Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

Titel: BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Autoren: Steven Kenson , Blaine Lee Pardoe , Mel Odom
Vom Netzwerk:
Lautsprecher. »Wäret ihr beide vielleicht mal so freundlich, mir mitzuteilen, was ihr da macht?« Seine Stimme klang besorgt.
»Gib uns hier oben Deckung«, befahl Hawke knapp. Noch zwei Schritte vor, und ihr Mech verschwand unter der Wasseroberfläche. Harley folgte ihr auf dem Fuß. Das Wasser stieg am Kanzeldach hoch, und er vergewisserte sich vorsichtshalber auf der Schadensanzeige des Sekundärschirms, daß es nicht ins Innere des Kampfkolosses eingedrungen war.
Er war schon fast zehn Meter unter Wasser, als der Enforcer plötzlich unter dem wachsenden Druck aufstöhnte. Das Licht der kleinen Navigationsscheinwerfer auf der Vorderseite des Mechs reichten gerade weit genug, um ihn Hawkes Orion auf dem langen Marsch hinab in den scheinbar bodenlosen See nicht aus den Augen verlieren zu lassen.
Sie brauchten volle fünfzehn Minuten, um den Sims zu erreichen. Rechts von ihnen stieg eine senkrechte Felswand bis zur Oberfläche des Sees hoch, an dessen Rand sie kurz zuvor noch gestanden hatten. Auf der linken Seite ging es ebenso steil hinab zum Grund des Sees, der nach den Sensordaten, die Harley empfing, sehr viel tiefer gelegen war. Sie befanden sich fast fünfundsechzig Meter unter der Seeoberfläche. Das einzige Licht kam von den kleinen Navigationsleuchten, und selbst die reichten nur wenige Meter.
Allmählich kam Harley nah genug an Hawkes Mech heran, um die Überreste des Timber Wolf auszumachen, die, im schwachen gelben Glanz der Navleuchten kaum auszumachen, zu Füßen des Orion lagen. Aus dem Cockpit des umgestürzten Mechs drang ein schwaches, offenbar von der Kanzelbeleuchtung stammendes Leuchten. Der Platz auf dem Sims war knapp, aber Harley gelang es, sich neben Hawkes Maschine zu zwängen. Er starrte nach unten und hatte fast Angst davor, was er zu Gesicht bekommen würde.
Im Cockpit des zertrümmerten Clan-Mechs sah er seinen Bruder auf der Pilotenliege sitzen. Der Timber Wolf lag schräg auf der Seite. Eine gespenstische Wolke aus grüner Kühlflüssigkeit und Sediment trieb über und neben ihm im Wasser. Luftblasen traten aus den Löchern und Rissen in der Panzerung und schwebten langsam zur Oberfläche davon.
»Harley, schalte auf Laser-Komm um«, hörte er Hawkes Stimme. Unterwasserfunk konnte in dieser Situation Probleme bereiten. Das Laser-KommSystem benutzte einen modulierten Lichtstrahl als Trägerwelle und gestattete eine störungsfreiere Unterhaltung.
Harley warf einen Schalter um. »Ben, kannst du mich hören?« fragte er und fürchtete sich vor der Antwort.
Er hörte ein Husten, dann eine Stimme, von der er nicht gedacht hatte, daß er sie jemals wieder hören würde. »Ich höre dich, Harley. Wen hast du dabei, Livia?«
»Ben«, stieß sie hervor, dann versagte ihre Stimme mit einem leisen Schluchzen. Harley sah, wie Ben sich in seinem Cockpit etwas vorbeugte, um zu ihr hochsehen zu können.
»Ich wette, du bist überrascht, mich zu sehen«, stellte er fest, dann hustete er wieder.
»Da hast du recht«, erklärte sie. Sie hatte sich wieder ganz in der Gewalt. »Wie ist dein Zustand?«
»Der Sturz hat mir den Rest gegeben, Puppe«, verkündete Ben. »Das Gyrogehäuse muß zerplatzt sein, denn er ist völlig ausgefallen. Der Reaktor arbeitet zwar noch, aber ich kann die Mechbeine nicht bewegen. Vermutlich sind die Kontrollschaltkreise für die Myomersteuerung gebraten worden.« Eine Pause. »Und nur um das Ganze etwas interessanter zu machen, dringt langsam Wasser in die Kanzel.«
Harleys Mund öffnete sich vor Schreck. Durch die Taktikortung wußte er, daß sie tief in eisigkaltem Wasser standen. Ben konnte das Kanzeldach absprengen, aber falls er das tat, würde die Kanzel augenblicklich überflutet werden, und der Kälteschock würde ihn lähmen und möglicherweise töten. Selbst wenn er es unter diesen Umständen noch schaffte, das Cockpit zu verlassen, mußte er noch mit dem Wasserdruck fertigwerden. Kurz gesagt hatte er keine Chance, die Wasseroberfläche lebend zu erreichen. Er konnte bestenfalls versuchen, das Cockpit allmählich weit genug fluten zu lassen, um die Luke ohne Druckverlust öffnen zu können, aber erstens hätte er auch dabei eine Unterkühlung riskiert, und zweitens hätte es viel zu lange gedauert. Wenn er die Rettungsautomatik auslöste, war es sein sicherer Tod, denn das Wasser hätte auf den Schleudersitz wie eine massive Felswand gewirkt.
»Tja, Har, du hast immer vorausgesagt, daß mir eines Tages das Wasser bis zum Hals stehen würde«, lachte Ben ohne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher