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DS066 - Die Todesspinne

DS066 - Die Todesspinne

Titel: DS066 - Die Todesspinne
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Das Monster kam ohne Warnung und wie eine indianische Legende prophezeit hatte. Bei Nacht und Sturm brachte es Angst und Schrecken über das friedliche Arcadia Valley in Alaska und verwandelte ein Paradies in eine Hölle. Einer der ersten Menschen, denen es begegnete, war John Alden, und er sorgte dafür, daß die Welt davon erfuhr.
    John Alden war Ingenieur, und die Regierung hatte ihn nach Alaska geschickt, um ein Siedlungsprogramm zu überwachen. Der Boden im Arcadia Valley war ungewöhnlich fruchtbar, und Wasser war reichlich vorhanden. Daher bestand kein Mangel an Siedlern, die sich auf Staatskosten als Farmer versuchen wollten.
    Aldens Hütte befand sich am Ende des langgezogenen Tals, und er teilte sie mit seinem Kollegen Buck Dixon. Der nächste Nachbar wohnte zwei Meilen von ihnen entfernt. Alden war groß, blond und blauäugig und hatte eine hagere Reiterfigur, während Dixon breit und stämmig war. Seine Haare waren ihm schon vor Jahren ausgefallen. Alden war für die technischen Probleme verantwortlich. Dixon befaßte sich mit dem unvermeidlichen Papierkrieg, der bekanntlich immer ins Uferlose wuchert, wenn Bürokraten als Unternehmer tätig werden. Dennoch war Dixon mit seinem Posten nicht weniger zufrieden als Alden. Sie waren Idealisten und nahmen sowohl die häufig unwirtliche Witterung als auch ein Übermaß an Arbeit in Kauf, weil sie davon überzeugt waren, ein segensreiches Werk zu tun.
    Als John Alden zum erstenmal von dem Monster Wind bekam, war er allein im Haus. Er schlief, obwohl auf das Wellblechdach der Regen prasselte und über den nahen Bergen der Donner rollte, als fände dort ein Artilleriegefecht statt. Aber als der Schrei erklang, wurde Alden wach. Der Schrei kam unverwechselbar von Buck Dixon, der am Nachmittag zum anderen Ende des Tals marschiert war, um ein paar neue Siedler zu begrüßen. Dixon war kein ängstlicher Mensch. Was an Furcht in ihm war, hatte er in vielen Jahren als Berufssoldat abgestreift, und wenn er schrie, gab es dafür triftige Gründe.
    Alden wälzte sich aus dem Bett, griff nach seiner Winchester und stürzte im Pyjama aus der Hütte. Von einer Sekunde zur anderen war er naß bis auf die Haut. Er merkte es nicht. Er lauschte, doch der Schrei wiederholte sich nicht. Statt dessen waren Geräusche zu hören, als ob viele Füße durch tiefen Morast stapften. Die Schritte wurden allmählich leiser, um schließlich ganz zu verstummen. Gleichzeitig breitete sich ein seltsamer Gestank aus, süß und faulig zugleich, der an nichts erinnerte, was Alden in seinem bisherigen Leben gerochen hatte.
    Langsam und vorsichtig setzte Alden sich dorthin in Bewegung, wo seiner Ansicht nach Dixon geschrien hatte und die Schritte verebbt waren. Der Geruch begleitete ihn, als wäre er eine kompakte Masse, die den gesamten Platz zwischen den Bergen ausfüllte.
    Plötzlich blieb Alden abrupt stehen. Im gleißenden Licht der Blitze entdeckte er hinter einem Strauch eine Gestalt, die verkrümmt auf der schlammigen Erde lag. Alden stürzte zu der Gestalt und erkannte Buck Dixon. Sein Gesicht war verzerrt, seine Augen waren glasig, aber er war nicht tot, sondern wie paralysiert. Alden richtete ihn behutsam auf, und Dixon starrte ihn blicklos an. Mühsam bewegte er die Lippen. Alden mußte sich anstrengen, um ihn zu verstehen.
    »Ich hab es gesehen«, murmelte Dixon. »John, ich hab es gesehen! Ein riesiges Vieh wie ein Insekt mit unzähligen Beinen! Es hat nach mir geschnappt, und ich hab geschrien und bin umgekippt. Das Vieh ist weggelaufen. Es ist über die Bäume gesprungen wie ein gigantischer Floh.«
    »Buck«, sagte Alden erschüttert, »du mußt dich beruhigen. Komm, steh auf, wir gehen in die Hütte.«
    Er war davon überzeugt, daß sein Partner den Verstand verloren hatte, und bedauerte ihn ehrlich. Sie hatten sich miteinander gut vertragen. Nach und nach war eine Art Freundschaft zwischen ihnen entstanden, obwohl er, Alden, erheblich jünger und viel gebildeter war. Beides hatte Dixon ihm nie angekreidet. Er packte Dixon unter den Armen und stellte ihn auf die Füße.
    Dixon schüttelte sich wie ein nasser Hund. Unvermittelt nahmen seine Augen einen normalen Ausdruck an. Sein Gesicht entspannte sich. Verwundert betrachtete er Alden von oben bis unten.
    »Warum hast du ein Gewehr dabei?« wollte er wissen. »Weshalb spazierst du nachts im Regen herum? Du wirst dich erkälten!«
    Er schob energisch Alden vor sich her zur Hütte. Verwirrt tappte Alden durch den Morast. Er
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