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Albertas Schatten

Albertas Schatten

Titel: Albertas Schatten
Autoren: Amanda Cross
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Amanda Cross
    Albertas Schatten

    Kriminalroman
    Deutsch von Monika Blaich und Klaus Kamberger Das Buch
    Kate Fansler, Literaturprofessorin und eine ausgesprochen unkonventionelle Person, hat überhaupt keine Lust, auf die langweilige Party ihres Bruders, eines gravitätischen Anwalts, zu gehen. Aber dann läßt sie sich von ihrem Mann überreden. Und so erfährt sie vom mysteriösen Verschwinden Alberta Ashbys, der Nichte und Erbin einer kürzlich verstorbenen englischen Schriftstellerin. Da Kate für ihr kriminalistisches Gespür, das bereits zur Aufklärung diverser Fälle beigetragen hat, berühmt ist und sie sich außerdem nur zu gerne auf alles einläßt, was mit Literatur, Kriminalistik und Klatsch zu tun hat, drückt man ihr das Tagebuch der Verschwundenen in die Hand. Sie ist sofort fasziniert von dieser eigenwilligen und selbstbewußten Frau und beginnt mit ihren Nachforschungen, die sie in die seelischen Ab-gründe von Literaturspezialisten und anderen merkwürdigen Leuten und am Ende zu einer höchst überraschenden Lösung führen. »Es ist der selbstironi-sche Feminismus Amanda Cross’ und ihrer Detektivin, die das besondere Lesevergnügen ausmachen.« (Anna Taledo in ›Listen‹) Die Autorin
    Amanda Cross (eigentlich Carolyn G. Heilbrun), geboren 1926 in New Jersey, lebt in New York, lehrt an der Columbia University und gilt heute als eine der anerkannten feministischen Literaturwissenschaftlerinnen. In den sechziger Jahren schuf sie die Figur der Kate Fansler, Literaturprofessorin und Amateurdetektivin, und gehörte damit zu den ersten der »neuen Thriller-frauen«.

    Ungekürzte Ausgabe April 1990 3. Auflage März 1991
    Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 1986 Amanda Cross
    Titel der amerikanischen Originalausgabe: ›No word from Winifred‹ » 1988 der deutschsprachigen Ausgabe:
    Vito von Eichborn Verlag GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main ISBN 3-8218-0190-5
    Umschlaggestaltung: Celestino Piatti
    Umschlagbild: Rotraut Susanne Berner
    Gesamtherstellung: C.H. Beck’sche Buchdruckerei, Nördlingen Printed in Germany • ISBN 3-423-11203-4

    Für Tom F. Driver und zur Erinnerung an alte Zeiten und voller Hoffnung auf die Zukunft

    1

    L aurence R. Fansler, ältester Partner von Darwin Darwin Eras-mus & Mendel, plauderte mit dem Zweitältesten Partner der Kanzlei.
    Jedenfalls hätte Fansler selbst das, was er tat, als »Plaudern« be-zeichnet, tatsächlich war diese Bezeichnung jedoch falsch. Fansler plauderte nie. Entweder befahl er, oder er redete blasiert daher.
    Wenn diese beiden Arten unangebracht schienen, versuchte er es mit dem Tonfall einer gewissen Bonhomie, für den er in der ganzen Kanzlei berühmt war – was er allerdings nicht wußte. Dieser Tonfall bedeutete: Fansler will etwas.
    In diesem Fall erwartete er Trost in Form eines Ratschlags. Als Seniorpartner der Firma war Toby van Dine sozusagen das Mädchen für alles im Büro: der weise Richter, der Beichtvater, der Vermittler und der Tröster. Er war ein ruhiger und auf zurückhaltende Weise brillanter Mann und im Gegensatz zu seinem älteren Kollegen ein Vertreter eher liberaler Ansichten, die für die Juristen seiner Generation bezeichnend sind. Mit einer gewissen Traurigkeit hatte er festgestellt, daß seine Kollegen heutzutage – nach acht oder neun Jahren eifriger Arbeit – nur noch eigennützige Interessen und ihre Karriere im Sinn haben. Er versuchte, sich hiervon nicht deprimieren zu lassen, vermied sogar den Gedanken daran. Hin und wieder jedoch fielen ihm Fälle ein, die seine Kanzlei in alten Tagen durchgefochten hatte und auf die sich ihr ursprünglicher Ruhm gründete; sicherlich eine Folge seines zunehmenden Alters. Toby van Dine war gerade sechzig geworden, und er hatte Angst.
    »Du weißt doch, diese Parties, die wir immer geben«, brummte Fansler. »Vor Jahren haben wir damit angefangen, und sie sind Tra-dition geworden. Man kann nicht einfach aufhören, das ist das Dumme.« Toby nickte. Wie man unter Anwälten längst wußte, ge-hörten diese Fansler-Parties, die alljährlich im Herbst für die Teilhaber gegeben wurden, zu den lästigen Verpflichtungen des juristi-schen Lebens bei Dar & Dar. Eingeladen wurden die Juniorpartner im ersten und zweiten Jahr ihrer Kanzleizugehörigkeit, zusammen mit allen möglichen anderen jungen Berufsanfängern, die Fanslers Frau Janice auftreiben konnte. Ursprünglich war es Janices Idee gewesen, zumindest behauptete Fansler das, und die Party sollte den
    »jungen
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