Aschenwelt

du etwas trinken? – Oh, entschuldige bitte.« Sie wandte sich zum Gehen.
    Â»Ich brauche dich«, sagte Jo.
    Nadeschda blieb stehen und schaute sie an, als wüsste sie nicht, was sie mit dieser Aussage anfangen sollte. »Wie – wie meinst du das?«
    Â»Ich liebe dich, Deschda.«
    Nadeschdas Mundwinkel zuckten. Mit ein paar schnellen Schritten war sie bei Jo, ließ sich neben ihr auf die Knie fallen und schlang ihre Arme um Jos Hals. Nadeschdas Tränen tropften in Jos Nacken. Eng umschlungen blieben sie so, bis Jos Knie allzusehr schmerzten.
    Sie räusperte sich und fragte: »Kannst du mir bei etwas helfen?«
    Â»Bei was immer du willst.«
    Â»Einfach mit mir runter an den Strand gehen.«
    Â»Sehr gerne.«
    Jo nahm die Kiste mit den Briefen und legte den letzten mit hinein. Sie zogen sich an und traten hinaus in den Regen. Hand in Hand gingen sie durch das nasse Gras zum Ufer des großen Flusses hinunter. Nadeschda fragte nicht, was Jo mit der Kiste vorhatte. Sie fragte auch nicht, was darin für Briefe lagen und an wen die waren.
    Unten am Ufer ließ der Regen etwas nach, und als Jo schließlich den richtigen Platz für ihre Briefekiste gefunden hatte, hörte er ganz auf.
    Â»Ich bin bereit«, sagte sie.
    Â»Für?«, fragte Nadeschda.
    Â»Das wahre Leben.« Jo zündete die Briefe an.