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be-coming

be-coming

Titel: be-coming
Autoren: Simon Rhys Beck
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zu Hilfe, denn es war mir unangenehm, ihn so zappeln zu sehen.
    »Ich hole mir noch etwas zu trinken. Denke, wir sehen uns noch.«
    Cieran nickte. Irgendetwas an seinem Blick passte nicht. Nur was, fragte ich mich. Ich drehte mich um und nahm mir vor, genau das noch herauszufinden.
     
    Ich hatte mich getäuscht, der Abend war doch interessanter geworden, als ich mir vorgestellt hatte. Claudia, eine Freundin von Lisa, hatte sich meiner angenommen und war nicht bereit, mich wieder aus ihren Fängen zu entlassen. Erst später beichtete sie, dass sie von Anfang an gewusst hatte, wer ich war, und dass sie meine Bücher liebte .
    Ich grinste. Es war nicht schlecht, manchmal gebauchpinselt zu werden.
    Ich zündete mir gerade eine weitere Zigarette an und lehnte mich in einem der hellen Cocktailsessel zurück, die zu einer kleinen Sitzecke gruppiert waren, als Cieran sich hinter mich stellte. Seine Anwesenheit brachte mich sofort aus dem Konzept, und es fiel mir schwer, mir dies nicht anmerken zu lassen. Er war wirklich hübsch, ich hatte ihn den ganzen Abend über aus den Augenwinkeln beobachtet. Ich dachte nur noch daran, wie es wohl war, ihn zu küssen. Es war fast eine Manie, ich konnte kaum noch klar denken.
    »Was schreibst du denn?« fragte er.
    Claudia warf ihm einen überraschten Blick zu. Ich sah ihr an, dass sie diese Frage nicht so recht glauben konnte. Immerhin war ich mittlerweile in den Bestseller-Listen vertreten.
    Ich legte den Kopf in den Nacken, um ihn ansehen zu können. Er starrte auf mich hinunter. Und erst jetzt sah ich die hübsche Rothaarige in seiner Begleitung. Hatte sich sein Engagement wohl doch gelohnt, dachte ich und unterdrückte ein Grinsen. Natürlich versetzte es mir auch einen Stich – ich war wirklich von mir eingenommen. Arroganter Bock , schalt ich mich selbst.
    »Diese Frage beantworte ich dir erst, wenn du wirklich Interesse daran hast, die Antwort zu erfahren.«
    »Meinst du, das habe ich nicht?« fragte er amüsiert.
    Jetzt meldete sich seine exotische Begleiterin zu Wort. »Sie sind Falk Arthur, nicht wahr?«
    Ich nickte, verdrehte mir fast den Kopf, um sie anzusehen.
    »Falk ist ein ungewöhnlicher Name«, stellte sie fest. Sie hatte eine tiefe, rauchige Stimme. »Ein Künstlername?«
    Ich lachte und zog an meiner Zigarette. »Nein, ich heiße tatsächlich so. – Wie ist Ihr Name?«
    Sie trat um meinen Sessel herum, damit ich sie richtig anschauen konnte. »Namen sind Schall und Rauch, oder nicht? – Ich heiße Sue.«
    Sie setzte sich zu mir, und auch Cieran ließ sich mir gegenüber auf einen Sessel gleiten. Ich konnte nicht einschätzen, ob ihm Sues Interesse an mir gegen den Strich ging.
    »Ihr neuer Roman war sehr spannend«, begann sie.
    »Danke.«
    »Sie scheinen sich sehr mit der Materie befasst zu haben ...«
    Ich nickte. »Recherchieren macht sicher die Hälfte eines guten Romans aus. Und ich gebe zu, dass mich die Dämonenthematik, das Mystische, Unerklärliche sehr gereizt hat.«
    »Das kann ich gut verstehen«, bemerkte sie. Ihre Augen funkelten. »Glauben Sie denn daran?«
    Überrascht schüttelte ich den Kopf und grinste. »Nein. Ich bin Autor – da muss man doch ein Mindestmaß an Fantasie einbringen.«
    Das nun wieder schien sie zu enttäuschen. Oder war es Verärgerung, was für eine Sekunde ihren Gesichtsausdruck verdunkelte?
    »Ich habe mich auch lange Zeit mit den sogenannten Schattenseiten befasst«, sagte sie, merklich kühler, »mit dem Mystischen, mit Voodoo ...«
    Das Grün ihrer Augen bereitete mir fast Kopfschmerzen.
    »Und? Zu welchem Schluss sind Sie gekommen?«
    Sie zuckte mit den Schultern, wirkte auf einmal fast gleichgültig. »Dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt, als der normale Mensch begreifen kann.«
    »Was genau meinen Sie damit?« Sue hatte nicht wirklich mein Interesse geweckt, aber ich wollte nicht unhöflich erscheinen.
    »Vielleicht finden Sie das eines Tages selbst heraus.«
    Ich schaute zu Cieran hinüber und bemerkte seinen angespannten Gesichtsausdruck. Er hielt sich auffallend aus dem Gespräch heraus. Das Thema schien ihm nicht gerade zu behagen. Oder störte es ihn nur, dass ich mich mit Sue unterhielt?
    »Mit anderen Worten: Sie glauben daran?«
    Sie sah mich lächelnd an, doch in ihrem Lächeln war nicht der Hauch von Wärme. »Es ist in jedem Fall ein interessantes Thema«, wich sie geschickt aus. »Und ich bin nicht der Meinung, dass wir die Weisheit gepachtet haben, was solche Phänomene angeht. Es gibt
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