Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
Vom Netzwerk:
auch gern«, versicherte er mir. »Für dich, weil ich weiß, dass es dich glücklich macht.«
    Ich blickte zu ihm auf und spürte schon wieder, wie mir ein paar dumme Tränen in die Augen stiegen. Was war ich nur für eine Heulsuse! »Danke.«
    »Ich würde alles für dich tun«, sagte er leise. »Mit Freuden.«
    »Ich weiß«, erwiderte ich.
    »Bist du bald fertig? Was gibt es sonst noch zu tun?«
    »Ich muss mir noch die Haare machen«, schniefte ich alles andere als damenhaft.
    »Trag sie einfach offen. So gefallen sie mir am besten.«
    Er zog ein in Seidenpapier eingeschlagenes Päckchen aus der Brusttasche. Es enthielt den wunderschönen Phönix-Haarkamm, und ich musste einen weiteren Schluchzer unterdrücken. »Steck dir den hier ins Haar.«
    Mit zittrigen Fingern nahm ich den Kamm entgegen und steuerte das Bad an. Ich überlegte, was ich mit meinen Haaren anfangen sollte, und beschloss, ein paar Strähnen mit dem Kamm hochzustecken, dessen satte Rot-, Violett- und Goldtöne mit meinem dunkelroten Haar um die Wette leuchteten. Dann wusch ich mir das Gesicht und holte meine Schminksachen, um mich aufzuhübschen.
    Jetzt fehlte mir nur noch eines. Ich ging zurück in mein Zimmer, öffnete die oberste Schublade der Kommode und zog mein Flügelkettchen hervor, während Will mich die ganze Zeit im Auge behielt. Ehe ich mich versah, nahm er mir das Schmuckstück aus der Hand, legte es mir um den Hals und machte den Verschluss zu. Sobald der schimmernde Anhänger meine Haut berührte, wurde mir wärmer, und ich fühlte mich zufriedener und mutiger, als hätte er eine besondere Macht.
    Ich drehte mich zu Will um, und er sah mich lächelnd an. »Fertig?«, fragte er und umfasste meine Hüften.
    »Fast.« Ich schlang die Arme um seinen Hals und zog seinen Kopf zu mir herunter, sodass unsere Stirnen sich berührten. Tränen liefen über meine Wangen, und ich umschloss sein Gesicht mit meinen Händen. »Ich liebe dich. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr.«
    Er lächelte. »Oh doch.« In Erwartung eines Kusses legte ich den Kopf in den Nacken, doch kurz bevor unsere Lippen sich berührten, hielt er inne. Sein Körper erstarrte, und seine Hände lagen reglos auf meinen Hüften.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    »Wenn ich dich jetzt küsse, kann ich nicht wieder aufhören«, hauchte er. »Dann verpassen wir den Ball.«
    Ich wollte schon vorschlagen, in meinem Zimmer zu bleiben, aber er hatte sich solche Mühe gegeben, damit ich doch noch zu meinem Abschlussball kam. Dennoch hätte ich in diesem Augenblick das dumme Kleid am liebsten wieder ausgezogen und wäre hiergeblieben.
    Ich ließ die Hände von seinen Wangen über Hals und Schultern gleiten, da ich ihn einfach nicht loslassen wollte. »Wir sollten jetzt gehen.« Die Enttäuschung in meiner Stimme war deutlich zu hören, aber das kümmerte mich nicht.
    »Kate hat gesagt, wir treffen uns alle bei ihr.«
    »Okay.«
    »Nach dem Ball gibt sie noch eine Party«, fügte er hinzu. »Du sollst ein paar Sachen zum Übernachten einpacken. Ich hab schon mit deiner Großmutter gesprochen.«
    »Oder wir beide könnten zu dir gehen«, schlug ich vor. »Nach Kates Party.«
    Er sah mir prüfend in die Augen. »Okay. Wenn du willst.«
    Ich lächelte und zog an seinem Kragen, wodurch sein Gesicht meinem noch näher kam. »Ich will.«
    Er erwiderte mein Lächeln, und sein Blick ruhte auf meinen Lippen. »Okay.« Dann küsste er mich flüchtig und kurz und wich wieder zurück – nur ein klein wenig –, als würde er überlegen, ob er es noch einmal tun sollte. Als er sich nicht rührte, zog ich wieder an seinem Kragen und küsste ihn, worauf er mein Gesicht mit den Händen umschloss und meinen Kuss heftig erwiderte, bis er kurz aufstöhnte und sich von mir löste. »Wir sollten machen, dass wir hier rauskommen.«
    Ich war völlig atemlos. »Ja. Kate ist sauer, wenn wir zu spät kommen.«
    »Ich will nicht riskieren, dass Kate sauer auf mich ist. Es war kein Witz, als ich gesagt hab, sie würde mir Angst einjagen.«
    Ich lachte und stopfte ein paar Sachen in meine Reisetasche. Als ich fertig war, kehrte ich zu ihm zurück.
    Er nahm meine Hand und hielt sie an seine Lippen. »Lass uns gehen.«
    Ich folgte ihm nach draußen, und wir machten uns auf den Weg in eine wundervolle Nacht.

DREIUNDDREISSIG
    N iemals zuvor hatte ich Kate so fest in die Arme geschlossen. Sie war einfach unglaublich. Wir vergossen beide so viele Freudentränen, dass wir unser Make-up erneuern mussten, aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher