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Bärenkind - Bär, D: Bärenkind

Bärenkind - Bär, D: Bärenkind

Titel: Bärenkind - Bär, D: Bärenkind
Autoren: Daniela Bär
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diesmal keine Bestrafung.

28
Materieller Ausgleich
    Sie hatten fast alles. Ein Legohaus, Babypuppen, Spielzeugautos und was es sonst noch für Kinder gab. Es war soviel, dass das meiste unbenutzt in der Ecke stand.
    Mit neun Jahren musste Daniela in ein Krankenhaus und operiert werden, weil sie starke Bauchschmerzen hatte. Während ihres Aufenthaltes dort bekam sie jeden Tag Süßigkeiten oder andere Dinge.
    Einmal kam ihre Mutter mit der kleinen Schwester zu ihr und hatte eine große Tüte dabei. „Hallo, wir haben dir was mitgebracht.“ Das Mädchen war gespannt was darin wohl war. Zuerst zog ihre Mutter ein großes Pony hervor, dann ein Stickeralbum von “My little Pony”.
    „Die Aufkleber lass ich in der Tüte, die kannst du nach und nach einkleben, wenn dir langweilig ist“, sagte sie und stellte den Beutel beiseite. „Danke!“ Daniela freute sich über diese Abwechslung.
    Viel mehr wurde nicht gesagt. Das Mädchen spielte mit ihrer Schwester, die auch ein kleines Pony bekommen hatte und nach einiger Zeit war sie wieder allein. Aber sie hatte ja noch ihre Geschenke.
    ***
    Ich bin nichts,
    ich kann nichts,
    ich war nie etwas
    und ich werde nie etwas sein.
    So wurde ich erzogen,
aber etwas bin ich… ICH
    ***

29
Das kaputte Fahrrad
    Da stand es nun, ihr neues Fahrrad. Es war ein Mountainbike, so eines wie es die meisten Kinder fuhren. Der Rahmen hatte die Farben lila und gelb, die Schutzbleche waren schwarz. Damit fuhr Daniela zur Schule, in die Stadt, eigentlich überallhin.
    Die Familie machte einen ihrer sehr seltenen Spaziergänge. Natürlich saß Daniela auf ihrem Fahrrad ohne das man sie kaum antraf. Das Mädchen fuhr voraus, ließ die Eltern und die Schwester hinter sich, kehrte um und begann das Spiel wieder von vorn.
    „Dani! Was hast du denn mit deinem Fahrrad gemacht?“, rief ihr Vater. Das Mädchen wusste nicht was er meinte und wurde langsamer. „Da links unterm Gepäckträger ist was verbogen.“ Sie stieg ab und schaute nach. Tatsächlich. Eine der dicken Streben war ein wenig nach innen gebogen und der Lack war an einer kleinen Stelle abgeblättert. Daniela erschrak. „Ich weiß nicht wie das gekommen ist“, der böse Blick ihrer Mutter entging ihr nicht, während sie versuchte sich zu entschuldigen. „Es sieht so aus als wäre das Fahrrad umgekippt oder jemand wäre dagegen gefahren. Wo warst du denn zuletzt damit?“, der Vater schaute es sich genauer an. Sie überlegte kurz und antwortete dann: „Gestern Abend war ich im Schützenhaus damit und heute Morgen in der Schule. Hingefallen bin ich nicht.“ Sie wurde immer nervöser. „Naja, kann man jetzt nicht mehr ändern“, sagte er und ging weiter. Daniela setzte sich wieder auf ihr Rad und fuhr weiter. „Zum Glück ist Papa nicht böse deswegen,aber wie ist das denn passiert?“, sie dachte angestrengt nach. Gestern Nachmittag war sie wie jeden Freitag im Schützenhaus gewesen. Das Mädchen war seit einiger Zeit im Schützenverein und fuhr jeden Mittwoch und Freitag zum Training.
    Dort hatte jemand nach ihrem Rad gefragt. „Wem gehört das Fahrrad da draußen?“
    „Das in lila und gelb?“, fragte sie zurück.
    „Ja klar, welches denn sonst?“
    „Das ist meins“ antwortete Daniela. Sie dachte sich nichts weiter dabei, er würde nur gefragt haben, weil er das Fahrrad so schön fand, denn es war ja auch ihr ganzer stolz.
    Als das Mädchen am nächsten Tag aus der Schule kam, wurde sie schon im Flur von ihrer Mutter erwartet. „Wie blöd bist du denn? Nicht mal zwei Wochen ist dein Fahrrad alt und du machst es schon kaputt. Weißt du eigentlich wie viel Geld das gekostet hat?“ Daniela hatte geahnt, dass sie dafür noch bestraft werden würde. Drei Ohrfeigen und einige Schläge auf den Kopf musste sie einstecken. Dabei wusste sie doch selbst nicht warum diese Strebe verbogen war. Aber es war ihre eigene Schuld, sie hatte nicht aufgepasst, auch wenn sie nicht wusste wie sie das hätte vermeiden können.

30
Der letzte Versuch
    Daniela saß auf dem Sofa und schaute sich eine TVSendung an. Irgendetwas hatte wohl wieder den Unmut ihrer Mutter geweckt, die sich vor ihr aufbaute. „Bist du überhaupt zu was zu gebrauchen? Du kotzt mich echt an!“ Was sie damit meinte wusste das Mädchen nicht und sie traute sich auch nicht zu fragen, um weiteren Ärger zu vermeiden.
    „Los steh auf und geh mir aus den Augen!“, brüllte sie. Daniela gehorchte und stand auf. Mit ihren zwölf Jahren war sie fast größer als die Mutter und
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