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Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)
Autoren: Ulrike Duprée
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raus!
Oder
ich
sage dem
Syrer,
dass
du
heimlich seine Pasteten isst!“
„Na warte, kleine Natter! Glaub ja nicht, dass du damit durch
kommst!“ Ein weiterer Schlag erschütterte die Tür, so, dass
Vell erschrocken zurück wich .
    „Ab jetzt ist Schluss mit dem Unfug! Hörst Du? Ein für alle
Mal!“
Angespannt lauschte Vell am Türrahmen. Wie es schien war
Martha die Luft ausgegangen und vielleicht auch die nötige
Kraft. Polternd humpelte die Dicke davon und stampfte
über die Stufen den Turm hinunter. Sicher würde sie sich
wieder beim Syrer beschweren, so, wie immer. Nur diesmal
war es ihr egal. Hauptsache, sie war allein.
Und erst jetzt fiel es ihr wieder ein- Der Eindringling! Wie
konnte ihn Martha übersehen haben?
Er musste doch an ihr vorbei gekommen sein, jetzt, auf der
Treppe.
Über
ihrem
Zimmer
gab
es
nur
noch
die
Turmspitze, aber die war das ganze Jahr über abgesperrt.
Vielleicht war er auch aus dem Fenster gesprungen. Denn
eine andere Möglichkeit gab es nicht, außer… verdammtihrem Zimmer! Bei Gott, das war alles andere als komisch!
Mondlicht fiel durch die geöffneten Vorhänge, direkt auf ihr
großes Himmelbett.
Es war still. Alles schien noch so wie sie es verlassen hatte.
Trotzdem fühlte sich diese Einsamkeit seltsam an. Niemand
würde sie hier oben hören, auch nicht, wenn sie um Hilfe
schrie.
Dieser Gedanke war nicht gerade ermutigend.
Um nicht im Dunkeln herum zu stehen, schlich sie zur
Kommode und nahm die Kerze mit den Zündhölzern an
sich. Eine kleine Flamme schenkte ihr Licht und erhellte das
Zimmer. Es gab genau zwei Dinge, die man in solchen
Fällen
überprüfen
musste:
Erstens,
den Schrank und
zweitens, das Bett. Sie beschloss zuerst mit dem Bett zu
beginnen. Als Kind hatte sie sich oft darunter versteckt. Und
mit
klopfendem Herzen
begab sie sich
auf
die Knie.
Vorsichtig hob sie den Überzug beiseite. Aber außer Staub
und Spinnweben gab es nichts zu entdecken. Der einzige
Verdächtige war ein flüchtender Weberknecht. „ Großer
Gott “, murmelte Vell. Doch es war zu früh, um erleichtert zu
sein.
Das
Schlimmste stand ihr erst
noch
bevor.
Der
Kleiderschrank. Er war zwei Meter hoch, breit und hatte
dicke, schwere Holztüren. Aber sie musste es wissen. Also
griff sie nach der Schranktür und zog sie auf. Allerhand
Kleider stürzten ihr entgegen, auch Schuhe und Stiefel in
jeglichen
Größen.
Um
ein
Haar
wäre auch
ihre
Kerze
erloschen. Begraben unter ihren Sachen, begann sie sich
durch alles durch zu wühlen und leuchte in jeden Schuh.
Die meisten davon waren alt, andere nur einmal getragen,
aber ein fremdes Paar Beine war zum Glück nicht dabei.
Etwas
beruhigter
warf
sie einen
Blick in
den
Rest
des
Raumes.
Um sich in der Kommode zu verstecken, war sie zu klein,
auch
der
Spiegelschrank.
Die Tür war
verriegelt,
und
sicherheitshalber zog sie den Schlüssel ab. Was auch immer
hier ein und aus ging, kam jetzt nicht mehr hinein. Sie war
jetzt in Sicherheit, sicher, dass niemand mehr hier war. Also
kletterte sie auf ihr großes Bett und zog sich die Decke bis
zur Nase. Alles lag vor ihr. Die Tür, der Schrank und beide
Fenster. Es war still, bis auf das Pochen in ihrem Kopf. Noch
immer war sie ängstlich, trotz aller Vorkehrungen. Aber
weshalb? Sie hatte alles doch alles überprüft, jeden Winkel,
vom Boden bis zur Decke. Doch Halt. Erstarrt sah sie zum
Dach ihres Himmelbettes. Der Baldachin. Er war so groß,
dass er fünf Eindringlinge verstecken konnte. Und so hoch,
dass sie allein nicht hinauf kam. Erst Recht nicht mit einer
Kerze. Was für ein grauenvoller Gedanke!
Sie musste etwas tun, irgendetwas, Hauptsache, es ging ihr
besser.
„ Du musst keine Furcht haben“, erhob sie die Stimme, „ es ist
alles in
Ordnung.“ Sie wünschte sich, sie hätte mutiger
geklungen und weniger zaghaft.
„ Ich hab
auch schon
daran
gedacht.
Ich
meine,
etwas
mitzunehmen und dann zu verschwinden. Und eines Tages
werde ich das auch tun, verstehst du? Ich werde einfach
weglaufen. Aber das bleibt unser Geheimnis, verstanden? Ich
sag auch niemandem, dass du hier bist.“ Aber niemand
antwortete,
nur ein
Käuzchen
dessen
Schrei über die
Wälder hallte. Den Schlüssel hielt sie fest in der Hand und
verkroch sich damit unter der Decke. „ Also dann gute Nacht.
Hat mich wirklich gefreut dich kennen zu lernen.“
Gastspiel
    „ Velura! Velura mach auf!“
Benommen schreckte Vell hoch. In ihrem Zimmer war es
bereits taghell und der Zeitanzeiger auf der Kommode sagte,
dass es schon beinahe
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