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Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Titel: Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)
Autoren: Anne Carina Hashagen
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werden vor Wei h nachten!“ Die Stimme von Opa Hubertus lachte. „Diens t reisen kommen in meinem Beruf häufiger vor.“
    „In deinem Beruf? Du bist doch in Rente?“
    „Ganz im Gegenteil, mein Junge. Schau doch mal auf die Visitenkarte. Hubertus Pfeiffer a.D., was kann das wohl heißen?“ Er lachte wieder. „Auf Dienstreise, natü r lich!“
    Anton schüttelte ungläubig den Kopf und hielt die V i sitenkarte ins Licht. „Und K.W. heißt wohl auch nicht Kanadisches Wirtschaftsministerium?“
    „Es heißt Kodex Wächter. Immer im Einsatz für die magische Ordnung…“
    Das Rauschen in der Leitung wurde jetzt so laut, dass die Stimme vom Opa kaum noch zu verstehen war.
    „Ich glaube, die Leitung bricht ab!“, rief Anton. Er hielt den Plastikhörer dicht an den Mund. „Eine Frage habe ich noch, Opa, sie ist sehr wichtig…Was hat es mit Valpurgia Stone auf sich? Eine Hexe, sie verfolgt mich, seit ich sie das erste Mal gesehen habe…“
    Auf der Stirn von Opa Hubertus im Bilderrahmen zeichnete sich ein Runzeln ab. „ Valpurgia Stone, sagst du? Völlig unmöglich. Sie ist eine ehemalige Kodex Wächt e rin…ist ausgestiegen vor ein paar Jahren. Warum sollte sie hinter dir her sein? Für die Frau lege ich meine Hand ins Feuer…“
    Es knatterte in der Leitung. Das Bild im Fotorahmen begann zu flimmern wie bei einer Bildstörung, dann ertö n te ein Piepen.
    Die Leitung war tot.
    Anton legte den Plastikhörer auf. Im Bilderrahmen auf dem Regal stand Opa Hubertus wieder unbewegt im Hi n tergrund. So wie vorher.
    Was sollte er jetzt tun? Unschlüssig blickte Anton durchs Zimmer. Am besten war es wohl schlafen zu g e hen.
    Während er seine Sachen auszog und unter die Bettd e cke kroch, liefen die Bilder der letzten Tage wie ein Film vor seinen Augen ab. Es war unglaublich. Er zog die Bet t decke ans Kinn.
    Er selbst war ein Magier. Ein Halbmagier, wie auch immer. Aber was bedeutete das? Würde sich damit sein Leben verändern? Nachdenklich blickte er aus dem Fen s ter.
    Wenigstens konnte er sich entspannen. Valpurgia Stone war doch nicht gefährlich. Der Opa schien es zu wissen, das war beruhigend. Schon ganz bald, am Sonntag zum Heiligabend, würde er ihn wiedersehen. Darauf freute er sich sehr.
    Es gab so viel zu besprechen. Gedankenverloren l ä chelte Anton in sich hinein.
    Eigentlich war alles ganz wunderbar. Das Leben war ein großes, buntes Abenteuer. Und in wenigen Tagen stand Weihnachten vor der Tür. Er roch ihn schon, den süßen Duft der Bratäpfel von Tante Rita, hörte das leise Brutzeln der Weihnachtsgans im Backofen und sah Opa Hubertus mit seinem Riesenschnurrbart und der silbernen Brille im Flur stehen.
    Es hätte nicht schöner sein können.

FREITAG
     
    Dem Glück auf den Fersen
     
    „Es geschehen noch Zeichen und Wunder, wer hätte das gedacht!“ Fräulein Sperling betrachtete das Blatt in ihrer Hand mit einer Mischung aus Anerkennung und ungläubigem Staunen. Dann legte sie es vor Anton auf den Tisch.
    „Eine Eins Minus. Herzlichen Glückwunsch!“
    Kopfschüttelnd sah sie ihn an. „Es sieht ja fast so aus, als würdest du dich auf den Hosenboden setzen. Versteh mich nicht falsch, meine Unterstützung hast du. Ich hoffe nur, das bleibt so.“
    Anton lächelte.
    „Ihre Haare sehen super aus.“
    „Wie bitte?“
    „Na, Ihre Haare. Sie sollten sie öfters offen tragen. Steht Ihnen hervorragend.“
    Fräulein Sperling rückte ihre Brille zurecht. Ihre du n kelblonden Locken waren heute ausnahmsweise nicht zu einem strengen Dutt nach hinten geknotet, sondern u m rahmten geschmeidig ihr schmales Gesicht, das hinter der Brille eigentlich ziemlich hübsch war, nun allerdings von einem Hauch Röte durchzogen wurde.
    „Ähm, danke, Anton. Das ist sehr freundlich von dir“, lächelte Fräulein Sperling. Dann drehte sie sich schnell um und machte sich daran, die restlichen Mathearbeiten zu verteilen.
    Anton betrachtete die geschwungene Eins Minus am oberen Rand seines Blattes. Wahnsinn. Vielleicht sollte er es einrahmen lassen? Seine Mutter würde es kaum glauben können.
    Neben ihm gab Uli ein unzufriedenes Grunzen von sich. „Da lernt man sich den Buckel krumm, und Herr Pfeiffer sahnt die guten Noten ab!“ Er fuchtelte mit seiner Mathearbeit vor Antons Nase. „Nächstes Mal lernen wir wieder zusammen, das sage ich dir! Oder hast du etwa auf deinem komischen Zaubereikongress irgendwelche Tricks gelernt?“ Neugierig sah er ihn an.
    Anton schmunzelte.
    „Nicht direkt“, murmelte er,
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