Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis

Titel: Anita Blake 09 - Herrscherin der Finsternis
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
meinem Sitz, nickte aber schließlich.
     
    Bernardo grinste zufrieden. »Und du treibst es mit einem Vampir, der seit über vierhundert Jahren Sex hat.« Plötzlich klang er affektiert britisch. »Darf ich daraus schließen, dass er mittlerweile sehr erfahren ist?«
     
    Meine Röte, die schon nachgelassen hatte, schoss mir wieder ins Gesicht. Fast sehnte ich die Dunkelheit herbei. »Ja«, sagte ich.
     
    »Scheiße, Mädchen, ich bin vielleicht gut, aber nicht so gut.
     
    Ich bin nur ein armer sterblicher Kerl, der es nicht mit dem Herrn der Untoten und diesem Wolfsmann aufnehmen kann.« Wir waren in einem Stadtteil, der nahezu verlassen wirkte. Tankstellen mit Gittern vor den Fenstern und Graffiti, wo man hinsah. Die Sonne strahlte noch über den Himmel, aber seltsamerweise reichte sie nicht bis auf die Straße hinunter, als würde sie etwas hemmen. Es lief mir so kalt den Rücken runter, dass ich zusammenzuckte.
     
    »Was ist los ?«, fragte Bernardo.
     
    Ich schüttelte den Kopf. Mein Mund war ganz trocken. Dass wir da waren, wusste ich, bevor er rief: »Da ist es, das Los Duendos. Das heißt >Zwerge<.«
     
    Die Luft war stickig und drückend unter der Last der Magie. Todesmagie. Entweder wurde gerade etwas getötet, um Kräfte für einen Zauber zu gewinnen, oder lebhaft mit Toten gearbeitet. Da die Sonne noch nicht untergegangen war, war das ein besonderer Kunstgriff. Die meisten Animatoren konnten Tote erst bei Dunkelheit erwecken. Theoretisch habe ich genug Macht, um sie sogar mittags zu wecken, aber ich tue es nicht. Mir wurde einmal gesagt, dass ich das nur deshalb nicht kann, weil ich überzeugt bin, es nicht zu können. Nicandro Baco schienen solche Selbstzweifel fremd zu sein. Vielleicht war ich doch nicht der größte Fisch. Jetzt bekam ich einen Anfall von Selbstzweifeln. Zu spät, um Edward zur Verstärkung zu rufen. Wenn Baco Wind kriegte, dass wir mit der Polizei zusammenarbeiteten, würde er entweder abhauen, unkooperativ sein oder gewalttätig werden. Seine Macht strich mir über die Haut, und ich war noch nicht einmal aus dem Wagen gestiegen. Wie würde er sein? Übel. Wie übel? Wie es so schön heißt: Es gab nur einen Weg, das herauszufinden.
     
    zwei Blocks weiter bog ich um die Ecke hinter einer Kneipe auf einen verlassenen Parkplatz ein. Ramirez hielt neben mir, und er und der Uniformierte, Officer Rigby, kamen zu uns herüber. Rigby war mittelgroß, gut gebaut und bewegte ich, als würde er regelmäßig Sport treiben. Er hatte ein unbeschwertes Selbstvertrauen und ein nettes Lächeln, das bis rauf n die Augen reichte. Ihm war entschieden zu wohl in seiner laut, als hätte ihn noch nie etwas richtig Böses gestreift. Ihm fehlte völlig die Ausstrahlung, die die meisten Polizisten entwickeln, wenn sie hart geritten und nass in den Stall gestellt werden. Er sah älter aus als ich, aber seine Augen waren jünger, und das ärgerte mich.
     
    Ramirez hatte die Fahrt genutzt, um sich über Nicandro Baco, genannt Nicky Baco, zu informieren. Baco wurden verschiedene Morde zur Last gelegt, aber die Zeugen hatten die seltsame Angewohnheit zu verschwinden oder zu vergessen, was sie gesehen hatten. Er hatte Kontakt mit einer Bikergang, einem Bikerclub, was nach Ramirez die politisch korrekte Bezeichnung war. Der hiesige »Club« nannte sich Los Lobos. Nicht zu verwechseln mit der Musikgruppe«, sagte Ramirez.
     
    Ich sah ihn verständnislos an, dann fiel der Groschen. »Oh, Klar, die Musikgruppe.«
     
    Er musterte mich. »Geht es Ihnen gut?«
     
    Ich nickte. Noch zwei Blocks entfernt spürte ich Bacos Magie. Jede Wette, wenn sich jemand die Zeit nähme, würde er einen ganzen Umkreis Schutztalismane und dergleichen finden.
     
    Ich glaubte nicht, dass er mich schon bemerkt hatte. Dass ich ihn so stark spürte, lag nur daran, dass er gerade praktizierte. Die Talismane waren in der Gegend verteilt, damit sie Unbehagen auslösten. Er mochte buchstäblich die anderen Geschäfte aus dem Geschäft gedrängt haben. Illegal und unmoralisch. Warum er die ganze Wirtschaft rings um seine Kneipe sollte zerstören wollen, war mir allerdings ein Rätsel. Darüber würde ich mir später Gedanken machen. Erst mal ging es um Mord und Verstümmelung. Um möglichen Immobilienbetrug später. An manchen Tagen musste man Prioritäten setzen.
     
    »Die Lobos sind klein und örtlich begrenzt, aber sie haben einen schlechten Ruf«, sagte Ramirez.
     
    »Wie schlecht ist er?«, fragte ich.
     
    »Drogenhandel, Mord,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher