieran.« Er seufzte. »Willst du es nun hören, oder nicht?«
    Ich nickte.
    »Phil ist ein Dämon, oder halb Mensch und halb Dämon. Das Wesen, mit dem er alliiert ist, heißt Kisin. Er ist der Dämon der Erdbeben und Stürme, bekannt vor allem bei den Indios in Südmexiko. – Erinnerst du dich an die Stürme?«
    Wieder nickte ich. Wie sollte ich nicht?
    »Phil hat sie verursacht . Frag mich nicht, wie. Er kann es einfach. – Ich habe dir ja schon gesagt, dass er sich verwandelt. Aber das ist noch nicht alles. Wie du siehst, kann er Wunden schneller verheilen lassen. Damals, als er angeschossen wurde, konnte er nur so schnell genesen, weil er bereits mit Kisin vereint war. Und jetzt dieser Schnitt – er ist schon jetzt so gut wie zu. Und ...« Er zögerte. »Nach der Explosion, als ich dich angeschrien habe, du solltest das Haus verlassen, weißt du, warum ich das getan habe?«
    Ich sah ihn fragend an.
    »Weil Phil tot war! Er hatte sich selbst das Messer in die Brust gestoßen. Er war tot, Cieran, schon kalt. – Und plötzlich hat er die Augen wieder aufgeschlagen. Du kannst dir nicht vorstellen, was für einen Schrecken er mir damit eingejagt hat.«
    »Muss ich das alles glauben?« fragte ich skeptisch. Doch, im Endeffekt erklärte das alles: meine Ahnungen, meine Angst vor Phil, das Gefühl, in einen schwarzen Abgrund zu schauen, immer wenn ich ihn ansah. Phil – ein Dämon.
    Er seufzte. »Das habe ich auch zu Anfang
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