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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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fester zuschlagen.«
    Ich schaute grimmig zu ihm auf, und er grinste mich an. »Du bist unmöglich.«
    »Trotzdem gehörst du nur mir«, wiederholte er ein wenig sanfter. »Und wenn dich einer küsst, dann bin ich das.«
    »Jetzt?«
    »Mmm-hmm«, brummte er und küsste mich ausgiebig und genüsslich.
    »Wie süß«, ertönte eine tiefe, knurrende Stimme zwischen den Bäumen.
    Will und ich wichen erschrocken auseinander, und panische Schockwellen jagten durch meinen Körper. Dämonische Macht glitschte wie ein Heer von Schlangen durch das feuchte Gras auf uns zu.
    Es war Merodach. Die Umrisse seiner geflügelten Gestalt mit den gewaltigen Hörnern zeichneten sich bläulich im Mondlicht ab. Seine dunkle Haut schimmerte und trug noch die Engelsfeuernarben, die ich ihm zugefügt hatte. Hinter ihm befand sich der stachelköpfige Rikken, dem wieder dickflüssiger Speichel übers Kinn rann.
    Will hielt schützend den Arm vor meinen Körper und trat einen Schritt vor. Wie hatten sie mich nur gefunden? Ich wollte nicht kämpfen. Ich wollte, dass die dämonischen Reaper verschwanden. Der Abend war zu perfekt gewesen, zu fantastisch – zu schön, um wahr zu sein. Das hier durfte nicht passieren. Ich wollte heute Nacht nicht kämpfen. Ich wollte nur mit Will zusammen sein … für eine Nacht voller Frieden und Glück … Das war alles, was ich wollte, und ich bekam es nicht. Nie bekam ich, was ich wollte, immer musste die Hölle alles kaputtmachen.
    »Der Krieg ist nah, Preliatin, und der Sturm zieht auf«, dröhnte Merodach, dessen Macht sich wie eine kalte, schwere Schneedecke auf meinen Körper legte.
    »Bist du den weiten Weg gekommen, um uns den Wetterbericht zu erzählen?«, knurrte Will und hatte bereits auf Kampfmodus umgeschaltet, seine hingebungsvolle Zärtlichkeit plötzlich nichts weiter als eine schale Erinnerung. Von einer Sekunde zur anderen war er bereit zu kämpfen.
    Merodach richtete den Blick auf Will. »Ich bin gekommen, um zu beenden, was ich begonnen habe. Sammael und Lilith können dich nicht gebrauchen, Beschützer. Sie fordern nur die menschliche Gestalt Gabriels.«
    »Euer Boss ist tot«, schrie ich ihm entgegen. »Bastian ist nicht mehr, also warum versuchst du immer noch, mich gefangen zu nehmen?«
    »Bastian war nichts weiter als ein törichter Vasall. Er hatte nie die Kontrolle. Ich bin jetzt an der Macht, und ich will dich leiden sehen. Rikken, lass den Beschützer bluten.«
    Es ging alles so schnell, dass mir keine Zeit blieb, um zu reagieren. Rikken verschwand und tauchte direkt vor Will wieder auf. Will holte zum Schlag aus, doch Rikken duckte sich und packte ihn mit eisenhartem Griff, bevor er ihm die Zähne in den Unterarm schlug. Will schrie vor Schmerz und Empörung auf und riss seinen Arm weg. Rikken grinste und entblößte seine Zähne, während Wills Blut ihm noch von den Lippen troff und sich mit dem widerwärtigen, zähflüssigen Speichel mischte, der ihm ständig aus dem Maul rann. Erschrocken starrte Will auf die Bisswunde an seinem Arm, auf das zerfetzte Gewebe und das hervorquellende Blut. Es sah nicht aus, als könnte er verbluten, und er wirkte eher stocksauer und überrascht als von Schmerzen gepeinigt. Er stieß einen wüsten Fluch aus und preschte nach vorn. Sein gewaltiger Hieb traf Rikkens Gesicht, zerschmetterte es, und der Kopf des dämonischen Reapers explodierte, als sei Wills Faust aus Dynamit. Rikkens Schädel zerbarst in Gesteinsbrocken, und sein Rücken schlug auf dem Boden auf, wobei sein steinerner Körper zerschmettert wurde.
    Will geriet ins Taumeln und starrte zu Boden. Es sah aus, als hätte er sich im Kreis gedreht und ihm wäre schwindelig geworden. Doch bevor ich ihn fragen konnte, ob alles in Ordnung sei, hob er schwerfällig den Kopf. Seine Lippen öffneten sich, die Stirn legte sich in Falten, und er sah mir in die Augen. Ihr Grün wurde zusehends trüber, und mein Herz hämmerte dumpf in meiner Brust. Dann brach er zusammen.
    Mein Mund öffnete sich, um zu schreien, und meine Lungen brannten, als stünden sie in Flammen, aber ich hörte keinen Ton. Verzweifelt streckte ich ihm die Arme entgegen, um seinen Fall aufzuhalten, worauf wir beide zu Boden stürzten. Er lag da, sein Körper bebte, und seine Augen drehten sich nach hinten. Ich berührte angstvoll seine Wangen und starrte ihm voller Panik ins Gesicht. Merodach stand hinter mir, doch ich hatte ihn vergessen.
    Etwas dröhnte in meinen Ohren, und es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass es mein
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