Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ange Pitou, Band 3

Titel: Ange Pitou, Band 3
Autoren: Alexander Dumas
Vom Netzwerk:
eine Schuld, die ich dem Vaterland zu bezahlen habe. Ich verlange bloß, daß mir die Stimme meines Gewissens zurufen kann: Gehe, Gilbert, du bist auf gutem Wege! Das ist alles, was ich brauche. Ich harre aus, Billot. Irrtum oder nicht, ich fahre fort. Gott behüte mich, daß ich behaupte, das Ereignis werde meine Ohnmacht nicht beweisen. Auf, Billot, laßt uns nicht selbstsüchtig sein. Nutzen wir uns ein wenig ab, mein Freund; bleibe bei mir, Billot.
    Wozu, wenn wir das Böse nicht verhindern?
    Billot, wiederhole dieses Wort nie, denn ich würde dich weniger schätzen. Du hast Fußtritte, hast Faustschläge, Kolbenstreiche, du hast selbst Bajonettstiche bekommen, als du Foulon und Berthier retten wolltest.
    Und alles dies umsonst, fügte Billot bei.
    Nun, wenn Ihr statt zu zehn oder zwanzig von Eurem Mute zu sein, zu zweihundert, dreihundert gewesen wäret, so würdet ihr den Unglücklichen seinem gräßlichen Tode entrissen und der Nation eine Schmach erspart haben. Darum, statt daß du nach dem Lande zurückkehrst, das ziemlich ruhig ist, darum verlange ich von dir, soweit ich etwas von dir verlangen kann, mein Freund, daß du in Paris bleibest, damit ich unter der Hand einen starken Arm, ein rechtschaffenes Herz habe, damit ich meinen Geist und mein Werk auf dem redlichen Probierstein deines gesunden Verstandes und deiner reinen Vaterlandsliebe erprobe, damit endlich du, -- wenn ich statt Gold, das wir nicht haben, die Liebe für das Vaterland und das öffentliche Wohl verbreite, -- bei einer Menge unglücklicher Verirrter mein Agent sein mögest; damit du meinStab seist, wenn ich am Ausglitschen bin, mein Stock, wenn ich zu schlagen habe.
    Der Hund eines Blinden, sagte Billot mit einer erhabenen Einfachheit.
    Ganz richtig, erwiderte Gilbert mit demselben Tone.
    Nun denn, ich nehme das an, sprach Billot; ich werde sein, was Sie verlangen.
    Ich weiß, daß du alles verlässest, Vermögen, Frau, Kinder, Glück! Doch sei unbesorgt, das wird nicht für lange sein. Und ich, fragte Pitou, was werde ich thun?
    Du, erwiderte Gilbert, indem er den naiven, kräftigen, auf seinen Verstand sich wenig einbildenden Jungen anschaute, du wirst nach Pisseleux zurückkehren, um die Familie Billots zu trösten und ihr die heilige Sendung zu erklären, die er übernommen hat.
    Auf der Stelle! rief Pitou, indem er bei dem Gedanken, zu Katharine zurückzukehren, vor Freude zitterte.
    Billot, sagte Gilbert, geben Sie ihm Ihre Anweisungen.
    Höre, sprach Billot.
    Katharine ist von mir zur Gebieterin des Hauses ernannt. Verstehst du?
    Und Frau Billot? versetzte Pitou, ein wenig erstaunt über diese Hintansetzung der Mutter zu Gunsten der Tochter.
    Pitou, sprach Gilbert, nachdem er den heimlichen Leitgedanken Billots an einer dem Familienvater zur Stirne gestiegenen, leichten Röte schnell erraten hatte, erinnere dich des arabischen Sprüchworts: Hören ist gehorchen.
    Pitou errötete ebenfalls; er hatte seine Unbescheidenheit beinahe begriffen und gefühlt.
    Katharine ist der Geist der Familie, sprach Billot ohne Umstände, um seine Gedanken zu punktieren.
    Gilbert verbeugte sich beipflichtend.
    Ist das alles? fragte der Junge.
    Für mich, ja, antwortete Billot.
    Aber nicht für mich, sagte Gilbert. Pitou, du wirst mit einem Briefe von mir nach dem College Louis-le-Grand gehen;du wirst diesen Brief dem Abbé Berardier einhändigen; er wird dir Sebastian übergeben, und du wirst ihn zu mir bringen. Wenn ich meinen Sohn umarmt habe, führst du ihn nach Villers-Cotterets, wo du ihn dem Abbé Fortier übergiebst, damit er mir nicht zu viel Zeit verliert. An den Sonntagen und Donnerstagen wird er mit dir ausgehen; laß ihn, ohne etwas zu fürchten, durch Wald und Flur wandern; es taugt mehr für meine Ruhe und für seine Gesundheit, wenn er dort ist.
    Ich habe begriffen, rief Pitou, darüber entzückt, zugleich die Freundschaften aus der Kinderzeit und die unbestimmten Regungen eines gereifteren Gefühls in sich zu finden, das bei dem zauberhaften Namen Katharines in ihm erwachte.
    Er stand auf, und nahm von Gilbert, der lächelte, und von Billot, der träumte, Abschied.
    Dann lief er weg, um Sebastian Gilbert, seinen Milchbruder, beim Abbé Berardier zu holen.
    Und wir, sagte Gilbert zu Billot, wir wollen arbeiten.

Medea.
    Auf die furchtbaren moralischen und politischen Aufregungen in Versailles war ein wenig Ruhe gefolgt.
    Der König lebte wieder frisch auf, und während er zuweilen an das dachte, was sein bourbonischer Stolz bei dieser
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher