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Auf Den Schwingen Des Boesen

Auf Den Schwingen Des Boesen

Titel: Auf Den Schwingen Des Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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sämtliche Details des Abschlussballs ausließen. Er sollte am Samstagabend in einem schicken Hotel stattfinden, und ab spätestens Mittwoch gab es wirklich kein anderes Thema mehr. Am liebsten hätte ich mir die Ohren zugehalten.
    Kate und Rachel hatten mir mindestens tausendmal Farben und Schnitte ihrer Kleider beschrieben. Ich wusste, welche Schuhe sie dazu tragen würden, wie sie sich die Nägel machen lassen wollten und welche Farbe der Lidschatten haben sollte. Kate würde natürlich mit Marcus gehen und Rachel mit Evan. Und natürlich mussten die Anzüge der Jungs farblich zu ihren Kleidern passen. Der Abschlussball sollte schließlich perfekt werden.
    Für sie.
    Ich wollte nicht hin. Ich war zu lange fort gewesen, war zu erschöpft vom Nacharbeiten des versäumten Lehrstoffs, zu beschäftigt mit Dingen, die wirklich bedeutsam waren, um shoppen zu gehen. Es gab Zeiten, in denen mich der Abschlussball ganz und gar nicht kaltgelassen hatte, doch jetzt schien er nicht mehr wichtig. Kate und ich hatten gemeinsam auf Kleidersuche gehen wollen, aber während meiner unentschuldigten Fehlzeit hatte sie allein eines besorgen müssen, bevor die Läden geplündert waren.
    Meine Verdrießlichkeit war Will nicht entgangen. Ohne es zu wollen, hatte ich ihn im Laufe der Woche ein paarmal angeschnauzt. Meine innere Unruhe machte mich gereizt, und ich fand es schrecklich, dass ich meine schlechte Laune an ihm ausließ.
    »Was bedrückt dich?«, fragte er, als wir im Wohnzimmer saßen und fernsahen, nachdem ich einen Riesenhaufen Hausaufgaben erledigt hatte. Ich hatte eine Weile auf seinem Schoß gelegen, bis ich mal wieder irgendetwas in den falschen Hals bekam, worauf ich mich wie ein beleidigtes Kleinkind murrend und knurrend ans andere Ende des Sofas verzog.
    »Gar nichts«, erwiderte ich schnippisch.
    Er seufzte genervt. »Wer’s glaubt, wird selig. Seit Tagen bist du schon gereizt. Was hab ich denn nun schon wieder gesagt, dass du so sauer bist?«
    Ich lehnte mich zurück. »Tut mir leid. Ich hab einfach nur schlechte Laune.«
    »Seit Tagen?«
    »War eine harte Woche, verstehst du?«, sagte ich, um einen neutralen Tonfall bemüht.
    »Warum erzählst du mir nicht davon? Vielleicht kann ich dir helfen.«
    »Kannst du nicht«, blaffte ich ihn an und hätte mich am liebsten geohrfeigt. Das hatte er nicht verdient.
    »Lass es mich versuchen.«
    Ich holte tief Luft und atmete ganz langsam aus, um die Spannung aus meinem Körper und den schnippischen Unterton aus meiner Stimme zu verscheuchen. »Ich hab nur das ständige Gerede über den Abschlussball satt. Meine Freunde kennen kein anderes Thema mehr. Wäre die Woche doch schon rum, dann hätte ich es hinter mir. Aber nächste Woche wird bestimmt auch von nichts anderem geredet, und ich kann dem nicht entkommen.«
    Er machte ein nachdenkliches Gesicht, und ich hörte es förmlich in seinem Kopf rattern, während er eine Lösung für mein Dilemma suchte. »Der Ball ist dieses Wochenende?«
    »Am Samstag.«
    »Warum gehst du nicht einfach hin?«, schlug er naiv vor. »Dann kannst du mit deinen Freunden darüber reden und fühlst dich nicht ausgeschlossen.«
    »Die Sache ist viel komplizierter, als du denkst«, seufzte ich.
    »Ich glaube, du machst es kompliziert.«
    Ich warf ihm einen grimmigen Blick zu. »Vielen Dank. Du bist mir wirklich eine große Hilfe.«
    »Ich meine es ernst«, sagte er sanft. »Ich sehe keinen Grund, wieso du nicht hingehen kannst.«
    »Es ist zu spät, Will. Ich habe keine Eintrittskarte und kein Kleid oder sonst was. Man kann nicht auf die letzte Minute beschließen, zum Abschlussball zu gehen. Das kriegt niemand hin.«
    »Du hast doch noch drei Tage Zeit und nicht nur eine Minute.«
    »Sei kein Klugscheißer.«
    »Und sei du nicht so stur.«
    Meine Miene verfinsterte sich noch mehr. »Du kapierst es nicht.«
    Er lachte und zuckte die Achseln. »Nein, ich kapier es wirklich nicht. Ich weiß, wie gern du hingehen würdest. Es wäre ein Jammer, wenn du darauf verzichtest. Du hast so hart gearbeitet, um die letzten paar Monate der Highschool zu packen. Ich nehme dir nicht ab, dass du nicht hinwillst. Du hast es verdient hinzugehen.«
    »Was kümmert es dich überhaupt?«, fragte ich. »Du bist viele Jahrhunderte alt. Für dich ist der Abschlussball doch nur eine lächerliche Highschoolparty.«
    »Wieso sollte ich das lächerlich finden?«, sagte er. »Vor allem, wenn es dir wichtig ist. Was dir wichtig ist, finde ich nie lächerlich.«
    Ich sah seinen

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