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Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Kaffee aufgesetzt.« »Sicher.«
     
    Bernardo sah mich an, folgte mir aber ins Haus.
     
    Die Küche war klein und ordentlich, als würde sie selten benutzt, gab aber in der Morgensonne ein heiteres Bild ab. »Was ist wirklich los, Anita?«, fragte Dallas.
     
    Ich setzte mich an ihren Tisch und öffnete den Briefumschlag. Der Brief war in Blockschrift geschrieben.
     
     
     
    Anita,
     
    seit dem Moment in der Höhle weiß ich, dass du so denkst wie ich. Mir war klar, dass du wissen würdest, wo ich zum Jagen hingehe. Jetzt bist du hier. Ich bin in deiner Nähe.
     
     
     
    Ich blickte auf. »Er schreibt, er ist in der Nähe.« Bernardo zog die Waffe, stand auf und fing an, die Fenster zu beobachten.
     
    Ich las weiter.
     
     
     
    Ich habe dich beobachtet, wie du gekommen bist, um die gute Professorin zu retten. Ich habe gesehen, wie du den Umschlag genommen hast, und ich weiß, dass du ihn jetzt liest. Ich habe Edward schlecht gemacht, als er von eurer Seelenverwandtschaft redete. Ich muss mich bei ihm entschuldigen. Als ich sah, wie du ihm das Herz rausgeschnitten hast, so geübt, da wusste ich, dass du bist wie ich. Wie viele hast du getötet? Wie viele Herzen hast du rausgerissen? Wie viele Köpfe hast du abschnitten? Du wirst dir sagen, dass du nicht bist wie ich. Vielleicht nimmst du keine Trophäen mit, aber du lebst fürs Töten, Anita. Ohne Gewalt würdest du eingehen. Welche Laune des Schicksals hat dir das Aussehen der Frauen gegeben, die ich immer wieder töte, und dabei die andere Hälfte meiner Seele in diesen zierlichen Körper gesteckt? Sind die meisten Vampire, die du tötest, Männer? Hast du bestimmte Vorlieben bei deinen Opfern?
     
    Ich würde gern mit dir zusammen jagen. Ich würde mit dir deine Opfer jagen, weil ich weiß, dass du meine nicht jagen würdest. Aber wir würden trotzdem zusammen töten und Leute aufschneiden, und das wäre mehr, als ich geglaubt hätte mit einer Frau teilen zu können.
     
     
     
    Der Brief war nicht unterschrieben. Das war keine große Überraschung, da ich ihn der Polizei hätten geben können. »Sie sehen blass aus«, sagte Dallas. »Was steht drin?«, fragte Bernardo.
     
    Ich gab ihm den Brief. »Ich glaube nicht, dass er da draußen lauert, um einen von uns umzubringen.«
     
    »Wovon sprechen Sie?«, fragte Dallas. Ich sagte es ihr, und sie lachte mich aus. »Sie wissen, dass ich Vampirhenker bin.« »Ja.«
     
    »Ich habe heute Nacht einen Vampir getötet. Und Itzpapalotl wollte vermutlich, dass ich das tue. Sie hat mir geholfen, es zu tun. Von seinem Herzen ist hier die Rede.«
     
    Bernardo las schneller, als ich gedacht hätte. »Mensch, Anita, Olaf hat einen Narren an dir gefressen.«
     
    »Gefressen«, sagte ich. »Oh Gott, konntest du das nicht anders ausdrücken?«
     
    Dallas fragte: »Darf ich ihn lesen?« »Das sollten Sie sogar, denn er hat nicht hier gelauert, nur um mich kurz zu sehen. Wenn ich nicht gekommen wäre, wäre er bei Ihnen eingedrungen und hätte Sie umgebracht.«
     
     
     
    Sie versuchte, lachend darüber hinwegzugehen, aber dann sah sie meinen Gesichtsausdruck, und das Lachen blieb ihr im Hals stecken. Sie streckte eine zitternde Hand nach dem Brief aus. Sie las ihn und fragte: »Von wem ist der?«
     
    »Von Olaf«, sagte ich. »Aber er war doch so nett. « Bernardo schnaubte. »Glauben Sie mir, Dallas. Olaf ist nicht nett.« Sie sah von einem zum anderen. »Das ist kein Scherz, oder?« »Er ist ein Serienmörder. Er hat wohl nur noch nicht in diesem Bundesstaat gemordet.«
     
    »Sie sollten ihn anzeigen«, sagte sie. »Ich habe keine Beweise gegen ihn.« »Außerdem«, meinte Bernardo, »wenn er einer der Vampire wäre?« »Was meinen Sie damit?«, fragte Dallas.
     
    »Er meint, einen der Vampire würden Sie vor der Polizei schützen, weil sie wüssten, dass die Vampire sich selbst um die Sache kümmern«, erklärte ich.
     
    »Nun ja, wahrscheinlich.« »Und wir werden uns auch selbst darum kümmern«, sagte Bernardo.
     
    Sie sah uns an und hatte zum ersten Mal Angst. »Wird er wiederkommen?« »Zu Ihnen nicht«, sagte Bernardo und sah mich an. »Aber ich wette, er findet einen Grund, um nach St. Louis zu kommen.«
     
    Ich hätte gern gesagt, das sei Unsinn, aber das kalte Gefühl in meinem Magen gab ihm recht. Ich würde Olaf wiedersehen. Ich musste mir nur überlegen, was ich dann tun würde. Solange ich in New Mexico gewesen war, hatte er sich nicht mehr zuschulden kommen lassen als ich auch. Wer war ich, um
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