Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Titel: Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)
Autoren: Anne Carina Hashagen
Vom Netzwerk:
ganz neu.“
    Anton zuckte die Schultern. „Ja und? Warum trägst du so einen Quatsch?“
    Der Junge sah aus, als sei er sich nicht sicher, ob es z u lässig war, auf diese Frage zu antworten. Er ging noch einen Schritt auf Anton zu. Kurz vor ihm blieb er stehen.
    Anton schaute ratlos. Dieser Junge schien nicht alle Tassen im Schrank zu haben. Unter normalen Umständen hätte er laut gelacht. Aber diesmal verzichtete er darauf. Irgendwie machte die ganze Szene keinen Sinn. Warum schlich dieser offensichtlich verwirrte Junge vor der Schule umher? Es war notwendig, mehr darüber herauszufinden.
     
    Währenddessen hatte der Junge Anton aufmerksam beobachtet. Er schien zu überlegen. Nachdem sie sich eine Weile ratlos angestarrt hatten, hellte sich seine Miene auf.
    Er streckte Anton die Hand entgegen und lächelte.
    „Was soll`s. Jetzt ist`s eh egal. Ich bin Oskar. Freut mich dich kennenzulernen.“
    „Ganz meinerseits“, sagte Anton freundlich und schü t telte seine Hand. „Ich bin Anton.“
     
    Oskar setzte sich auf den Boden vor die überdachte Schulwand, und Anton hockte sich ein Stückchen entfernt daneben.
    „Ich war gerade etwas erschrocken“, erklärte Oskar, während er sich mit Spucke über sein aufgeschrammtes Knie wischte. „Dass du mich trotz Umhang sehen kannst, ist nicht vorgesehen. Eigentlich sogar verboten. Der K o dex ist da sehr streng.“
    „Der Kodex?“ fragte Anton skeptisch.
    „Der Kodex der Zauberei.“
    „...der was?“
    „Der Zauberei.“
    Anton starrte ihn entgeistert an.
    „Für uns so was wie das Grundgesetz“, ergänzte Oskar.
    „Uns?“
    „Uns Zauberer.“
    „A-h-a“, sagte Anton gedehnt. Offensichtlich hatte di e ser Junge einen gehörigen Sprung in der Schüssel. Oder das Ganze war Teil eines Rollenspiels. Eine ziemlich dä m liche Freizeitbeschäftigung, wie Anton fand, aber sehr beliebt. Einige Jungs aus seiner Klasse waren ganz verrückt danach. Alberne Gruppenspiele mit Plastikschwertern und Darth Vader -Masken. Und dieser Junge trug als Verkle i dung wohl einen schäbigen Umhang. In Verbindung mit dem zerfledderten Besen hätte Anton allerdings eher auf die Gilde der Müllmänner als die Zunft der Zauberer g e tippt. Einen Moment lang schwiegen die beiden.
    „Du läufst also immer mit Umhang rum?“ nahm Anton den Faden wieder auf.
    „Ne, den nehm` ich nur zum Fliegen. Das ist Vo r schrift. Magische Aktivitäten dürfen nur unter Tarnung durchgeführt werden. Regel Nummer Vier.“
    „Soso. Und wie soll das funktionieren?“ Anton zupfte an dem dünnen, schimmernden Stoff, der über Oskars Schultern hing.
    „Tarnseide. Macht unsichtbar für Menschenaugen“, e r klärte Oskar, „handgestrickt, aus Tauwassergarn.“
    Anton runzelte die Stirn. „Garn aus Tauwasser? Und das macht unsichtbar? Sowas gibt`s doch gar nicht.“
    „Doch, doch. Man muss immer die siebte Masche fa l len lassen – dann funktioniert es.“
    Anton hatte Mühe, sich zurückzuhalten. „Aha“, sagte er.
     
    Ein bisschen beeindruckt war er ja schon, was für eine detaillierte Geschichte dieser Oskar ihm hier auftischte. Vielleicht glaubte er ja selbst daran?
    Er hob den kaputten Besen, der vor ihnen im Schnee lag, ein Stückchen hoch. „Und was soll das sein?“
    „Ein Potzblitz 1000. Meine eigene Erfindung“, sagte Oskar stolz. Dann verfinsterte sich seine Miene. „Ich wol l te ihn auf dem Kongress vorstellen. Im Nachwuchswet t bewerb. Und jetzt ist er hinüber.“
    Er strich über den zerrissenen Stoff. „Ich bin damit hergeflogen. Beim Landen ist mir der Schirm aufgegangen. Und rums, bin ich gegen diese verdammte Scheibe gedo n nert.“
    Er ballte die Faust in Richtung Toilettenfenster, als w ä re dieses persönlich für sein Missgeschick verantwortlich.
    Dann stand er auf, schloss den Schirm und befestigte den rissigen Schirmstoff mit einem Druckknopf am B e senstil. Er seufzte. „Fliegen kann man damit noch. Aber für einen Preis reicht`s wohl kaum. Hätte gute Chancen gehabt. Besen mit Multifunktion sind der ab-so- lu - te Re n ner im Moment. Fast so beliebt wie fliegende Teppiche. Und die sind irre teuer, weil der ganze Teppich aus Tar n seide gewebt sein muss.“
    „Aha.“ Mehr fiel Anton nicht ein. Einen Moment lang war es still.
    „Wo ist denn bitte dein Zauberstab?“
    „Zauberstab?“ Oskar zog die Augenbrauen hoch. „Altmodischer Firlefanz. Ein totes Stück Holz, wozu sollte das gut sein?“ Er streckte seine Hände aus und machte Dehnbewegungen mit den
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher