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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis
Autoren: Laurell K. Hamilton
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er. »Wie viel hast du davon gesehen, was Amanda mit ihm gemacht hat?« »Genug«, sagte Edward.
     
    »Er hat den Clip ganz leer geschossen, Edward. Er hat ihr Gesicht in Hackfleisch verwandelt. Und wie er dabei geschaut hat ...« Ich schüttelte den Kopf. »Er ist mehr dein Sohn als Donnas, und das ist er seit er den Mörder seines Vaters erschossen hat, seit seinem achten Lebensjahr.«
     
    »Du glaubst, er ist wie ich?« « Wie wir«, korrigierte ich, »wie wir. Ich weiß nicht, ob man jemanden wiederaufrichten kann, der so früh gebrochen wurde. Ich bin kein Psychologe. Leute zu heilen ist nicht mein Beruf.«
     
    »Meiner auch nicht«, sagte er.
     
    »Ich habe nie geglaubt, dass du die Teile von dir vermisst, die du aufgeben musstest, um zu werden, was du bist. Aber als ich dich mit Donna und den Kindern erlebt habe, habe ich das Bedauern bei dir gesehen. Du fragst dich, wie das Leben hätte sein können, wenn du Van Cleef nicht getroffen hättest, oder wer immer der Erste gewesen ist.«
     
    Er blickte mich mit kalten Augen an. »Ich habe lange gebraucht, um zu verstehen, was ich in Donna sehe. Wieso verstehst du es?« Ich zuckte die Achseln. »Vielleicht weil ich das Gleiche in Ramirez gesehen habe.« »Für dich ist es noch nicht zu spät, Anita.« »Für den weißen Lattenzaun ist es zu spät. Edward. Viel leicht kriege ich noch etwas anderes hin, aber nicht das. Dafür ist es zu spät.«
     
    »Du glaubst, ich werde bei Donna versagen«, sagte er.
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass das bei mir nicht klappen würde. Ich bin kein Schauspieler so wie du. Der, mit dem ich zusammen bin, muss wissen, wer ich bin, mit allen Macken, sonst geht es nicht.«
     
    »Weißt du schon, bei welchem Monster du dich einnisten willst?«
     
    »Nein, aber ich weiß, ich kann mich nicht vor ihnen verstecken. Das ist, als würde ich vor mir selbst davonlaufen. Das tue ich nicht mehr.« »Du meinst, ich laufe vor mir selbst weg, wenn ich mit Donna zusammen bin ?«
     
    »Nein, ich meine, du hast deinen Monsteranteil immer akzeptiert. Du stellst zum ersten Mal fest, dass nicht alles in dir so tot ist, wie du es haben wolltest. Donna spricht etwas in dir an, von dem du nicht geglaubt hast, dass es noch da ist.«
     
    »Ja«, sagte er. »Und was bedeuten Richard und Jean-Claude für dich ?«
     
    »Ich weiß es nicht, aber es ist Zeit, es herauszufinden.« Er lächelte, aber nicht freudig. »Viel Glück.« »Das wünsche ich dir auch.« »Wir werden es brauchen«, sagte er. Ich hätte gern widersprochen, aber er hatte recht.
     
    Ich rief Itzpapalotl tatsächlich noch einmal an, bevor ich abreiste. Sie war enttäuscht, dass ich sie nicht mehr besuchen kam, aber nicht böse. Ich glaube, sie wusste, warum ich auf den Besuch verzichtete. Sie hatte fünfzig Jahre lang jeden kleinen Gefolgsmann eines rivalisierenden Vampirs getötet, der ihr über den Weg lief. Nur mir hatte sie kein Haar gekrümmt. Ich dachte, sie wollte das Geheimnis des Triumvirats ergründen,
     
    aber das war es nicht, was mich gerettet hatte. Sie hatte mich in eine Falle laufen lassen, damit ich den Gatten der Roten Frau töte. Sie hatte mir etwas von ihren Kräften abgegeben, damit ich ihn anziehen und gleichzeitig seinen Zaubern widerstehen konnte. Ich war zugleich ihr Köder und ihre Waffe gewesen. Jetzt war der andere »Gott« tot, und ich verließ ihr Territorium, bevor sie entschieden hatte, dass ich ihr nicht mehr nützlich war.
     
    Sie sprach eine Einladung an meinen Gebieter aus. »Wir hätten viel miteinander zu besprechen, dein Gebieter und ich.«
     
    Ich sagte, ich würde die Einladung weitergeben. Das werde ich tatsächlich tun, aber erst wenn sie in der Hölle Schlittschuh laufen, werde ich Jean-Claude zu ihr bringen. Sie würde ihn verschlingen. Vielleicht hatte Edward recht. Vielleicht würden Richard und ich Jean-Claudes Tod überleben. Aber seinen Tod zu überleben und zu überleben, was Itzpapalotl mit ihm tun würde, sind zwei ganz verschiedene Dinge.
     
    Es gibt so viel einfachere Methoden, Jean-Claude umzubringen. Methoden, die für mich und Richard nicht so riskant wären. Ich weiß, das ist es, was Edward mich tun sehen möchte. Mehrere meiner Freunde stimmen dafür. Aber ich habe das Präsidentenveto, und ich will nicht, dass er stirbt. Ich bin mir nicht sicher, was ich will, aber ich weiß, ich will ihn leben sehen, damit ich mich entscheiden kann.
     
    Ich fliege nach Hause, und ich werde erst
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