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Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche
Autoren: James Rollins
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Die heiligen Reliquien wurden Rainald von Dassel ,
    dem Erzbischof von Köln (1159 – 67), im Anschluss an
    die Plünderung von Mailand durch Kaiser Barbarossa
    als Schenkung überlassen. Ein ebensolcher Schatz
    wurde dem deutschen Erzbischof überlassen, zum
    Dank für seine Unterstützung und seinen Rat im
    Dienste des amtierenden Kaisers. Nicht alle sahen
    es gern, dass dieser Schatz Italien verließ … und
    manche wollten es nicht tatenlos hinnehmen.
     
    L’ histoire de la Sainte Empire Romaine
    (Geschichte des Heiligen Römischen Reiches), 1845,
HISTOIRES LITTÉRAIRES

     
    Prolog
    M ärz 1162
     
    D ie Männer des Erzbischofs flohen in den Schatten des unteren Tals. Hinter ihnen, auf dem verschneiten Pass, wieherten Pferde, von Pfeilen durchbohrt und von Schwertern getroffen. Männer riefen, schrien, brüllten. Das Klirren der Waffen klang silberhell wie das Läuten einer Kapellenglocke.
    Gottgefällig aber war das alles nicht.
    Die Nachhut muss standhalten.
    Bruder Joachim umklammerte die Zügel seines Pferdes, das auf den Hinterbacken den steilen Hang hinabrutschte. Der schwer beladene Wagen war sicher am Grund des Tals angekommen. Die wahre Rettung aber lag noch ein gutes Stück weit entfernt.
    Wenn sie nur so weit kämen …
    Die Zügel in Händen trieb Joachim die stolpernde Stute zum Talboden hinunter. Er ritt durch einen vereisten Bach und riskierte einen Blick über die Schulter.
    Obwohl der Frühling vor der Tür stand, regierte in dieser Höhe noch der Winter. Die Berggipfel leuchteten gleißend hell im Licht der untergehenden Sonne. Der Schnee reflektierte das Licht, und von den schroffen Gipfeln wehte eine Raureiffahne. Hier in den verschneiten Schluchten aber hatte die Schneeschmelze den Waldboden in einen Morast verwandelt. Die Pferde sackten bis zu den Fesseln ein; auf Schritt und Tritt bestand Gefahr, dass sie sich die Knochen brachen. Der Wagen weiter vorn war fast bis zu den Achsen eingesunken.
    Joachim gab der Stute die Fersen und schloss zu den Soldaten am Wagen auf.
    Man hatte ein weiteres Gespann vor den Wagen gesetzt. Von hinten schoben Soldaten. Sie mussten den Weg auf dem nächsten Gebirgsgrat erreichen.
    » Hü-ah! «, rief der Kutscher und ließ die Peitsche knallen.
    Das Leitpferd warf den Kopf zurück und stemmte sich gegen das Joch. Nichts geschah. Die Ketten strafften sich, die Pferde schnauften weiße Atemwolken, die Männer fluchten zum Gotterbarmen.
    Langsam, ganz langsam löste sich der Wagen mit einem schmatzenden Geräusch aus dem Morast. Wenigstens war er wieder in Bewegung. Jede Verzögerung mussten sie mit Blut bezahlen. Auf dem Pass, der hinter ihnen lag, jammerten die Verwundeten.
    Die Nachhut muss noch ein Weilchen standhalten.
    Der Wagen blieb in Bewegung und gewann langsam an Höhe. Die drei großen, steinernen Sarkophage auf der Ladefläche drückten gegen die Befestigungsstricke.
    Wenn auch nur einer riss …
    Bruder Joachim hatte den schwankenden Wagen erreicht.
    Sein Ordensbruder Franz ritt an seine Seite. » Vor uns ist der Weg anscheinend frei. «
    » Die Reliquien dürfen nicht nach Rom zurückgebracht werden. Wir müssen die deutsche Grenze erreichen. «
    Franz nickte. Auf italienischem Boden waren die Reliquien jetzt, da der wahre Papst nach Frankreich geflohen war und in Rom der falsche Papst residierte, nicht mehr sicher.
    Der Wagen gewann nun rascher an Höhe, die Pferde fanden mit jedem Schritt besser Halt. Gleichwohl kamen sie nur im Schritttempo voran. Joachim beobachtete über den Hals der Stute hinweg unverwandt den Kamm.
    Der Kampfeslärm hatte Stöhnen und Schluchzen Platz gemacht, das unheimlich durchs Tal hallte. Das Klirren der Schwerter hatte vollständig aufgehört, was darauf schließen ließ, dass die Nachhut überwältigt worden war.
    Joachim kniff die Augen zusammen, doch die Höhe war in tiefen Schatten gehüllt.
    Dann bemerkte er einen metallischen Reflex.
    In einem sonnigen Flecken tauchte eine einzelne Gestalt mit funkelnder Rüstung auf.
    Das rote Drachenzeichen auf dem Brustpanzer des Mannes sah er nicht, so dass er den Leutnant des falschen Papstes nicht erkannte. Der heidnische Sarazene hatte den christlichen Namen Fierabras angenommen, nach einem der Paladine Karls des Großen. Seine Männer überragte er um einen ganzen Kopf. Ein wahrer Hüne. An seinen Händen klebte mehr Christenblut als an denen jedes anderen Mannes. In diesem Jahr war der Sarazene jedoch getauft worden, und nun diente er Kardinal Oktavian, dem falschen
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