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Apfeldiebe

Titel: Apfeldiebe
Autoren: Michael Tietz
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bisher mit ihnen angestellt hatte, sondern vor allem in dem, was sie unter diesen extremen Bedingungen taten und wie sie sich im Laufe des Buches entwickelten. Ich hatte für keines der Kinder einen Plan im Kopf, keiner hieß von vornherein Bösewicht oder Held , allerdings zeigte jeder ziemlich schnell ein Gesicht, jedoch ein Gesicht, dessen Ausdruck sich im Verlauf der Geschichte veränderte. Erst beim Korrekturlesen wurde mir so richtig bewusst, wie sehr zum Beispiel die Figur des Alex sich verändert, welchen immensen Schritt Seiler auf seine alten Tage doch noch vollzogen hatte.
    Als Vater eines Sohnes im Alter meiner Helden habe ich mich sehr oft gefragt, was wohl die Eltern der Kinder gerade durchmachen müssen, wie sie sich vielleicht gegenseitig stützen oder aber sich Vorwürfe machen, halb verrückt werden vor Sorge und Angst, sich streiten – der Versuchung aber, auch über diese Eltern zu berichten, konnte ich widerstehen, wenn mir dies auch nicht immer ganz leichtfiel. Aber das Buch gehörte von vornherein den Kindern und später dann ein wenig Gernot Seiler und dabei wollte ich es belassen.
    Auch dieses Buch gäbe es ohne meine Familie so nicht! Ich frage mich manchmal, wie Autoren schreiben, die nicht das Glück einer eigenen Familie haben. Und was vor allem. Wahrscheinlich Heile-Welt-Bücher , denn entweder schreibt man doch über das, was man sich wünscht oder aber (wenn man sich kein anderes Leben wünscht) über Dinge, vor denen man sich nicht fürchten muss. Ich danke meiner Frau und meinem Sohn, dass sie immer für mich da waren und da sind, auch und gerade in schwierigeren Momenten, die es beim Schreiben natürlich auch gibt. Ohne euch gäbe es auch dieses Buch nicht. Danke, dass ich es schreiben durfte. Danke aber auch meinen Testlesern: Danke für eure Tipps, danke für die Zeit, die ihr mir geschenkt habt!
    Ein ganz dickes Dankeschön an dieser Stelle aber auch an den Bookspot Verlag, allen voran an meine Lektorin Eva Weigl! Sie hat und hatte es mit mir nie leicht und sollte Ihnen beim Lesen die eine oder andere Stelle ins Auge fallen, die nicht mit dem Duden konform geht, so ist die Schuld daran einzig und allein beim Autor zu suchen. Mir sind (manchmal haarsträubende) Regeln herzlich egal, Eva Weigl nicht. Ab und an konnte ich mich durchsetzen …
    Obwohl ich es eigentlich als unnötig erachte, will ich trotzdem an dieser Stelle darauf hinweisen, dass alle Akteure in diesem Buch meiner Fantasie entsprungen sind! Das trifft so allerdings nur auf die menschlichen Akteure zu, denn bei der Figur des Hasso habe ich von meinem eigenen Hund viel, viel Hilfestellung erfahren und es fasziniert mich jeden Tag aufs Neue, dass er – selbst jetzt, wo ich ihn gerade verewigt habe – einfach nur neben mir liegt und zufrieden ist.
    Weder Max noch Timi, weder Kasi, Rufus oder Alex existieren und auch einen Gernot Seiler kenne ich hier nicht. Warum ich dies dennoch erwähne? Wie im »Rattentanz« liegt natürlich auch jetzt wieder die Vermutung nahe, dass, wenn schon die Spielwiese real ist, auch die Akteure aus der Wirklichkeit herüberkopiert sind. Dem ist aber nicht so. Trotzdem werden Sie aber Kinder aus Ihrem Umfeld wiedererkennen, egal ob Sie selbst nun in Mecklenburg wohnen oder in der Pfalz oder irgendwo in einem Alpental. Kinder wie Kasi leben, wenn sie wohl auch eher einer etwas selteneren Spezies zuzuordnen sind. Es existieren aber auch Jungen wie Max und Alex, Kinder, mit denen es das Schicksal nicht so gut gemeint hat, wobei Schicksal allerdings wohl nicht ganz das passende Wort ist, wahrscheinlich wären an dieser Stelle Eltern und Nachbarn und Wegseher treffender …
    Ich ertappe mich jetzt nach Fertigstellung meines Buches oft dabei, dass ich an die verschiedenen Akteure denke und mich frage, wie es ihnen wohl gerade gehen mag. Hat der alte Seiler, dort, wo er sich nun befindet, seine Liebe wiedergefunden? Wie geht es Rufus’ Vater? Und wie gefällt Rufus dieses andere Leben , ist es schön, wieder mit Mutter und Bruder vereint zu sein? Was wird aus Max? Schafft der es, das Geschehene zu verarbeiten? – Aber das alles sind Fragen und Geschichten, die sich nach dem Wort ENDE abspielen und die jeder Leser so wie auch ich ganz für sich allein durchdenken und beantworten kann. Denn mein Job ist wieder einmal erledigt.

    Michael Tietz
    September 2011

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