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Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer

Titel: Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer
Autoren: Samantha Cowen Christiane Burkhardt
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man durch, ich habe keinerlei Sonderbehandlung erwartet. So ist nun mal das Leben.«
    Nun, ich werde das nicht so gelassen hinnehmen. Ich fühle mich schrecklich. Das kann nicht normal sein.
    »Dir war also den ganzen Tag schlecht, Tag für Tag, drei Monate lang. Und du hast dich nie beschwert, nie ein Wort darüber verloren und findest das normal«
    Katie denkt nach.
    »Na ja, ich habe viel geweint. Und Craig war wirklich sehr lieb und verständnisvoll.«
    Jetzt reicht es aber.
    »Das ist ja wohl das Mindeste! Er musste sich schließlich nicht jeden Abend die Seele aus dem Leib kotzen!«
    Katie ist etwas überrascht über meine heftige Reaktion.
    »Sam, vergiss nicht, für die Männer ist es auch nicht einfach. Sie können nur hilflos zusehen.«
    Allerdings. Aber ob ihr mir’s glaubt oder nicht: Ich fahre lieber an einem Unfall vorbei, als selbst darin verwickelt zu sein.
    Im Moment bin ich nicht in der Lage, so etwas wie Mitgefühl zu empfinden. Und schon gar nicht mit einem Mitverantwortlichen.

    »Geht’s dir gut«, erkundigt sich Martin ängstlich aus dem Schlafzimmer. Es ist etwas Zeit vergangen, und wir haben am Buffet zu Abend gegessen. Ich nahm Brot und Käse zu mir, während er in null Komma nichts eine Lammkeule samt Beilagen verzehrte. Anschließend beginnt unsere neue Routine: Martin legt sich aufs Bett und isst die Gute-Nacht-Pralinen auf den Kopfkissen, während ich mein Abendessen wieder von mir gebe.
    »Nein, ich habe keine Lust auf Sex, ich fühle mich so hundeelend wie der elendste Hund im elendsten Land der Welt.«
    »Kann ich irgendetwas für dich tun«, fragt er hilflos.
    »Nein, lass mich einfach in Ruhe.«
    Sein Kopf taucht im Türrahmen auf. »Falls dir das hilft: In deinem Buch steht, je schlechter es dir geht, desto gesünder bist du im Grunde.«
    Ich werfe die Reserveklorolle nach ihm. Er tritt den Rückzug an, aber nicht ohne zu murmeln: »Du wolltest schließlich ein Kind.«
    Das lasse ich nicht auf mir sitzen.
    »Du ja wohl auch, du Mistkerl! Aber du bekommst das Kind ja nicht, also halt einfach den Mund und lass mich in Ruhe. Du kannst froh sein, dass Eva der Schlange begegnete, bevor Adam Gelegenheit dazu hatte, denn dann würdest du das Kind bekommen und dir die Seele aus dem Leib kotzen, während ich auf dem Bett liege und Pralinen esse!«
    Oje, ich hätte lieber nicht an Schokolade denken sollen. Das war eindeutig ein Fehler.
    Es folgen zwanzig unangenehme Minuten. Als ich endlich käsebleich und zittrig ins Bett krieche, legt Martin den Arm um mich.

    »Du weißt, dass ich dich liebe«, flüstert er.
    Ich unterdrücke ein Schluchzen. »Hm, hm.«
    »Ich würde gern mit dir tauschen, wenn ich könnte.«
    Nein, das würdest du nicht, mein Lieber.
     
    In den Ferien stelle ich ein paar Berechnungen bezüglich meines Gewichts an. Wenn ich gemäß der »Bibel« im ersten Schwangerschaftsdrittel nur ein bis zwei Kilo zunehme, werde ich schlimmstenfalls achtzig Kilo wiegen. In den darauf folgenden neun Wochen muss ich mich alle zwei Wochen auf ein Kilo mehr gefasst machen, was weitere viereinhalb Kilo ergibt. Hinzu kommen weitere vier Kilo im letzten Schwangerschaftsdrittel. Das macht insgesamt zehneinhalb Kilo und bedeutet, dass ich am Ende fast neunzig Kilo wiegen und damit offiziell fett sein werde. Ich bin untröstlich und weine vierundzwanzig Stunden lang.
    »Was ist denn jetzt los« Martin ist verzweifelt. Diesen Urlaub hatten wir uns anders vorgestellt. Wir wollten uns entspannen, verliebt sein, die Umgebung, das Buffet und unsere Gesellschaft genießen. Er genießt die Umgebung und das Buffet, während ich nur in den Genuss der Hoteltoiletten komme.
    »Ich werde fett.«
    Jetzt ist es heraus.
    Martin würde sich die Haare raufen, wenn er noch welche hätte.
    »Du wirst nicht fett, du bist schwanger. Jede Frau nimmt zu, wenn sie schwanger ist.«
    »Ich werde aussehen wie eine fette Sau.«
    »Nein, das wirst du nicht.« Er nimmt mich hilflos in die
Arme und hält mich fest, während mein Körper bebt vor lauter Schluchzen.
    »Was kann ich für dich tun Sag mir, was ich tun soll«, flüstert er in mein Haar.
    Ich sehe tränenüberströmt zu ihm auf.
    »Keine Ahnung.«
    Wir sehen uns betrübt an. Das ist das erste Mal, dass einer von uns ein Problem hat, das der andere nicht lösen kann. Ich fühle mich ganz weit weg von ihm, ich bin schwanger – und er ist es nicht. Und daran lässt sich wohl nichts ändern.
    Er küsst mich und bringt mich ins Bett. Mein Mann gehört noch zur alten
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