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Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)

Titel: Augen der Nacht (Dunkelmond Saga) (German Edition)
Autoren: Ulrike Duprée
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sie an sich, „ ich bin kein
König.
Und wenn ich einer wäre, dann wärst du meine Königin .“

*
    Ein großes Schiff trieb über die See.
Das Deck war leer. Es roch nach Tod.
Seraphim war der einzige, der wach war. Mit schnellen
Schritten lief er hinunter zur Kapitänskajüte. Schon auf der
schmalen Treppe sah er einen Seemann liegen. Er hielt inne
und drehte ihn um. Der Lord erschauderte. Das Gesicht des
Seemanns war zerfressen und das Blut war noch frisch.
Schockiert, ließ er den Leichnam liegen und rannte weiter.
Die Kapitänskajüte stand offen. Er schob sie auf.
Darin war es dunkel. Vor dem Bett kniete eine Gestalt.
Schmatzend beugte sie sich über einen Toten. Es war der
Kapitän.
Die Gestalt sah auf. Und er erkannte die Fratze des Blinden! „Ihr habt ihn getötet!“, stammelte Seraphim.
„ Es war zu seinem Besten“, erwiderte Alte, „ seine Leber war
längst ungenießbar.“ .
„Wie konntet ihr
an Bord gelangen! Das ist vollkommen
unmöglich!“
„Ich musste nur eurem Blut folge“, zischte der Alte, „ eine
herrliche Duftnote. Wir beide sind nun bereit für die neue
Welt. Und nichts wird uns aufhalten.“
„Wovon sprecht ihr, in Gottes Namen?“
„Von einer Zeit der Gerechtigkeit“, erwiderte der Alte, „ meine
Kinder erwarten mich. Und zusammen werden wir das Übel
von dieser Welt tilgen.“
„Ihr seid das Übel!“, erwiderte Seraphim, „ ihr habt das halbe
Schiff aufgefressen.“
„ Es wird brennen“, sprach der Alte, „ alles wird brennen. Doch
der Drache wird kommen und uns holen. Darum haltet euch
bereit, Mylord. Er ist bald schon da.“

*
    Dunkle Glocken schallten über Amand. Die hohen Türme
glänzten in Licht der Morgensonne und überragten die alten
Mauern. Unter der großen Stadt lauerte die tiefblaue See
und zerschellte an den mächtigen Klippen.
Über der Festung am Meer stieg Rauch auf. Er war blau, wie
die Farbe des Himmels.
Man konnte ihn selbst vom großen Kolosseum aus sehen.
„ Er ist tot“, sprach Prinz Artaron, „ Hochkönig Rahir ist von
uns gegangen.“
„ Die Nachricht wird euren Vater erfreuen “, erwiderte sein
General. Er trug eine glänzende Rüstung und auf seinem
Rücken zwei lange Schwerter. Sein Haupt war kahl, bis auf
einen Zopf an seinem Hinterkopf.
„ Wenn du zurückkehrst, wird er unser Hochkönig sein“, versprach der Prinz, „ er erwartet viel von dir, Entilot.“
„Ja, mein Gebieter.“ Der große Kalde neigte sein Haupt. „ich werde ihm dienen, wie einst mein Vater.“
„Meine Männer werden dich begleiten“, bestimmte Artaron,
Er blickte auf die zwölf Soldaten in seinem Rücken. Es
waren Krieger mit Schwertern aus weißem Stahl. Ihre
Gesichter waren verborgen unter schwarzen Helmen.
„ Ich soll die Todlosen führen?“
„Ihr Leben ist bereits verwirkt“, erwiderte Artaron, „ sie
werden dir dienen, bis in den Tod. Aber keiner von euch wird
lebendig zurückkehren, wenn eure Aufgabe nicht erfülltwird.“
„Ich werde euch nicht enttäuschen, mein Prinz.“
„Das hoffe ich“, sprach Artaron, „ was wir suchen, ist
kostbarer als Gold. Du musst dem Siegel folgen, und seine
Nachfahren finden. Wir brauchen sie lebend, auch das
Ungeborene.“
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