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Ange Pitou, Band 3

Titel: Ange Pitou, Band 3
Autoren: Alexander Dumas
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wirst Franzose sein auf deine Art, der Abbé Maury wird Franzose sein auf eine andre Art als du,Mirabeau wird Franzose sein auf eine andere Art als der Abbé Maury, der König endlich wird Franzose sein auf eine andre Art als Mirabeau. Nun! Billot, mein vortrefflicher Freund, Mann mit dem redlichen Herzen und dem gesunden Verstande, du bist soeben in den zweiten Teil der Frage, die ich behandle, eingegangen .... Mache mir das Vergnügen und wirf einen Blick auf dieses, fügte Gilbert bei.
    Und er reichte dem Pächter ein gedrucktes Papier.
    Was ist das? fragte Billot, während er das Papier nahm. Ei! Sie wissen wohl, daß ich nicht lesen kann.
    So sage es du, Pitou.
    Pitou stand auf, erhob sich auf den Fußspitzen und schaute über die Schulter des Pächters.
    Das ist nicht französisch, sagte er; das ist nicht lateinisch, das ist auch nicht griechisch.
    Das ist englisch, erwiderte Gilbert.
    Ich verstehe das Englische nicht, sprach hoffärtig Pitou.
    Ich verstehe es, sagte Gilbert, und ich werde euch dieses Papier übersetzen; doch leset die Unterschrift.
    Pitt , las Pitou, doch was ist das, Pitt ?
    Ich will es euch erklären, erwiderte Gilbert.

Die Pitt.
    Pitt, sprach Gilbert, dies ist der Sohn von Pitt.
    Ah! sagte Pitou, gerade wie in der h. Schrift; es giebt also einen Pitt den Ersten und einen Pitt den Zweiten.
    Ja, und dieser Pitt der Erste, meine Freunde ... Höret wohl, was ich Euch sagen werde:
    Dieser Pitt der Erste war dreißig Jahre lang der geschworene Feind Frankreichs; er bekämpfte aus seinem Kabinette heraus, an das ihn die Gicht fesselte, Montcalm und Vaudereuil in Amerika, den Bailly von Suffren und d'Estaing auf dem Meere, Noailles und Broglie auf dem Festlande. Dieser Pitt der Erste hatte den Grundsatz gehabt, man müsse die Franzosen von Europa entthronen; dreißig Jahre hindurch nahmer uns, eine um die andre, alle unsre Kolonien, eines um das andre, alle unsre Kontors, das ganze Uferland von Indien, fünfzehnhundert Meilen in Kanada; dann, als er sah, daß Frankreich zu drei Vierteln zu Grunde gerichtet war, stiftete er seinen Sohn gegen dasselbe an, um es vollends zu Grunde zu richten, den Sohn des Pitt, den Ihr schon kennt, Vater Billot, den Pitou kennt, den das Weltall kennt und der im vorigen Mai dreißig Jahre alt gewesen ist. Ihr seht, ob er seine Zeit gut angewendet hat, meine Freunde ... nun, schon seit sieben Jahren regiert er in England, sieben Jahre bringt er die Theorien seines Vaters in Ausführung.
    Wir haben also noch einige Zeit an ihm, versetzte Billot.
    Ja, um so mehr, als der Lebensatem bei den Pitt kräftig ist. Laßt mich einen Beweis davon geben.
    Im Jahre 1778 lag unser Feind im Sterben. Die Aerzte hatten ihm angekündigt, sein Leben hänge nur noch an einem Faden, und die geringste Anstrengung würde diesen Faden zerreißen. Man stritt damals im vollen Parlament über die Frage, ob man die amerikanischen Kolonien ihrem Verlangen gemäß nicht freigeben sollte, um den Krieg zu unterdrücken, der von den Franzosen angeregt, den ganzen Reichtum und alle Soldaten Großbritanniens zu verschlingen drohte.
    Das war in dem Augenblick, wo Ludwig XVI., unser guter König, dem von der ganzen Nation der Titel: wahrer Vater der französischen Freiheit, erteilt worden war, feierlich die Unabhängigkeit Amerikas anerkannt hatte; dort, auf den Schlachtfeldern und im Rate waren das Schwert und das Genie der Franzosen überwiegend gewesen. England ließ Washington, das heißt dem Haupte der Insurgenten, die Anerkennung der amerikanischen Nationalität anbieten, wenn sich die neue Nation gegen die Franzosen umdrehen und sich mit England verbinden wollte.
    Aber mir scheint, sagte Billot, das war kein redlicher Vorschlag, weder um ihn zu machen, noch um ihn anzunehmen.
    Mein lieber Billot, man nennt das Diplomatie, und in der politischen Welt bewundert man sehr diese Art von Ideen.Nun denn! Billot, für so unmoralisch Sie die Sache hielten, vielleicht hätte man, trotz Washingtons, des Redlichsten der Menschen, Amerikaner gefunden, die geneigt gewesen wären, um den Preis dieser schmählichen Einräumung gegen England den Frieden zu erkaufen.
    Aber Lord Chatam, der Vater von Pitt, dieser ans Krankenbett Gebannte, dieser Sterbende, dieses Gespenst, das schon bis an die Kniee ins Grab getreten war, gab seinen Arm seinem Sohn William Pitt, damals ein junger Mensch von neunzehn Jahren, und seinem Schwiegersohn; er hatte kostbare Kleider angezogen, eine Hülle, die seiner gerippähnlichen
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