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Band 5 - Blutlied

Band 5 - Blutlied

Titel: Band 5 - Blutlied
Autoren: Kim Harrison
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auch nicht viel anders. Aber heute ging es um die Gefühle der anderen, und mir wurde klar, dass ich Ceris Kuchen essen musste, oder ich würde ihre Gefühle verletzen.
    Jenks schoss zurück zu mir und vertrieb seine Kinder von der Limonade. »Zur Höl e, ja, es gibt Kuchen«, sagte er, laut, um Ceris Aufregung zu überdecken. »Geburtstag geht nicht ohne Kuchen. Ich werde dir helfen, Ceri!«
    Die hübsche Elfe schüttelte den Kopf. »Du bleibst«, sagte sie, schon auf halbem Weg zur Tür. »Kein Grund für dich, hier wegzugehen. Ich hole ihn. Bin gleich zurück.« Doch sie blieb noch einmal stehen und kam zurück, mit einem leuchtenden Lächeln. »Hier«, sagte sie, nahm ihren Papphut ab und setzte ihn mir auf. »Setz den auf.«
    Ivy kicherte böse, und ich berührte ihn kurz.
    »Danke«, sagte ich und verfluchte innerlich meine Angst, ihre Gefühle zu verletzen. Super. Ich würde mit einem dämlichen Hut auf dem Kopf Kuchen essen. Verdammt, es sol te besser niemand einen Fotoapparat dabeihaben.
    Keasleys braune, arthritische Hände griffen nach den Henkeln der Stoff-Einkaufstaschen. »Die nehme ich. Du, unterhalte deine Gäste«, sagte er und hob sie von der Couch.
    Zögernd drehte er sich um und beugte seine einst große Gestalt, um mir einen väterlichen Kuss auf die Wange zu geben. »Happy Birthday, Rachel. Du bist eine tol e junge Frau. Dein Vater wäre stolz auf dich.«
    Fal s sie versuchten, mich aufzumuntern, stel ten sie sich ziemlich dämlich an. »Danke«, sagte ich und spürte, wie sich ein Klumpen in meinem Hals bildete.
    Ich drehte mich um auf der Suche nach etwas zu tun. Ivy überwachte Jenks, der an seine Kinder Limonade ausgab -in Bechern, die aus den kleinen Stöpseln bestanden, die man zu Möbeln bekam, um die Löcher abzudecken. David fing meinen Blick ein und kam zu mir herüber. Er trug abgetragene braune Stiefel unter Jeans und blieb unsicher vor mir stehen. Ich hatte ihn nicht mehr gesehen seit der Nacht, als ich unter Beruhigungsmitteln auf dem Boden gelegen und er Minias erklärt hatte, dass er das gesetzliche Recht hatte, Entscheidungen für mich zu treffen. David hatte mein Leben mindestens genauso gerettet wie Ivy.
    »Happy Birthday«, sage er zögernd, und es war deutlich, dass er noch mehr sagen wol te. Zur Höl e, ein Händeschütteln würde nicht ausreichen, und als eine Wel e von Dankbarkeit mich überschwemmte, zog ich ihn in einer Umarmung an mich. Der komplizierte Geruch von Tiermenschen fül te meine Nase, und ich schloss die Augen.
    Dann wurde mir eng um die Brust, weil mir auffiel, dass es etwas anderes war, von David gehalten zu werden als von Kisten. Ich würde Kisten nie wieder halten.

    Ich biss die Zähne zusammen und drängte die Tränen zurück. Ich würde nicht weinen. Ich wol te nicht über Kisten reden. Ich wol te so tun, als wäre al es normal. Aber ich musste etwas sagen. Ich konnte David nicht denken lassen, dass ich ihm nicht dankbar war für das, was er getan hatte.
    »Danke«, sagte ich in sein Hemd. »Danke, dass du mein Leben gerettet hast.«
    »Es war mir eine Ehre.« Seine Stimme rumpelte in seiner Brust, und er hielt mich etwas fester, jetzt, wo er wusste, dass das überwiegende Gefühl auf meiner Seite Dankbarkeit war.
    »Es tut mir leid um Brad«, sagte ich traurig, und er hielt mich noch ein Stück enger.
    »Mir auch«, antwortete er, und ich hörte den Schmerz in seiner Stimme, den Verlust von mehr als einem anderen Werwolf, sondern den eines möglichen Freundes. »Ich wil ihn noch posthum zu einem Mitglied unseres Rudels machen.«
    »Das würde mir gefal en«, sagte ich mit zugeschnürter Kehle. Er drückte noch einmal meine Arme, dann ließ er mich los und trat zurück.
    Ich suchte seinen Blick, überrascht von einem kurzen Aufflackern von Furcht. Es war der Fluch. Er hatte Angst vor mir, und es war nur Davids Selbstbewusstsein als Alpha, das ihn unter Kontrol e hielt. Jeder andere hätte den kurzen Moment tief sitzenden Terrors viel eicht missverstanden, aber ich hatte das Ding in meinen Gedanken gehabt. Ich wusste, was es war. Und es war gefährlich. »David. .«
    »Nicht«, sagte er, und seine dunklen Augen bohrten sich in meine, um mich zum Schweigen zu bringen. »Ich habe das Richtige getan. Mit dem Fluch in mir kann ich Serena und Kal y helfen.« Seine Wut verließ ihn, als er sich in Erinnerungen verlor. »Und so schlimm ist es nicht«, sagte er schließlich und wedelte hilflos mit der Hand. »Ich fühle mich gut. Ganz. Als wäre ich das, was
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