Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
Dämmerung? Vielleicht die jahrelange Gewöhnung durch die Jagd auf Vampire, wo die Dunkelheit bedeutete, dass wir Menschen keinen Vorteil mehr auf unserer Seite hatten. Ich hoffte, dass es so war, doch das Flattern in der Magengegend sagte etwas anderes.
     
    »Wie lange kennst du Edward schon?«, fragte ich. »Seit sechs Jahren.« »Mist.«
     
    Er sah mich an. »Wieso?«
     
    »Ich kenne ihn seit fünf. Ich hatte gehofft, du würdest ihn schon länger kennen.«
     
    Er grinste mich an. »Wolltest mich über ihn ausquetschen, wie?« »So ähnlich.«
     
    Er drehte sich mit dem Oberkörper zu mir herum und zog ein Bein an die Brust. »Lass mich dich vögeln, dann kannst du mich ausquetschen, so viel du willst.« Er sagte das ein, zwei Töne leiser. Seine schwarzen Haare hatten sich über das Sitzpolster gelegt wie ein glänzendes Fell.
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Du bist geil und hältst mich für verfügbar. Das ist nicht sehr schmeichelhaft, Bernardo.«
     
    Er drehte sich wieder weg, die schwarzen Haare glitten auf seine Hälfte des Sitzes. »Typisch Frau.« »Was soll das heißen?«
     
    »Sie müssen alles kompliziert machen, Sex muss für sie immer mehr sein als Sex.«
     
    »Ich weiß nicht. Ich kenne ein oder zwei Jungs, die es genauso kompliziert machen.«
     
    »Klingt nicht, als wärst du glücklich darüber.«
     
    »Hat Edward zuerst dich oder zuerst Olaf hergerufen?« »Zuerst Olaf, aber du weichst vom Thema ab.«
     
    »Nein, tue ich nicht. Edward hat ein Händchen für Leute. Er weiß, wen er für welchen Auftrag am besten mitnimmt. Olaf ist sinnvoll. Ich bin sinnvoll. Du nicht. Er weiß, dass diese Sache nicht nach deinem Geschmack ist.« »Ich komme nicht mehr mit.«
     
    »Edward hat mich ermuntert, mit dir zu schlafen.« Bernardo sah mich an. Geschockt, glaube ich. Schön zu wissen, dass man ihn schocken konnte. »Edward und verkuppeln.
     
    Wir reden über denselben Edward, ja?« »Vielleicht hat Donna ihn verändert«, meinte ich.
     
    »Edward lässt sich nicht verändern. Er ist ein Felsen. Er ist, wie er ist.«
     
    Ich nickte. »Stimmt, aber er hat mich nicht ermuntert, mit dir Vorhänge auszusuchen. Er sagte, und ich zitiere: Was du brauchst ist ein unkomplizierter Fick.«
     
    Bernardos Augenbrauen gingen in die Höhe. »Das hat er gesagt?« »Ja.«
     
    Er betrachtete mich. Ich spürte seinen Blick auf mir, während ich auf die Straße sah. Der Blick war nicht sexuell, nur durchdringend. Ich hatte seine Aufmerksamkeit. »Willst du damit sagen, Edward hat mich hergeholt, damit ich dich verführe?«
     
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht. Vielleicht irre ich mich. Vielleicht ist es nur ein Zufall. Aber er ist nicht zufrieden mit meiner Wahl der Liebhaber.«
     
    »Erstens: Bei Edward gibt es keine Zufälle. Zweitens: Was für Liebhaber können das denn sein, dass es Edward überhaupt kümmert? Du könntest es mit deinem Hund treiben, und es wäre ihm egal.«
     
    Die letzte Bemerkung ignorierte ich, weil mir keine Retourkutsche einfiel. Obwohl ich die Beobachtung teilte. Gewöhnlich wollte Edward nur wissen, ob man schießen kann. Alles andere war unwichtig. »Ich werde es dir sagen, wenn du mir eine Frage beantwortest.« »Schieß los.«
     
    »Du siehst zwar aus wie ein Coverboy des Indianer-GQ, aber man hat nicht den Eindruck, als würdest du aus einer anderen Kultur stammen.«
     
    »Zu weiß für deinen Geschmack?« Es klang ärgerlich. Ich hatte den wunden Punkt getroffen.
     
    »Sieh mal, die Familie meiner Mutter stammt aus Mexiko, und man spürt ihre kulturelle Herkunft, wenn man sich mit ihnen unterhält. Die Familie meines Vaters stammt aus Deutschland, und sie sagen und tun Dinge, die irgendwie europäisch sind oder fremdländisch wirken. Bei dir spürt man so etwas nicht. Du redest wie ein typischer Mittelstandsamerikaner, wie im Fernsehen oder so. «
     
    Er sah mich an, und jetzt war er zornig. »Meine Mutter war weiß. Mein Vater Indianer. Mir wurde erzählt, dass er starb, bevor ich geboren wurde. Sie hat mich gleich nach der Geburt zur Adoption freigegeben. Keiner wollte ein Mischlingsbaby haben, also zog ich von einer Pflegefamilie zur nächsten. Mit achtzehn trat ich in die Armee ein. Die stellten fest, dass ich schießen kann. Ein paar Jahre lang habe ich für mein Land getötet. Dann machte ich mich selbständig. Und jetzt bin ich hier.« Sein Ton war immer bitterer geworden, bis es wehtat, ihm zuzuhören.
     
    Zu sagen, es täte mir leid, wäre beleidigend. Zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher