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Bärenkind - Bär, D: Bärenkind

Bärenkind - Bär, D: Bärenkind

Titel: Bärenkind - Bär, D: Bärenkind
Autoren: Daniela Bär
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einem Nachmittag fuhr er sie nachhause und bat sie mit in die Wohnung kommen zu dürfen. „Nein das geht nicht, meine Schwester ist doch da und meine Mutter auch.“ Das ließ er nicht gelten. „Man stell dich nicht immer so an. Deine Schwester schicken wir zu deiner Mutter und wir können alleine sein.“
    „Es geht eben nicht.“
    Er sah sie böse an und spuckte ihr vor die Füße.
    „Dann verpiss dich doch. Ich hab da keinen Bock mehr drauf!“, sagte er, stieg auf seinen Motorroller und fuhr davon.
    „Was isn los?“ fragte ihre Mutter, als Daniela die Wohnung betreten hatte. Die Tochter wunderte sich, denn sonst interessierte sie das auch nicht.
    „Wir haben uns gestritten.“
    „Hast wohl wieder rumgezickt oder?“
    „Nein, er hat mir auf die Schuhe gespuckt.“
    „Na und? Was stellste dich jetzt so an? Lass den bloß nicht laufen.“
    „Aber es ist Schluss.“
    Jetzt sagte die Mutter nichts mehr. Sie schaute ihre Tochter mit dem bösen Blick an und verschwand im Wohnzimmer.
    Es dauerte eine Woche bis sie wieder mit Daniela sprach.
    Der „Ex-Freund“ hatte nichts besseres zu tun als seinen Freunden davon zu erzählen was Daniela angeblich mit sich machen lassen hat. Einer seiner „Kumpel“ ging auf dieselbe Schule wie das Mädchen und verbreitete dort die Geschichte bei jeder Gelegenheit, die sich ihm bot. Immer wenn er an ihr vorbeiging sagte er den Namen ihres Ex-Freundes und lachte dabei laut. Er hatte keine Ahnung wie weh er ihr damit tat. Manche Jungs sprachensie sogar darauf an und die Mädchen tuschelten über sie. Es war die Hölle. Dem Jungen machte es offensichtlich Spaß, aber Daniela konnte nichts lustiges daran finden. Sie wehrte sich nicht gegen ihn, ging ihm aus dem Weg. Wenn andere sie ansprachen sagte sie, dass alles gelogen war, aber geglaubt hat ihr niemand. Diese Tortur dauerte fast ein halbes Jahr.
    Besonders schlimm war es für Daniela, als sie sich in einen Klassenkameraden verliebte. Er war nett, witzig und sah gut aus. Leider war er der Bruder des Jungen, der sich einen Spaß daraus machte sie zu terrorisieren und Lügen über sie zu verbreiten. Sie hatte keine Chance.

36
Versautes Weihnachten
    Danielas Vater las seinen Kindern und vor allem seiner Frau jeden Wunsch von den Augen ab. Wenn sie etwas haben wollte, sagte sie es ihm und es wurde besorgt. Sie nahm keine Rücksicht darauf, ob der Wunsch zu kostspielig war oder nicht, Hauptsache sie bekam was sie wollte. Versuchte ihr Mann ihr zu erklären, dass es zur Zeit nicht ginge, weil es einfach zu teuer sei und der Dispo schon völlig ausgereizt wäre, interessierte sie das nicht.
    Finanzielle Dinge waren sein Problem, sie wusste nicht was noch auf dem Konto war oder nicht. Ihr Wunsch musste erfüllt werden und damit basta. Tat er das nicht, ignorierte sie ihn einfach tage-oder wochenlang. Meist hielt ihr Mann es nicht lange aus und sie bekam schon nach wenigen Tagen ihren Willen. Irgendwie schaffte er es immer, das benötigte Geld aufzutreiben. Dann war wieder alles gut und sie sprach auch wieder mit ihm.
    Es war kurz vor Weihnachten und die Mutter wünschte sich einen Wasserkocher. Die Familie fuhr einkaufen und teilte sich dazu auf. Der Vater ging mit der kleinen und die Mutter mit der großen Tochter los um die Geschenke zu besorgen.
    Sie standen vor der Glasvitrine mit den Rasierapparaten. Daniela gefiel einer in Holzoptik sehr gut. Er sah edel aus und würde dem Vater bestimmt gefallen. Die Mutter fand ihn auch „nett“ und er wurde gekauft.
    Weihnachten wurde wie jedes Jahr bei den Großeltern gefeiert. Die Oma hatte eine große Schüssel Kartoffelsalat gemacht und dazu gab es heiße Würstchen. Nach dem Essen begab man sich in das Wohnzimmer und die Geschenke wurden verteilt.
    Daniela schaute zu ihrem Vater und war gespannt darauf was er zu seinem neuen Rasierapparat sagen würde. „Der ist ja toll!“ Er betrachtete ihn ganz genau und lächelte dabei. „Danke!“
    Nun packte die Mutter ihr Geschenk aus. Es war ein Wasserkocher, den hatte sie sich schließlich gewünscht. Sie verzog ihr Gesicht als sie das Gerät aus dem Karton hob. Dieser Blick verhieß nichts Gutes. „Den kannste zurückbringen“, sagte sie mit grimmiger Miene. „Ich wollte einen haben, der einen Schalter hat zum an- und ausmachen!“ Der Vater schaute verunsichert. „Aber der geht aus, wenn du ihn von der Station nimmst.“
    „Mir egal, ich will einen mit Schalter haben!“ Sie schob den Wasserkocher wieder in den Karton und stellte
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