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BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

BattleTech 50: MechWarrior Trilogie

Titel: BattleTech 50: MechWarrior Trilogie
Autoren: Steven Kenson , Blaine Lee Pardoe , Mel Odom
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die Gefreite Glancy über die Kommleitung an. Sie war müde, erregt, frustriert und wütend, alles zugleich. In der Ferne war der Kampf so gut wie vorbei. Von ihrer Position aus konnten sie und die Überreste der Hawke's Talons beobachten, wie sich die zerschlagenen Überreste der Elite von Morrisons Ausbeutern den siegreichen Aces ergaben. Erst Minuten war es her, daß über Breitband die Nachricht von der Kapitulation der Ausbeuter gekommen war. Die wenigen Piraten, die nicht bereit waren, sich zu ergeben, waren in die gespenstische, morastige Dunkelheit von The Rack geflohen.
    Ihre Kampfmoral war zerbrochen, als sie erfahren hatten, daß Elemente des Aces-Bataillons Drei ihre kleine Barackenstadt überfallen, die dort gefangengehaltenen Sklavenarbeiter befreit und damit begonnen hatten, Hopper Morrisons teure Baumaschinen zu zerstören. ›König‹ Morrison hatte den Kampf gegen Bataillon Zwo persönlich angeführt, aber auch er hatte angesichts dieser Entwicklung das Schlachtfeld verlassen und war geflohen.
Hawke machte sich wütend klar, daß sie den Piratenchef im Visier ihrer Waffen gehabt hatten: Morrison hatte den King Crab gesteuert! Seine Desertion hatte beim Rest seiner Leute die Frage aufgeworfen, wofür sie eigentlich ihr Leben riskierten.
    Es hatte Hawke und Jord MacAuld volle zehn Minuten gekostet, die Kammlinie zu ersteigen. Sie hatten sich über einen langen Serpentinenpfad zum Rest der Kompanie hocharbeiten müssen - dem kläglichen Rest. Irgendwo unter ihnen waren Feldwebel Coombs und seine Leute damit beschäftigt, Gefangene abzuführen, aber hier oben tobte der Kampf weiter.
»Wo ist Läufer Drei?«
    Glancy schien mit der Antwort zu zögern, viel zu lange für Hawkes Geschmack. »Teufelskerl hat die Formation verlassen und dem Timber Wolf nachgesetzt«, stellte sie schließlich fest. »Sie sind kurz nach unserer Ankunft hier nach Osten abgezogen, Ma'am.«
    »Warum haben Sie ihm nicht befohlen, Position zu halten?«
»Das habe ich, Ma'am. Er hat nicht reagiert. Vielleicht ist sein Kommsystem ausgefallen ... Er hat nicht geantwortet.«
»Blödsinn«, spie Hawke. »Erzähl mir keinen Pferdemist, Glancy. Ihr haltet hier die Stellung. Ich folge ihm.«
»Ich komme mit, Ma'am«, warf Jord ein. »Ich habe den Timber Wolf in Aktion gesehen.«
»Dein Bein ist nicht gerade in bester Verfassung, Feuerball Zwo«, erinnerte Hawke ihn. »Wenn du mich begleiten willst, mußt du mithalten können.«
* * *
    Der Boden ebnete sich leicht, dann fiel er in eine weite Senke ab, um die ein schmaler Felssims als Uferlinie verlief. Der Wind und der trommelnde Regen peitschten die Wasseroberfläche wie einen riesigen Kessel, in dem wahnsinnige Zaubermeister unter wildem Rühren ihr unheilvolles Gebräu mischten. Harley erinnerte sich, daß Dabney Fox diese Wasserfläche bei der Namenssuche für das Gelände des Planeten Schattensee getauft hatte. Jetzt stellte er fest, daß es ein äußerst passender Name für die beinahe tintenschwarzen Fluten war.
    Aber seine Blicke und die Anstrengungen der Mechsensoren konzentrierten sich auf das »Ufer« des Sees. Auf der einen Seite breiteten sich die schwarzen Wogen über unbekannten Tiefen aus. Auf der anderen Seite erhob sich eine steile, fast dreißig Meter hoch aufragende Felsklippe. Und am fernen Ende des Ufers, hinter einem kantigen Felsvorsprung, zeichnete die Ortung die Signatur eines Fusionsreaktors. Es war dasselbe Reaktorsignal, das er über Kilometer verfolgt hatte, durch ein scheinbar endloses Labyrinth aus Felsen und grau-schwarzen Gebirgsschluchten.
Der Timber Wolf.
    Derselbe stumpf hellgrün lackierte Mech, den Harley zum ersten Mal bei Rectortown auf Gillfillan's Gold zu Gesicht bekommen hatte, wo er nach kurzem Gefecht die Flucht ergriffen hatte. Er hatte ihm wieder gegenübergestanden, als Kommandanthauptmann Ables Falle zuschnappte, und wieder war es dem Piloten des OmniMechs gelungen, der Gefangennahme oder Vernichtung zu entgehen, indem er geradewegs durch die Reihen der Acer gebrochen war. Jetzt versuchte er zum dritten Mal, aus der Schlacht zu fliehen, sein Leben für einen späteren Kampf zu retten.
    Aber nicht dieses Mal, schwor sich Harley. Der Timber Wolf war zum Symbol für alles geworden, was er und seine Familie verloren hatten. Erst die Vernichtung dieses Mechs oder seine Kapitulation würde ihm die Befriedigung und den Frieden verschaffen, daß er für Bens Gedenken alles getan hatte, was in seiner Macht stand. Und obwohl der von den Clans
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