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Alles, was ich will, bist du

Alles, was ich will, bist du

Titel: Alles, was ich will, bist du
Autoren: Abby Green
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hörte sie den beiden nicht mehr zu. Es war viel spannender, die Leute zu beobachten. Auf einer Seite des prunkvollen Saals waren zahlreiche Türen zu einem breiten Balkon geöffnet. Plötzlich verspürte sie den Wunsch, frische Luft zu schnappen.
    Sie wollte ihren Arm befreien, aber Rocco hielt sie mit eisernem Griff fest. Sie stieß ihm ihren Ellenbogen in die Rippen. „Ich gehe für ein paar Minuten nach draußen.“
    Widerstrebend ließ er sie schließlich los. Er sah ihr nach, wie sie durch die Menge davonging. Ihr Haar glühte wie ein Leuchtfeuer und zog die Blicke auf sich. Es schien sie nicht zu kümmern, dass einige der Anwesenden zu den reichsten Leuten in Manhattan gehörten.
    Im Gegensatz zu den meisten Menschen hier im Saal, wirkte Gracie unglaublich strahlend und lebendig. Wieso fiel ihm das erst jetzt auf?
    Aber hatte nicht genau diese Ausstrahlung bei ihrer ersten Begegnung dafür gesorgt, dass er auf sie aufmerksam geworden war?
    „Sie ist anders.“
    Rocco schnellte herum. Hatte er etwa laut gedacht? „Entschuldigen Sie?“
    „Ich sagte, sie ist anders“, wiederholte Helena Thackerey.
    Rocco bemühte sich um einen unbeteiligten Gesichtsausdruck. „Das stimmt. Aber unsere Beziehung ist nicht anders als alle anderen vor ihr.“
    Die ältere Frau schnaubte. Für einen Moment sah sie fast menschlich aus. „Das können Sie jemand anderem erzählen, Rocco. Ich nehme Ihnen das jedenfalls nicht ab.“ Sie beugte sich vor. „Ich mag sie. Sie hat Feuer. Ganz anders als die langweiligen Frauen, die Sie sonst immer begleiten.“
    Gracie bahnte sich ihren Weg durch die Menge. Endlich hatte sie es bis zur Terrasse geschafft. Sie nahm sich ein Glas Wasser von einem Tablett und bewunderte den Blick über das nächtliche New York. Sie reckte sich ein wenig höher, um noch weiter zu sehen.
    „Dort links liegt Harlem.“
    Die dunkle Stimme hinter ihr sandte einen Schauer über ihre Haut. Rocco trat noch einen Schritt näher, sodass ihr Rücken an seiner Brust lehnte. Sie konnte spüren, wie sehr ihre Nähe ihn erregte. Sie lehnte ihren Kopf zurück. „Du bist unersättlich“, flüsterte sie atemlos.
    Er legte seinen Arm um ihren Bauch und zog sie noch näher an sich. „Lass uns verschwinden. Für einen Abend habe ich genug von New Yorks Reichen und Mächtigen.“
    Gracie drehte sich in seinen Armen, sah zu ihm auf und verdrehte übertrieben die Augen. „Ich auch. Und diesen Blick über New York bin ich ja so leid!“
    Rocco unterdrückte ein Lachen.
    Sie liebte es, wie sie ihn zum Lachen bringen konnte. Und sie hasste, dass sie es so sehr liebte.
    Zurück in ihrem Appartement, sah Gracie zu, wie Rocco sein Jackett auszog, die Krawatte löste und sein Hemd aufknöpfte. Bei dem Anblick zitterte sie vor Erwartung. Langsam kam er näher und küsste sie ganz zart auf ihre Lippen.
    Ich will mehr von ihm als Sex! dachte Gracie.
    Als er sich wieder von ihr löste, fragte sie ihn sanft: „Wie kannst du solche Leute die ganze Zeit ertragen?“
    „Was meinst du damit?“
    „Na ja … wie diese Frau. Sie war so unhöflich.“ Gracie errötete. „Und Honora Winthrop war auch unhöflich.“
    Rocco trat einen Schritt zurück. Gracie konnte spüren, wie angespannt er plötzlich war. „Helena ist gar nicht so schlimm“, erwiderte er. „Sie bellt, aber sie beißt nur selten. Sie war eine von den ganz wenigen, die mir geholfen haben, als ich noch keine Ahnung vom Geschäft hatte.“
    Gracie runzelte die Stirn. Sie konnte sich Rocco beim besten Willen nicht als unwissenden Anfänger vorstellen.
    Er warf ihr einen Seitenblick zu. „Du hast ihr gefallen. Sie hat gesagt, du hättest Feuer.“
    Gracie lächelte zögernd. „Also gut, vielleicht habe ich sie falsch eingeschätzt. Aber in Bezug auf Honora habe ich mich ganz bestimmt nicht geirrt.“
    Rocco wurde wieder ernst. „Nein. Sie ist durch und durch ein Biest.“
    „Ich verstehe einfach nicht, wie du jemals auch nur daran denken konntest, sie zu heiraten.“
    Rocco schwieg und überlegte, wie er Gracie seine Motive erklären sollte. Sie würde nie verstehen, dass er nicht aus Liebe heiraten wollte. Schließlich deutete er in einer ausholenden Geste zum Park. „Dafür. Um wirklich erfolgreich zu sein, musst du in dieser Welt akzeptiert werden, und das kann jemand wie ich nur durch die passende Heirat erreichen.“
    „Was meinst du damit: jemand wie du?“, fragte Gracie leise. „Kommst du denn nicht auch aus dieser Welt?“
    Er schüttelte den Kopf und zeigte
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