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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis
Autoren: Laurell K. Hamilton
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bezahlter Mord, Raubüberfall, Raubüberfall mit Todesfolge, versuchter Mord, Vergewaltigung, Entführung.«
     
    »Entführung?«, fragte Bernardo, als hätte er mit allen Verbrechen gerechnet, aber nicht mit diesem.
     
    Ramirez sah ihn an, und seine Augen wechselten von freundlich nach kalt. Aus irgendeinem Grund konnte er Bernardo nicht leiden. »Wir glauben, sie haben ein junges Mädchen entführt, aber niemand hat sie als vermisst gemeldet, und es gibt nur einen Zeugen, der gesehen hat, wie sie in einen Van gezerrt wurde, der aussah wie der von ihrem Anführer Roland Sanchez. Aber viele Leute fahren einen grauen Van.«
     
    »Sind hier viele Mädchen verschwunden?«, fragte ich.
     
    »Nur die übliche Anzahl. Nein, es gibt keine Häufung von Entführungen junger Frauen durch die Bande. Ich will nicht sagen, sie tun es nicht, aber sie machen keine Gewohnheit daraus.«
     
    »Schön zu hören«, sagte ich.
     
    Ramirez lächelte. »Sie sind bewaffnet, und...« Er gab mir ein schmales Mobiltelefon. » Drücken Sie diesen Knopf, dann kommt das Signal bei mir an.« Er hob ein zweites Exemplar hoch. »Rigby und ich kommen mit Verstärkung.«
     
    Ich warf einen schnellen Blick auf Rigby, der sich tatsächlich an die Mütze tippte. »Zu Ihren Diensten, Ma'am.«
     
    Ma'am? Entweder war er fünf Jahre jünger, als er aussah, oder er sagte das zu allen Frauen. Ich sah von seinen friedlichen Augen weg zu Ramirez. Dessen Augen waren sanft, aber nicht friedlich. Für innere Beschaulichkeit hatte er zu viel vom Leben gesehen. Seine Augen gefielen mir besser. »Sie wollen mir nicht ausreden, mit Bernardo in diese Kneipe zu gehen?«
     
    »Wir verdächtigen Baco, dass er seine Magie einsetzt, um Leute umzubringen. Darauf steht die Todesstrafe. Wenn er von uns Wind bekommt, wird er zuschnappen wie eine Auster und anfangen, nach einem Anwalt zu fragen. Wenn Sie Informationen von ihm wollen, müssen Sie den Durchschnittsbürger spielen. Falls Sie vorhätten, ohne männliche Begleitung in diese Kneipe zu gehen, würde ich einschreiten.«
     
    Ich sah ihn stirnrunzelnd an. »Ich kann selbst auf mich aufpassen.«
     
    Er schüttelte den Kopf. »In der Welt, in der sich diese Bande bewegt, existieren Frauen nur durch den Mann.«
     
    Mein Stirnrunzeln vertiefte sich. »Ich verstehe nicht.«
     
    »Eine Frau ist entweder jemandes Mutter, Tochter, Ehefrau, Schwester, Freundin oder Geliebte. Sie würden gar nicht wissen, was sie mit Ihnen machen sollen, Anita. Gehen Sie als Bernardos Freundin hinein.« Er hob die Hand, um mich zu unterbrechen, bevor ich den Mund aufmachen konnte. »Vertrauen Sie mir. Sie brauchen einen Status, den die da drinnen schnell und leicht begreifen. Wenn Sie ihre Animatorlizenz zücken, hat das zu viel Ähnlichkeit mit einer Polizeimarke. Keine vernünftige Frau würde da allein auf einen Drink rein spazieren.
     
    Sie brauchen eine Begleitung.« Er warf einen Blick auf Bernardo, der nicht gerade froh wirkte. »Ich würde ja die Rolle des Freundes übernehmen, aber ob es mir gefällt oder nicht, man sieht mir den Polizisten an, so wurde mir jedenfalls gesagt.«
     
    Ich musterte ihn. Ich wusste nicht so recht, was Polizisten an sich hatten, aber nach einer Weile sah man es ihnen wirklich an, manchen sogar, wenn sie nicht im Dienst waren. Teils lag es an der Kleidung, teils an einer unbestimmten Ausstrahlung von Autorität oder mieser Einstellung oder was auch immer. Ramirez hatte es jedenfalls. Rigby war in Uniform, und ihn hätte ich sowieso nicht als Rückendeckung genommen. Er machte mich nervös mit seiner Zufriedenheit. Polizisten sollten nie so mit sich zufrieden sein. Das hieß, sie hatten noch keine Erfahrung.
     
    Ich sah in Bernardos grinsendes Gesicht. »Also gut, aber nur unter Protest.«
     
    »Gut«, sagte Ramirez mit einem Blick auf Bernardo, als würde ihm dessen Gesichtsausdruck auch nicht gefallen. Er drohte ihm mit dem Finger. »Wenn Sie sich da drinnen Anita gegenüber schlecht benehmen, wird es Ihnen leid tun. Dafür sorge ich.«
     
    Bernardos Belustigung verwandelte sich in Kälte. Es erinnerte mich daran, wie Edwards Augen gefühllos und leer wurden und irgendwie brutal erschienen.
     
    Ich trat zwischen sie und lenkte ihre Blicke damit auf mich. »Wenn es um ihn geht, komme ich schon zurecht, Detective Ramirez. Aber danke.« Ich redete ihn dienstlich an, um Bernardo zu erinnern, wer und was er war. Selbst Edward trat vor Polizisten nachgiebig auf.
     
    Ramirez gab sich plötzlich
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