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Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer

Titel: Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer
Autoren: Samantha Cowen Christiane Burkhardt
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gönnst dir nur 1500 Kalorien am Tag, aber die werde ich locker um 100 toppen!«

    Martin hat dieses Problem nicht. »Ich nehme einen Tower Rounder, Pommes und eine Cola. Und was willst du, mein Schatz«
    »Keine Ahnung. Hm, ich nehme einfach dasselbe wie du.«
    Irgendwie bin ich enttäuscht. Wenn ich den Kampf um die Kilos verlieren muss, dann wenigstens für etwas Leckeres. Heute ist wohl einfach nicht mein Tag.
    Wir essen mit Blick auf The Eye. Das Wasser sieht nicht sehr sauber aus. Kein Wunder, dass diese Quelle nie ausgetrocknet ist, denke ich. Keine große Firma wollte hier Mineralwasser abzapfen. Der Burger schmeckt … nach gar nichts. Vielleicht ist er verdorben. Ich gebe ihn meinem persönlichen Vorkoster. Martin nimmt einen Riesenbissen.
    »Hmmmmmmpfff.«
    »Wie bitte«
    »Mir schmeckt er.«
    Ich zucke die Achseln.
    »Na, dann.«
    Aber mir schmeckt er nicht besonders. Auf der zweistündigen Autofahrt nach Upington kommt er mir immer wieder hoch.
    In Upington geht es, wie der Name schon sagt, tatsächlich aufwärts. Es ist nicht mehr so heiß, die Straßen sind mit Weihnachtsbeleuchtungen geschmückt, und mein Magen hat sich beruhigt. Die Travel-Lodge sieht sehr hübsch aus. Das Zimmer ist sauber, es gibt Klimaanlage und Fernseher. Beides ist in der Provinz Nordkap unverzichtbar. Ersteres sorgt dafür, dass man kühl, und Zweiteres, dass man bei Verstand bleibt. Auch das Bad ist sehr sauber. Es gibt ein luxuriöses Duschgel und eine
ebenso luxuriöse Seife. Martin duscht und wäscht sich mit der Seife.
    »Ich fürchte, ich habe den ganzen Luxus aufgebraucht«, scherzt er und trocknet sich ab. Mir ist das egal. Ich fühle mich nicht besonders.
    »Was willst du zu Abend essen«, fragt mein Mann und zieht sich seine Jeans an. Mein Magen gerät plötzlich ins Schlingern. Insgeheim überschlage ich die Entfernung vom Bett, auf dem ich liege, bis zur Badezimmertür.
    »Äh nichts, danke. Ich fühl mich nicht besonders.«
    Martin wirkt besorgt. »Soll ich einen Arzt rufen«
    Es ist Heiligabend, in Upington.
    »Wo sollen wir hier einen Arzt auftreiben« Ich bin skeptisch.
    Martin ist toll. »Wenn du einen brauchst, treibe ich einen auf.«
    Danke, Superman.
    Ich schüttle den Kopf. »Ich fürchte, der Burger in Kuruman macht mir immer noch zu schaffen.« Ich ringe mir ein Lächeln ab. »Warum holst du dir nicht irgendwas«
    »Das werde ich auch.« Er bindet sich die Schuhe zu. »Trotzdem mache ich mir Sorgen um dich.«
    »Ach was«, versuche ich ihn zu beruhigen. Ich bin sehr müde. »Wahrscheinlich brauche ich einfach nur Schlaf. Und ein Glas Milch.«
    Er sieht mich überrascht an. »Milch Du willst Milch«
    Ich bin ebenfalls überrascht. Habe ich wirklich Milch gesagt Ich trinke keine Milch. Ich mag sie nicht. Nicht einmal im Tee oder Kaffee. Für mich ist Milch etwas, das man über Frühstücksflocken
gießt oder das den Kuchenteig geschmeidiger macht. Auf meiner Speisekarte steht sie auf jeden Fall nicht sehr weit oben. Aber im Moment habe ich wirklich Lust auf Milch.
    Bei dem Gedanken daran beruhigt sich mein Magen. Auch bei meinem nächsten Gedanken.
    »Und ein paar grüne Äpfel. Aber saure. Wie heißen die gleich wieder Granny Smith!«
    Ich bin ziemlich stolz auf mich. Ich weiß, was ich will.
    »Genau darauf habe ich Lust: auf kalte Milch und Granny-Smith-Äpfel!«
    Das klingt eigentlich gar nicht so abartig. Aber Martin amüsiert sich köstlich.
    »Du hast Schwangerschaftsgelüste«, sagt er fröhlich. Er ist erleichtert, dass alles in Ordnung mit mir ist. Ich bin nicht krank, bloß schwanger. Ich bin ebenfalls erleichtert. Dieser Übelkeitsanfall war nicht sehr angenehm. Außerdem: Warum wird mir abends übel Es heißt doch Morgenübelkeit, oder etwa nicht Martin eilt zum nächsten Laden an der Ecke, um meine und seine Wünsche zu befriedigen, während ich mich in die Kissen sinken lasse und mit der Fernbedienung spiele.
    Ich streiche über meinen Bauch. Er ist noch sehr flach. Na ja, SEHR flach vielleicht nicht gerade. Ich wiege 78 Kilo, bei meiner Größe sind das etwa zehn Kilo Übergewicht. Trotzdem ist er noch ziemlich flach. Ich streiche von der Magengegend hinunter zum Schambein und suche nach Anzeichen für das Leben, das in mir heranwächst. Aber da ist nichts. Es ist wie ein Geheimnis. Etwas, das nur ich weiß. Na ja, ich und alle meine Bekannten und Verwandten.
    »Hast du Appetit auf Milch und Äpfel, kleines Baby«, frage
ich. Mein Magen schweigt. Mir ist das nur recht. Es ist ein bisschen
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