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Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Titel: Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)
Autoren: Anne Carina Hashagen
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möglich.
    Mit gerunzelter Stirn machte er sich auf den Weg nach Hause.
    Zu Hause saß Marie Pfeiffer immer noch am Küche n tisch. Aus dem Radio summte ein Streichkonzert, und im Takt dazu kringelten sich Rauchschwaden über ihrer Zig a rette.
    Anton verschwand in seinem Zimmer. Dort zog er die Forstwirtschaft Aktuell hervor und setzte sich damit auf sein Bett.
    Angestrengt starrte er auf die grüne Tanne. Aber nichts tat sich.
    Er schaute durchs Zimmer. Neben dem Schulranzen auf dem Boden lag der Flotte Feger.
    Anton hockte sich davor und zupfte an einer der Bor s ten. Nichts. Er versuchte eine andere. Wieder nichts.
    Unruhig stand er auf und ging zum Schreibtisch. Hier lagen die Bleistifte von Opa Hubertus. Regungslos glän z ten die bunten Plastikfiguren im Sonnenlicht.
    Das konnte doch nicht wahr sein!
    Anton trat vor das Fenster und blickte auf den Inne n hof. Wo waren Oskar und Emma? War der ganze Spuk nun vorbei?
     
    Plötzlich überkam ihn ein großes Gefühl von Enttä u schung. Alles sah so unglaublich normal aus. Der schattige Innenhof, das graue Hochhaus gegenüber. Es fühlte sich an wie immer. Und genau das war das Problem!
    Langsam wurde ihm klar,  wie außergewöhnlich die letzten Tage gewesen waren. Keine Frage, anstrengend und manchmal gruselig. Aber einfach fantastisch. Wie ein großes, buntes Abenteuer. Viel aufregender als jedes noch so spannende Buch.
    Das Glück macht sich erst bemerkbar, wenn es geht. Hatte Professor Rofius gesagt. Aber hatte er das überhaupt gesagt? Gab es den Professor überhaupt? Offenbar nicht. Es war alles nur ein Traum gewesen!
     
    Anton merkte, wie eine dicke Träne seine Nase hinu n ter kullerte. Er machte sich nicht die Mühe sie wegzuw i schen. Es war einfach zu traurig.
    Ein paar Stunden später kam er in die Küche. Mit hä n gendem Kopf nahm er sich einen Keks aus dem Regal.
    „Ist irgendwas?“, fragte Marie Pfeiffer.
    „Nein, alles ok.“
    „Morgen ist doch Weihnachten!“, versuchte seine Mu t ter ihn aufzuheitern. „Opa Hubertus hat angerufen, er kommt pünktlich morgen Mittag.“
    „Hat er irgendwas gesagt?“
    „Nein. Was soll er gesagt haben?“
    „Ach nichts..“ Anton seufzte und ging zurück in sein Zimmer.
    Er hockte sich aufs Fenstersims, kaute an seinem Keks und schaute auf den Innenhof.
    Plötzlich blieb sein Blick auf etwas hängen. Mitten auf dem weißgeschneiten Rasen..
    Das beige Kaninchen!
    Mit einem Mal war Anton hellwach.
    Vor Aufregung verschluckte er den Keks, musste hu s ten, und schaute nochmal hin.
    Tatsächlich. Es war das beige Kaninchen. Und es hatte etwas auf dem Rücken. Einen kleinen Rucksack..?
     
    An der Wohnungstür klingelte es.
    Anton lauschte. Stimmen waren zu hören. Er trat in die Küche und schaute um die Ecke.
    In der Wohnungstür stand ein Herr. Er war groß und stattlich. Und trug einen braunen Cordanzug. In der Hand hielt er einen kleinen Blumenstrauß.
    Anton blieb der Mund offen stehen.
    Es war Professor Rofius .
    Marie Pfeiffer stand ein Stückchen davor. Irgendwie sah sie seltsam aus. Sie guckte so komisch.
    „Anton, dein neuer Chemielehrer ist hier“, erklärte sie und deutete auf den Professor. „Er wollte nachschauen, ob es dir wieder besser geht…“
    „Mein neuer Chemielehrer?“
    „Ja, dein neuer Chemielehrer“, der Herr im Cordanzug nickte. „Darf ich mich vorstellen. Rofius , mein Name. Ich habe die Ehre, die Vertretung von Herrn Clausewitz zu übernehmen. Natürlich nur übergangsweise. Bis ein Ersatz gefunden wurde.“
    Anton schüttelte verwundert den Kopf.
    „Ach. Das ist ja nett…“
    Marie Pfeiffer sah den Professor verlegen an. „Kann ich Ihnen vielleicht eine Tasse Kaffee anbieten. Jetzt wo Sie schon mal da sind…?“
    „Na, jetzt wo ich schon mal da bin. Da kann ich natü r lich nicht nein sagen…“ Der Professor guckte ebenfalls etwas verlegen, hob die Hand und reichte ihr das Blume n sträußchen. „Und die sind natürlich für Sie.“
    Marie Pfeiffers Gesicht nahm einen zarten Rotton an. Und noch etwas anderes geschah. Etwas sehr Ungewöh n liches. Sie lächelte.
     
    Anton ging zurück in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Zufrieden lehnte er sich dagegen und schaute aus dem Fenster.

SONNTAG
     
    Der blaue Brief
     
    Der diesjährige Heiligabend verlief so ungewöhnlich, dass Anton sich noch Jahre später an jedes Detail erinnern konnte.
    Es fing damit an, dass zum Abendessen ein zusätzlicher Gast eingeladen wurde. Das hatte es bislang noch nie g e geben
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