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Atmen, bis die Flut kommt: Roman (German Edition)

Atmen, bis die Flut kommt: Roman (German Edition)

Titel: Atmen, bis die Flut kommt: Roman (German Edition)
Autoren: Beate Rothmaier
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denn ich habe ein Ziel, erreiche die Straße und folge ihr in östlicher Richtung. Stundenlang gehe ich durch den Wald, während Autos auf mich zurasen, aufblenden, beschleunigen, manche hupen. Schneller gehe ich, und es ist mir alles gleich. Dass eine Generation voranzugehen hat, der die nächste folgt, bis die erste langsamer wird, abtritt und die Jungen vorangehen, dass die Alten schließlich zurückbleiben, während ihre Kinder die Führung übernehmen, den Weg ebnen, den Wind abhalten. Menschheitsgesetz, dem wir entkommen sind, das für mich nicht gilt, dass ich vorangehen würde und mich mein Kind nicht überholen würde, und dessen Kind nicht und so fort. Dass vor mir nichts ist als der Tod und hinter mir die Blödigkeit der Welt. Dass sich nichts ändern würde, dass ich nichts in der Hand habe, gar nichts als ein bröckelndes Stück Sand.
    Große Stille in mir und um mich her, als ich das Dorf erreiche. Keiner ist mehr unterwegs. Mein Wagen steht noch in der Straßenbucht, ich schließe ihn auf und starte. Sorgfältig meide ich das Haus, in dem die blonden Jungen wohnen. Schnurgerade führt die Straße zurück. Vor mir in der Ferne leuchtet eine Ampel. Erst grün, dann rot. Dann wieder grün.

TWIST
    DRITTLETZTE SEITE
    PANEL 1. Autobahnraststätte. Nacht. Lio kommt von der Toilette, blickt sich suchend um, steht unschlüssig da. Ein junger Mann kommt von der Tankstelle, geht an dem Mädchen vorbei, sieht sie seltsam an.
    PANEL 2. Auf dem Rückweg spricht der Mann Lio an.
    JUNGER MANN:DU ALLEIN?
    LIO:??
    PANEL 3. KLEINES PANEL. Der junge Mann zögert, sieht auf seine Uhr; er sollte weiterfahren, muss seinen Zeitplan einhalten.
    Lio zittert. Sie friert.
    PANEL 4. Ein Laster mit polnischem Kennzeichen verlässt den Rastplatz und biegt auf die Autobahn ein.
    PANEL 5. Der Mann und Lio im Führerhaus des Lkw. Lio zieht aus der Tasche ihrer Jacke ein Mobiltelefon, es ist ein älteres Tastenmodell. Sie streckt es ihm hin.
    LIO:JOSI.
    Der junge Mann versteht, reagiert nicht, fährt weiter.
    PANEL 6. KLEINES PANEL . Nahaufnahme Lio. Sie sieht gestresst und ängstlich aus.
    LIO:JO-SE-FIN-E!?
    VORLETZTE SEITE
    PANEL 1. Der junge Mann nimmt das Handy und tippt mit dem Daumen auf den Tasten herum, während er weiterfährt. Nahaufnahme Display des Telefons mit Josefines Namen und Nummer.
    PANEL 2. Der junge Mann hält das Telefon ans Ohr.
    FX: TUUT … TUUUT
    JOSEFINES STIMME (aus dem Telefon): HALLO ?
    PANEL 3.
    LKW-FAHRER:
    MÄDCHEN GEFUNDEN, IST DEINES?
    JOSEFINES STIMME: NEIN.
    Der Fahrer legt auf. Lio sieht scheinbar teilnahmslos aus dem Fenster.
    PANEL 4. Autobahnschild BERLIN 178
    BILDÜBERSCHRIFT: Später …
    Im Lkw. Lio schläft, der junge Mann sieht sie von der Seite an.
    PANEL 5. KLEINES PANEL. Nahaufnahme von Lios Jackentasche, in der das Handy klingelt und vibriert.
    PANEL 6. Der junge Mann hält das Handy ans Ohr.
    JOSEFINES STIMME (aus dem Telefon):
    ICH KENNE DAS MÄDCHEN. IST SIE BEI
    IHNEN? HEISST SIE LIO?
    DER JUNGE MANN: MÄDCHEN BEI MIR.
    NICHT WISSEN, WIE HEISST. WILL NICHT
    SPRECHEN.
    LETZTE SEITE
    PANEL 1. Im Restaurant einer anderen Autobahnraststätte.
    Lio und der junge Mann warten. Die Tür geht auf, Josefine im gelben Trenchcoat kommt durch die Tür.
    PANEL 2. Lio schaut sie fragend und ein wenig unsicher an.
    PANEL 3. Rekowo. Das baufällige Haus. Matratzenlager. Nacht. Lio und Josefine schlafen. Im Hintergrund, Blick durch das Fenster: ein Auto nähert sich dem Haus. Das Licht der Scheinwerfer erhellt den Raum, beleuchtet die schlafenden Frauen.
    PANEL 4. BILDÜBERSCHRIFT : Am nächsten Morgen …
    Das Bauernhaus von außen. Tiere laufen herum. Es ist sehr hell, ein sonniger Herbsttag, in der Einfahrt steht Konrads Volvo.
    Konrad schläft im Auto. Er ist unrasiert und sieht abgerissen aus. Josefine in Arbeitskleidung, einen Eimer in der Hand, kommt aus der Tür des Bauernhauses. Sie lächelt. Lio steht auf der Fahrerseite des Volvo, beschirmt den Blick mit beiden Händen, um besser hineinschauen zu können.
    PANEL 5. In der Küche des Bauernhauses. Konrad hält einen Becher mit heißem Kaffee, Lio sitzt auf seinem Schoß. Josefine steht am Herd und werkelt was.
    JOSEFINE: BLEIBST DU?
    KONRAD: NOCH NICHT. ICH MUSS NOCH WAS ERLEDIGEN. DANN KOMMEN WIR WIEDER.
    PANEL 6. Lio lächelt.
    SCHLUSSPANEL.
    BILDÜBERSCHRIFT : Wieder in Zürich …
    Konrad wischt alle Papiere auf seinem Zeichentisch zusammen, knüllt sie, wirft sie in den Basketballkorb an der gegenüberliegenden Wand. Treffer. Er sieht
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