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Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Titel: Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)
Autoren: Anne Carina Hashagen
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„Pfeiffer und Dietrich, Nachsitzen. Freitag, zehn Uhr. Seien Sie pünktlich.“
     
    Damit war der spektakulärste Teil der Chemiestunde vorbei. Die letzte halbe Stunde verbrachte Herr Clausewitz damit, Formeln an die Tafel zu schreiben und einen Berg Hausaufgaben zu verteilen, während in den Reihen noch leise über das Geschehene getuschelt wurde.
    „Auf Nachsitzen habe ich ja mal überhaupt keine Lust“, stöhnte Uli missmutig, als die Stunde vorbei war, die Pausenglocke läutete, und alle ihre Sachen zusamme n suchten.
    „Es hätte wirklich schlimmer kommen können“, mei n te Anton. Zum Beispiel ein Brief nach Hause. Oder i r gendeine Verwarnung. Nicht auszudenken, wie traurig seine Mutter geguckt hätte.
    Dann gingen sie zusammen mit den anderen Schülern aus dem Chemielabor auf den Flur. Und von dort aus auf den Pausenhof hinter der Schule. Uli konnte endlich sein Nutella-Brötchen zu Ende essen, gefolgt von zwei weit e ren und einem großen Schokoriegel vom Bäcker. Uli war ohne Frage der beste Freund von Anton. Aber zweifellos auch sein dickster.

Neue Bekanntschaften
     
    Nach der Pause ging es weiter mit Deutsch. Eigentlich eins von Antons Lieblingsfächern. Aber heute war es i r gendwie nicht so spannend. Frau Knoblauch, die Deutsc h lehrerin, ließ Aufsätze vorlesen und erklärte Kommaregeln. Nach einer Viertelstunde war Anton so müde, dass ihm beinahe die Augen zuklappten. Er beschloss, eine kleine Auszeit zu nehmen und auf die Toilette zu gehen. Da musste er sowieso hin.
    Er entschuldigte sich bei Frau Knoblauch, ging aus dem Klassenraum und dann den langen Schulflur entlang. Auf dem Korridor war es menschenleer, und außer seinen Schritten, die von den hohen Wänden hallten, und einem leisen Gemurmel hinter den Klassentüren war nichts zu hören. Um ein bisschen länger unterwegs zu sein, en t schied Anton sich, die unteren Toilettenräume im Erdg e schoss anzusteuern.
    Dort angekommen ließ er sich alle Zeit der Welt. Mi n destens fünf Minuten verbrachte er mit Händewaschen. Zusätzlich wusch er sich auch noch das Gesicht. Vielleicht würde das ja ein wenig munter machen.
     
    In dem Moment als Anton gerade den Wasserhahn z u drehte, war plötzlich ein Poltern zu hören. Es kam aus der Richtung des Toilettenfensters. Anton wischte sich die Hände an seiner Hose trocken. Dann ging er zum Fenster, um zu schauen, was es war.
    Das Toilettenfenster führte direkt auf den Schulhof. Genau in der Mitte hatte die Scheibe einen kleinen Sprung, der in feinen Zickzacklinien sternförmig in alle Richtungen verlief. Es sah aus, als hätte jemand einen Gegenstand von außen hinein gedrückt. Vielleicht ein Fußball? Aber es war Unterrichtszeit und durch das Fenster kein einziger Sch ü ler zu sehen.
    Anton öffnete die Tür neben dem Toilettenfenster und trat auf den Schulhof. Wie zu erwarten, keine Mensche n seele unterwegs. Aber was war das?
     
    Vor dem Toilettenfenster hockte auf dem Boden ein kleiner Junge. Er sah etwa gleich alt aus wie Anton. Seine Haare standen ihm zerstrubbelt vom Kopf ab, und mit einer Hand hielt er sich das rechte Bein. Man konnte s e hen, dass die Hose aufgerissen war, und das Knie darunter einen blutigen Kratzer hatte. Nicht schlimm, aber weh tat es mit Sicherheit.
    Neben dem Jungen im Schneematsch lag etwas, das i r gendwie seltsam aussah. Auf den ersten Blick hätte man gemeint ein Besen. Aber das stimmte nur halb. Denn der Besen wurde an der Spitze zu einem Regenschirm. Der Schirm war halb aufgegangen. Und er sah ziemlich mitg e nommen aus. Einige der Metallstangen waren verbogen, und der Stoff hatte ein paar große Risse.
    Anton guckte den Jungen einen Moment lang sprachlos an. Er konnte sich auf das was er sah irgendwie keinen Reim machen.
    „Was machst du denn da?“ Etwas Schlaueres fiel ihm nicht ein. Der Junge guckte hoch und schaute Anton mit großen Augen an.
    „M-meinst du mich?“ stotterte er. Dann zupfte er an einem dünnen Kapuzenumhang, der ihm über der Jacke hing. Es schien, als wollte er ihn so weit wie möglich um sich schlingen.
    „Ja natürlich, wen sonst?“ Anton schaute den Jungen fragend an. „Hier ist doch sonst keiner.“
    Der Junge guckte immer noch sehr erschrocken. Dann stand er auf und ging einen Schritt auf Anton zu. „Sehr komisch.“
    „Was?“ 
    „Dass du mich sehen kannst.“
    „Hä?“ Anton zog die Augenbrauen hoch.
     
    „Du bist ein Mensch, oder?“ Der Junge runzelte die Stirn. Dann deutete er auf seinen Umhang. „Der ist
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