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Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer

Titel: Alles so schoen rund hier - Mein erstes Schwangerschaftsabenteuer
Autoren: Samantha Cowen Christiane Burkhardt
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im Misty Hills Spa. Wir wollen uns ein Wochenende lang mit Massagen, Reflexologie und allem Drum und Dran verwöhnen lassen. Meine Schwägerin ist schwanger, und ich bin deprimiert. Das ist ungerecht, Jane hat es nicht mal darauf angelegt. Sie hat nicht auf die richtige Nacht gewartet und nichts über das Thema gelesen. Sie hat es einfach … getan. Ich sage ihr, dass ich mich für sie freue, und das tue ich auch, aber übel nehme ich es ihr trotzdem. Martin fährt mit mir weg, um mich aufzuheitern. Mein Mann ist doch wirklich ein Schatz!
    Als wir das erste Mal im Hotel frühstücken, lasse ich den Kaffee drei Mal zurückgehen.
    »Der ist verbrannt«, verkünde ich beim ersten Mal.
    Der Kellner bringt mir eine neue Tasse. Ich nehme einen Schluck.
    »Der ist immer noch verbrannt.«
    Der Kellner zieht die Brauen hoch.
    »Sonst hat sich niemand beschwert.«

    »Vielleicht schmeckt das niemand.«
    Als ich die dritte Tasse bekomme, können wir uns auf den Tod nicht ausstehen.
    »Hiermit stimmt wirklich etwas nicht«, sage ich mit fester Stimme. »Haben Sie überhaupt neuen Kaffee aufgesetzt«
    Der Kellner schenkt mir ein schmallippiges Lächeln.
    »Das ist neuer Kaffee.«
    Ich schüttle den Kopf. »Ich trinke viel Kaffee, und der hier ist definitiv verbrannt.« Ich wende mich an Martin.
    »Probier mal.«
    Er winkt ab.
    »Ich will ihn nicht probieren, wenn er verbrannt ist.«
    »Probier nur ein bisschen.«
    Er sieht mich gequält an und probiert.
    »Mir schmeckt er.«
    Ich probiere erneut. Er schmeckt wirklich komisch. Ich überlege mir eine andere Strategie.
    »Wie ist deiner«
    Er nimmt einen Schluck. »Meiner ist gut.«
    Der Kellner seufzt geduldig. »Die Tassen wurden mit unterschiedlichen Kannen befüllt.«
    Ich probiere Martins Kaffee. Er schmeckt … auch verbrannt.
    »Deiner schmeckt auch nicht gerade toll«, sage ich.
    Er wendet sich an den Kellner. »Machen Sie sich keine Sorgen, meine Frau ist einfach bloß schwanger.«
    »Wie kannst du nur so etwas sagen« Ich versuche böse zu sein, bin aber sehr aufgeregt. »Das weißt du doch gar nicht.«
    Er sieht mich über den Rand seiner Brille hinweg an. »Ich weiß es.«

    Der Kellner gratuliert uns, aber ich verstehe kein Wort.
    »Ich vereinbare einen Arzttermin, sobald wir wieder zu Hause sind. Dann werde ich wissen, ob ich wirklich schwanger bin.«
    Gesagt, getan.
    Ich bin es. Ich bin doch tatsächlich in der siebten Woche schwanger.
     
    Ich rufe meine Mutter an.
    »Mama, du wirst Oma.«
    »WAS« Die Stimme meiner Mutter klingt hochdramatisch. Das muss sie von mir übernommen haben.
    »Ich bekomme ein Baby«, sage ich halb lachend, halb weinend. Ich bin so glücklich, verängstigt und verliebt.
    »Ach, Schatz«, meine Mutter bricht in Tränen aus, »ist das schön!«
    Allerdings.
     
    Ich vereinbare einen Termin in fünf Wochen bei meinem Frauenarzt. Ich rufe Freunde und Verwandte an, um ihnen die frohe Botschaft zu verkünden. Ich bin überglücklich. Ich habe alles richtig gemacht. Ich habe einen wunderbaren Mann, den ich anbete und mit dem ich Kinder haben möchte. Ich habe eine liebenswerte Familie, die mich unterstützt. Ich arbeite seit achteinhalb Jahren in einem tollen Job, ich bin krankenversichert, ich habe alles genauso gemacht wie im Bilderbuch. Martin und ich rufen Katie und Craig an. Wir bitten sie, Paten zu werden. Sie sagen ja. Wir rufen zwei weitere sehr gute, kinderlose Freunde an, Cindy und Revin John, und fragen sie, ob sie diesem Verein
ebenfalls beitreten wollen. Cindy kann toll mit Kindern umgehen und ist außerdem katholisch. Und Revin ist ein netter Kerl, mit dem man viel Spaß haben kann und der meinem Kind alle möglichen neuen, gefährlichen Dinge beibringen wird. Beide sind überglücklich, Paten zu werden. Revin sagt, er wolle in Zukunft nur noch »Der Pate« genannt werden. Ich rufe meine Brüder Nick und Simon in England an und erzähle ihnen, dass sie Onkel werden. Sie sind ganz aufgeregt und ein bisschen angewidert. Es ist eine Sache, zu vermuten, dass die eigene Schwester Sex hat, aber eine ganz andere, den konkreten Beweis dafür geliefert zu bekommen. Die restliche Familie sieht, wie ich strahle. Mein Vater, kein Mann großer Worte, sagt, er habe mich noch nie so glücklich gesehen. Martin und ich schmieden Pläne, vernünftige Elternpläne, wie wir das Bad ausbauen, uns eine Haushaltshilfe zulegen und die Zauntür zum Swimmingpool verriegeln werden. Wir spinnen uns in einen Kokon aus reiner Liebe ein. Ich triumphiere, ich habe
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