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Alles, was ich will, bist du

Alles, was ich will, bist du

Titel: Alles, was ich will, bist du
Autoren: Abby Green
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und wieder wunderbare Ausflüge mit ihr unternehmen würde? Dass er in Bangkok so aufmerksam und nett gewesen war, hatte nicht das Geringste zu bedeuten. Je eher sie das begriff, umso besser.
    Sie lehnte sich an die steinerne Brüstung und sah hinab. Spöttisch lächelte sie über sich selbst. Dies war seine normale Welt. Er überließ seiner jeweils aktuellen Geliebten seine Kreditkarte, damit sie den ganzen Tag lang shoppen ging und sich abends aufgeputzt wie ein Pfau an seiner Seite präsentieren konnte.
    „Du hast meine Kreditkarte nicht genommen.“
    Gracie quiekte vor Schreck auf und wirbelte herum. Ihr Herz hämmerte wild, als sie Rocco sah. Er lehnte lässig im Türrahmen und sah atemberaubend aus.
    „Du hast mir einen Schrecken eingejagt! Ich hatte gar nicht gehört, dass du nach Hause gekommen bist.“
    Langsam kam er näher. In seinen Augen lag ein Ausdruck, der Gracie Angst machte. Sie wich zurück, bis sie mit dem Rücken an die Wand stieß. „Nein. Ich habe die Karte nicht genommen. Wieso sollte ich? Ich brauche nichts. Du hast mir genug Sachen für ein Dutzend Reisen gekauft.“
    Seine Miene war kalt und hart. Er stemmte seine Hände rechts und links von ihrem Kopf gegen die Wand. Sie schloss die Augen und kämpfte gegen ihr aufsteigendes Verlangen an.
    „Du begreifst es einfach nicht!“, rief Rocco ärgerlich. „Du solltest einkaufen gehen! Also erzähl mir, was du stattdessen gemacht hast.“
    Wut schoss in Gracie hoch. „Zu deiner Information, ich habe mir zwanzig Dollar geliehen und bin in die Innenstadt gefahren.“ Ihre Stimme klang so hart wie seine. „Dort habe ich Geld von meinem eigenen Konto abgehoben. Dann habe ich zwei Stunden lang in der Schlange vor dem Empire State Building gestanden, bis ich schließlich raufgefahren bin. Danach bin ich zum Central Park gelaufen, habe ein Sandwich gekauft und gegessen. War das in Ordnung?“
    Sie hatte ein leises Schuldgefühl, weil sie das Internetcafé nicht erwähnt hatte, aber damit würde sie warten, bis sich Roccos Laune gebessert hatte.
    „Nein, verflucht! Das ist nicht in Ordnung.“ Er neigte seinen Kopf und küsste sie, aber seinen Lippen fehlte jede Weichheit und Wärme. Versuchte er, seinen Ärger an ihr auszulassen, weil sie anders als seine üblichen Frauen war?
    Sie wollte ihm widerstehen, aber sie schaffte es nicht. Wenigstens das war ehrlich zwischen ihnen. Sie vergrub ihre Finger in seinem Haar und presste ihre Hüften an seinen Körper. Mit zitternden Händen löste sie seine Krawatte und knöpfte sein Hemd auf.
    „Ich habe dich heute vermisst“, flüsterte sie, ohne nachzudenken.
    In seinen Augen flackerte etwas auf, dann verdunkelte sich sein Blick. „Sag so etwas nicht. Ich will es nicht hören.“
    „Pech gehabt!“, antwortete Gracie stur. „Ich habe dich vermisst, und jetzt habe ich es schon wieder gesagt.“
    Rocco brachte sie mit seinen Lippen zum Schweigen. Dann hob er sie auf und brachte sie ins Schlafzimmer.
    „Und wer ist Ihre Begleitung?“
    Gracie schenkte der blutleer wirkenden Frau ein schwaches Lächeln. Sie konnte alles zwischen vierzig und fünfundsechzig sein. Ihr maskenhaft wirkendes Gesicht musste sie ein kleines Vermögen gekostet haben.
    „Gracie O’Brian“, murmelte Rocco neben ihr.
    Die Frau musterte sie geringschätzig von oben bis unten. „Ah ja. Mit dem roten Haar und der blassen Haut, hatte ich mir schon gedacht, dass Sie Irin sind.“
    Gracie lächelte freundlich. „Meine Mutter war Engländerin, aber ja, mein Vater war Ire.“
    Die Frau hob ihre Brauen und musterte Gracie, als hätte sie nicht erwartet, dass sie etwas sagen würde. „Ah ja.“ Offensichtlich gelangweilt, wendete sie sich ab und nahm Roccos Arm. „Mein lieber Rocco, jetzt müssen Sie mir aber alles über Bangkok erzählen! Ich kann nicht abwarten, von Ihrem Geschäft mit der Larrimar Corporation zu hören.“
    Geübt wollte sie Rocco von Gracie fortführen, aber er bewegte sich keinen Schritt, sodass sie ebenfalls stehen bleiben musste. Er lächelte die Frau an, aber Gracie erschauerte. Dieses Lächeln hatte sie oft genug gesehen. Sie war froh, dass es ausnahmsweise nicht ihr galt.
    Er befreite seinen Arm aus dem festen Griff und nahm Gracies Hand. Er sagte kein Wort, doch seine Geste ließ keinen Zweifel daran, dass Gracie nicht ignoriert werden durfte.
    Gracies Herz hüpfte fröhlich. Amüsiert sah sie zu, wie die Frau weiterhin versuchte, sie abzudrängen, aber Rocco zog sie nur noch enger an seine Seite.
    Bald
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