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Auszeit

Auszeit

Titel: Auszeit
Autoren: Marco von Münchhausen
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um seiner schwerkranken Schwester lebensnotwendige Medizin zu kaufen, während die alte Frau das Geld von ihrer Nachbarin erpresst hatte. – Und Seeadler leben nun mal vom Fischfang, sonst würden sie sterben.

    Fragen zum Nachdenken
Bin ich mir ab und zu meiner automatischen Bewertungen bewusst, die immer wieder in mir auftauchen?
|37| Was sind die Dinge, die mich am meisten ärgern und abstoßen, und was gefällt mir und zieht mich am meisten an?
Welche meiner Werte und Bedürfnisse kann ich dabei erkennen?

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|39| Motivation
    Ein Manager, der gerade von einem Motivationsseminar zurückgekommen war, sagte zu seinem Angestellten: »Von heute an sollen Sie Ihre Arbeit selbst planen und kontrollieren. Ich bin überzeugt, dass dadurch die Produktion beträchtlich steigen wird.«
    »Bekomme ich auch mehr Geld?«, fragte der Angestellte .
    »Aber nein. Geld und Gehaltserhöhungen sind zur Motivation nicht besonders geeignet und bringen keine wirkliche Befriedigung.«
    »Wenn die Produktion aber tatsächlich steigt, bekomme ich dann mehr Geld?«
    »Hören Sie«, sagte der Manager. »Offensichtlich verstehen Sie nicht, dass ich Sie motivieren möchte. Nehmen Sie dieses Buch mit nach Hause, und lesen Sie es. Sie werden daraus lernen, was wirklich motiviert.«
    Beim Hinausgehen fragte der Mann: »Wenn ich das Buch gelesen habe, bekomme ich dann mehr Geld?«
    Wie bringt man einen störrischen Esel zum Laufen? Die beiden häufigsten Motivationsmethoden sind KITA und Karotte: Entweder Sie treten ihn, Sie geben ihm gewissermaßen einen »Kick In The Ass«, oder Sie lassen ihn an einer Karotte knabbern, gehen ein Stück weg und er folgt, weil er die Karotte will. KITA |40| ist »Motivation« durch Druck, Drohung, Sanktionen, Vorhaltungen, schlechtes Gewissen usw.; Karotten dagegen stehen für Motivation durch Belohnung, Beförderung, Prämien, Tantiemen, Gehaltserhöhung und ähnliche Mittel. Der Karottenmotivierte wird immer fragen: »Bekomme ich dann mehr Geld?« – Beide Methoden funktionieren weltweit: zwischen Chefs und Mitarbeitern, zwischen Ehepartnern, zwischen Eltern und Kindern wie auch zwischen Kunden und Anbietern. Der einzige Nachteil ist, dass der Esel stehen bleibt, wenn man aufhört zu treten; ebenso, wenn man keine Karotten mehr zum Nachlegen hat.
    Ganz anders wird es aussehen, wenn die Motivation aus der Tätigkeit als solcher entsteht: Der Esel läuft, weil er Lust hat zu laufen. Das ist der große Unterschied zwischen Geldmotivation und Tätigkeitsmotivation . Wenn ich arbeite, weil mir die Arbeit an sich Freude macht, dann kommt es nicht primär auf die Entlohnung an, die ich bekomme. Wohlgemerkt: nicht primär! Denn natürlich hat das Geld auch eine maßgebliche Bedeutung, da der »Luxus« der Tätigkeitsmotivation erst möglich ist, wenn finanzielle Sicherheit für das Lebensnotwendige gewährleistet ist – mag auch jeder Mensch das für ihn Lebensnotwendige anders definieren. Wer aber nur um des Geldes willen arbeitet, muss die eigentliche Belohnung nach 17 Uhr suchen und in seiner Freizeit das nachholen, was er während der Arbeit an Spaß und Lebenserfüllung versäumt hat – und umso größer wird wiederum sein Geldbedarf, um seine Freizeit zu finanzieren. Dann ist die Arbeit nur Mittel zum Zweck. Erfüllter lebt dagegen, wer schon bei der Arbeit selbst Spaß hat und durch seine Arbeit Erfüllung findet, also der Tätigkeitsmotivierte.
    Die Frage ist nur, was die Voraussetzungen für die Motivation aus der Sache sind. In erster Linie sind es zwei:
Die Tätigkeit muss herausfordernd sein, ohne mich allerdings zu überfordern. Wenn die Herausforderung die eigenen Fähigkeiten |41| übersteigt, gerät man unweigerlich in Stress; wenn sie einen dagegen im Verhältnis zu den eigenen Fähigkeiten unterfordert, so entsteht Langeweile. Beides ist auf Dauer nicht zu ertragen: Überforderung und Unterforderung sind die Motivationskiller Nummer eins. Spaß macht eine Sache nur, wenn sie einen in gewisser Weise fordert, ohne einen allerdings zu überfordern. Daher gilt es, bei seiner Arbeit immer wieder neue, herausfordernde Aufgaben zu suchen und gleichzeitig darauf zu achten, die Latte nicht zu hochzulegen. Wer diese Balance herstellen kann, schafft die ideale Voraussetzung für das Entstehen der eigenen Motivation und für die Freude an der betreffenden Tätigkeit.
Ich muss einen Sinn in meiner Arbeit sehen. Zahlreiche Umfragen haben ergeben, dass unabhängig von Einkommen, Rang und
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