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Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)

Titel: Anton Pfeiffer und der Zauberkongress (German Edition)
Autoren: Anne Carina Hashagen
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einem Reagenzglas und füllte es bis zum Rand mit der Brühe aus dem Topf.
    Zufrieden betrachtete er die inzwischen grünliche Flü s sigkeit. „Perfekt.“
    Er umrundete das Experimentierpult und trat vor Uli und Anton. Für Uli schien die stickige Luft zu viel gewo r den zu sein. Sein Kopf war auf das Pult gesunken.
    „Sie sind ja ganz blass um die Nase, Pfeiffer.“
    Herr Clausewitz beugte sich ein Stückchen vor.
    Aber Anton vermochte nicht zu sprechen. Es war, als ob ihm die Worte im Hals stecken blieben. Der Geruch von Kölnisch Wasser zog ihm in die Nase. Der übliche Duft von Herrn Clausewitz. Aber darunter lag noch eine andere Note.
    Etwas Abgestandenes, Fauliges.
    Fischgeruch
    „W…wer sind Sie?“
    „Wie meinen Sie?“
    „Wer sind Sie?“, wiederholte Anton.
    Herr Clausewitz machte ein enttäuschtes Gesicht. „Es ist wirklich bedauerlich, dass mein Name bei der Jugend so wenig bekannt ist.“ Er schüttelte den Kopf. „Früher war das anders. Im Zeitalter der Alchemie, als noch wahre Wissenschaft gelehrt wurde, große, meisterhafte Kunst.“ Seine Augen glänzten. „Das goldene Zeitalter, die Epoche großer Transmutationen. Damals kannte man meinen Namen…“  Er musterte Anton verächtlich. „Mit einem faulen Nichtsnutz wie Ihnen hätte ich mich damals nicht abgegeben. Darauf können Sie Gift nehmen.“
    Herr Clausewitz lächelte.
    „Heute allerdings ist die Lage anders. Heute sind Sie mir sehr nützlich, muss ich gestehen.“
    „W..warum?“
    „Sie haben etwas, was ich benötige.“
    Herr Clausewitz deutete auf sein Reagenzglas.
    „Sie dürfen sich geschmeichelt fühlen, Pfeiffer. Sie sind im Begriff, Teil eines einmaligen Experiments zu werden.. “
    Er schüttelte das Reagenzglas, und ein wenig grüner Dampf entwich.
    „Eine Jahrhunderterfindung. Jahrelang habe ich exp e rimentiert und getüftelt. Formula Fidelis Magica , der Un i versal-Glückstrank. Keinem ist er je gelungen. Aber ich habe die alten Rezepte studiert, und ich habe sie verbe s sert.“ Er lächelte stolz.
    „Fundierte Kräuterkunde war die Grundvoraussetzung. Nicht Fliegenpilz , wie viele dachten, nein Stinkmorchel musste es sein. Dazu eine Prise Schlangenatem, konse r viert in einem winzigen Raum-Zeit-Partikel... Es war ko m pliziert.“
    Er schmunzelte. „Aber es ist mir gelungen! Nur eine Zutat fehlt noch. Und hier sitzt sie.“
    Er sah Anton an.
    „Ein perfekter Glückstrank braucht eine winzige Kle i nigkeit, um wahrhaft magisch zu sein…einen glücklichen Geist.“
    „W..was?“
    „Ja, so ist es. Den Menschen, das fehlerhafte Wesen, kann man da vergessen. Wer ist denn schon noch glücklich heutzutage? Der Mensch mit Sicherheit nicht. Da muss man nach einer Ausnahme suchen. Und ich habe gesucht. Landauf, landab, das können Sie mir glauben, Pfeiffer. Bis ich Sie gefunden habe..."
    „Mich?“ Antons Stimme war vor Schrecken fast tonlos.
    „Ja Sie, Pfeiffer. Wohnhaft in Wuppertal, wie praktisch. Halbwaise, lebt bei seiner Mutter. Aber was viel interessa n ter ist… ein Halbmagier. Ahnungslos noch dazu, ohne jegliche magische Kenntnis. Da war schon viel Recherche nötig, das sage ich Ihnen...Archivarbeit, Nächte lang.“
    Anton sackte auf seinem Stuhl in sich zusammen.
    Herr Clausewitz beugte sich über ihn. „Ein unwisse n der Geist, völlig wehrlos, und doch mit glücklichen Gaben ausgestattet. Der perfekte Lieferant für meine letzte Z u tat.“
    Er schüttelte das Reagenzglas, und eine Schliere aus grünem Rauch stieg auf.
    Hämisch lächelnd musterte er Anton.
    „Schätzen Sie sich glücklich, Pfeiffer. Sie werden in die Geschichte der Zauberei eingehen. Oder vielmehr das, was von Ihnen übrig sein wird…“
    Fassungslos starrte Anton in das grinsende Gesicht des Chemielehrers. Die grünen Rauchschwaden waberten vor ihm wie ein Nebel, und das Klassenzimmer begann vor Antons Augen zu verschwimmen. War das real? Die Nase von Herrn Clausewitz schien größer und größer zu we r den, das  Muttermal darauf mutierte zu einer riesenhaften Warze …
    Immer tiefer sackte Anton auf seinem Stuhl in sich z u sammen. Vorne zuckten feuerrote Blitze über dem gusse i sernen Topf, durchsichtige Fledermäuse schienen durch das Labor zu flattern, und haarige Gestalten mit Ratte n köpfen tanzten über das Experimentierpult. Plötzlich gab es einen Knall aus Richtung der Fensterfront. Dann schwanden Anton die Sinne.

Was sonst noch geschah
     
    „Geht`s dir besser?“
    Verschwommen zeichnete sich das Gesicht von
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