Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer

Titel: Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer
Autoren: Samantha Cowen Christiane Burkhardt
Vom Netzwerk:
gemein, jemandem Fragen zu stellen, der noch keine Lippen hat, die er bewegen kann.
    Mein Mann kehrt mit Milch und Äpfeln sowie mit einem Hamburger und Pommes für sich zurück. Wir kauen einvernehmlich und sehen uns einen sehr merkwürdigen Film über eine Weihnachtsaufführung in der Karoo, dieser Halbwüstenlandschaft im Highveld, an. Wir kuscheln uns eng zusammen, Martin, ich und … das Ungeborene.
    »Frohe Weihnachten«, flüstern wir uns zu. Um zehn vor zwölf sind wir Arm in Arm eingeschlafen. Für die nächsten drei Monate ist das das letzte Mal, dass ich mich wohlfühle.
     
    Drei Tage nachdem wir das Kagga Kamma Private Game Reserve erreicht haben, wird mir schlecht. Entsetzlich schlecht. Es dauert den ganzen Tag. Ich sitze mit Katies Buch auf dem Badezimmerboden, den Kopf an die Kloschüssel gelehnt. Ich blättere es panisch durch und suche etwas über Übelkeit während der Schwangerschaft. Ich hatte nicht die leiseste Ahnung, dass man sich so lange so schlecht fühlen kann. Das Buch ist mir kein großer Trost. Die Autorinnen verkünden fröhlich, es sei während der Schwangerschaft völlig normal, dass die Übelkeit den ganzen Tag lang anhält, und zwar bis zu zwölf Wochen. Danach, so heißt es ebenso fröhlich, verebbt sie langsam. Hastig stelle ich ein paar Berechnungen an. Das bedeutet, dass ich mich noch fünfeinhalb Wochen fühlen werde, als hätte ich eine akute Magendarmgrippe. Das kann doch nicht wahr sein! Davon habe ich noch nie etwas gehört. Morgenübelkeit hat man am Morgen, so war das zumindest in jedem Film, den ich bisher
gesehen habe. Deshalb heißt sie ja auch Morgenübelkeit. Man isst eine Scheibe Zwieback, kotzt sie wieder aus, fühlt sich besser und geht zur Arbeit. Ich kenne niemanden, dem den ganzen Tag schlecht war, Tag für Tag. Ich rufe meine Mutter an.
    »Alles in Ordnung, mein Schatz« Ich liebe meine Mutter. Wenn sie doch jetzt bei mir wäre!
    »Mir ist etwas übel. Na ja, ziemlich übel.« Ich könnte heulen. Kotzen und heulen Kommt gar nicht infrage.
    »Ach, Schätzchen.« Sofort habe ich ihr Mitgefühl. »Morgens oder abends«
    »Na ja, sowohl als auch.«
    »Oje. Das nervt, was«
    Mehr nicht »Das nervt« Warum sagt sie nicht, dass es nicht normal ist, sich den ganzen Tag zu übergeben, und dass ich den nächsten Arzt aufsuchen soll
    Ich hole tief und zitternd Atem.
    »Ist das normal Ich dachte, die Übelkeit kommt nur morgens.«
    Ihre Antwort ist mir alles andere als willkommen.
    »Oh Gott, nein, deine Oma hat sich den ganzen Tag übergeben, und das jeden Tag. Mir war in den ersten drei Monaten auch ziemlich schlecht. Danach wird es etwas besser.«
    »Oh, verstehe.«
    »Aber ansonsten ist alles in Ordnung Amüsiert ihr euch«
    ABER ANSONSTEN IST ALLES IN ORDNUNG Was soll das heißen, ansonsten Es gibt kein ansonsten. Wir sind den ganzen Urlaub ans Bad gefesselt. Ich kenne niemanden, der das amüsant findet.
    »Ja, super.«

    »Wir sehen uns, wenn du wieder da bist.« Sie hat aufgelegt.
    Ich fasse es nicht. Das kann doch nicht wahr sein! Ich bin so ziemlich die Letzte in meinem Freundeskreis, die schwanger geworden ist. Es wäre mir doch aufgefallen, wenn die anderen so gelitten hätten. Ich rufe Katie an. Sie macht sich sofort Sorgen.
    »Sam, was ist los Warum rufst du mich aus dem Urlaub an«
    Ich lehne den Kopf gegen die kühlen Badezimmerfliesen und sehe, dass das Abflussrohr der Toilette nicht geputzt wurde. Ob ich das erwähnen soll
    »Katie, war dir während der Schwangerschaft auch so furchtbar schlecht«
    Sie lacht erleichtert.
    »Ach so, und DAS ist alles«
    ALLES
    »Ich fühle mich sterbenselend. Mir ist die ganze Zeit übel. Wenn ich mich nicht gerade übergebe, fühle ich mich so, als müsste ich mich gleich übergeben.«
    »Ja, das ist normal.«
    Ich glaub es einfach nicht!
    »Aber du sahst so toll aus, als du schwanger warst.«
    Sie quietscht vor Lachen.
    »Oh, Sam, wie kannst du nur so etwas sagen Mir war sooooooooo was von übel. Ich kam kaum noch aus dem Bett.«
    Das darf einfach nicht wahr sein.
    »Aber du hast nie ein Wort erwähnt. Ich habe dich gefragt, wie es dir geht, und soweit ich weiß, sagtest du prima.«
    »Na ja. Das sagt man so, aber wahr ist es deshalb noch lange nicht.«
    Na toll.

    »Aber warum hast du mir nie etwas erzählt Mein Mitgefühl wäre dir sicher gewesen. Ich hätte dir helfen können oder … was weiß denn ich.«
    Und ich hätte schon im Vorhinein gewusst, wie furchtbar ich mich fühlen würde.
    Katie lacht nur.
    »Da muss
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher